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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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verließen, wurden sie von Menschen angerempelt, die einsteigen wollten. Wolff, einen Kopf größer als die meisten Männer, begann, ihnen einen Pfad zum Ausgang zu bahnen. Plötzlich packte ein schmutziger, barfüßiger Junge, der einen gestreiften, grünen Pyjama trug, Wolffs Koffer und rief: »Ich hole Taxi! Ich hole Taxi!« Wolff ließ den Koffer nicht los, und der Junge auch nicht. Er zuckte halb belustigt, halb verlegen die Achseln und ließ sich von dem Jungen zum Tor ziehen.
    Sie zeigten ihre Fahrkarten und gingen hinaus auf den Platz. Es war später Nachmittag, aber hier im Süden brannte die Sonne immer noch sehr stark. Der Platz war von hohen Gebäuden umsäumt. Vor dem Bahnhof stand eine Reihe Taxis, vor die Pferde gespannt waren. Elene schaute sich um. Von Vandam war nichts zu sehen. Wolff sagte zu dem Araberjungen: »Ein Motortaxi, ich braucheein Motortaxi.« Es gab nur ein einziges Auto, einen alten Morris, der ein paar Meter hinter den Pferdetaxis parkte. Der Junge führte sie zu ihm.
    »Steig vorn ein«, befahl Wolff Elene. Er gab dem Jungen eine Münze und setzte sich mit Billy nach hinten. Der Fahrer trug eine dunkle Brille und arabische Kopfbekleidung, um sich vor der Sonne zu schützen. »Nach Süden, in Richtung des Klosters«, wies Wolff den Fahrer auf arabisch an.
    »Okay«, antwortete der Fahrer.
    Elenes Herz setzte einen Schlag aus. Sie erkannte die Stimme und musterte den Chauffeur. Es war Vandam.
     
    *
     
    Vandam ließ den Bahnhof hinter sich und dachte: so weit, so gut – von der Sprache abgesehen. Ihm war nicht eingefallen, daß Wolff mit einem Taxichauffeur arabisch sprechen könnte. Vandams Arabischkenntnisse waren kümmerlich, aber er war in der Lage, Richtungsanweisungen zu verstehen. Er konnte einsilbig, mit Grunzlauten oder sogar auf englisch antworten, denn die Araber, die ein wenig englisch sprachen, brannten immer darauf, ihre Kenntnisse zu zeigen, sogar wenn ein Europäer sie auf arabisch anredete. Es würde keine Probleme geben, solange Wolff nicht beabsichtigte, sich über das Wetter und die Ernte zu unterhalten.
    Captain Newman hatte alles geliefert, was Vandam verlangt hatte, sogar Diskretion. Er hatte ihm seinen Revolver, einen sechsschüssigen Enfield 380, geliehen, der nun unter der Galabiya in Vandams Hosentasche steckte. Während er auf den Zug wartete, hatte Vandam Newmans Karte von Assiut und Umgebung studiert; deshalb wußte er, wo die nach Süden aus der Stadt führende Straße zu finden war. Er fuhr durch die Suks, wobei er ständig hupte, wie es in Ägypten Brauch war, lenktegefährlich nahe an den großen Holzrädern der Karren vorbei und schob Schafe mit der Stoßstange aus dem Weg. An beiden Seiten drängten sich Läden, Cafés und Werkstätten auf die Straße. Die ungepflasterte Fahrbahn war mit Staub, Abfällen und Dung bedeckt. Vandam blickte in den Rückspiegel und sah, daß vier oder fünf Kinder sich auf die hintere Stoßstange gesetzt hatten.
    Wolff sagte etwas, und diesmal verstand Vandam ihn nicht. Er tat, als habe er die Bemerkung nicht gehört. Wolff wiederholte sie. Vandam verstand das Wort für Benzin. Wolff zeigte auf eine Tankstelle, doch Vandam zeigte auf die Anzeige am Armaturenbrett: »Kifaya« , sagte er. »Genug.« Wolff schien, zufrieden zu sein. Vandam verstellte seinen Spiegel und warf verstohlen einen Blick auf Billy. Ob er ihn erkannt hatte? Billy starrte Vandams Hinterkopf freudig an. Verrate uns nicht, um Gottes willen!
    Sie fuhren aus der Stadt und steuerten auf einer geraden Wüstenstraße nach Süden. Zu ihrer Linken waren bewässerte Felder und Haine; zu ihrer Rechten lag die Mauer der Granitklippen, die von einer Staubschicht beige gefärbt waren. Im Auto herrschte eine eigenartige Atmosphäre. Vandam spürte Elenes Spannung, Billys Euphorie und Wolffs Ungeduld. Er selbst war sehr nervös. Ob Wolff etwas ahnte? Der Spion brauchte sich den Taxifahrer nur etwas genauer anzusehen, um zu merken, daß es sich um den Mann handelte, der seine Papiere im Zug kontrolliert hatte. Vandam hoffte, daß Wolff von dem Gedanken an das Funkgerät in Anspruch genommen wurde.
    »Ruh alyaminak« , sagte Wolff.
    Vandam wußte, daß dies »Rechts abbiegen« bedeutete. Vor sich entdeckte er eine Abzweigung, die direkt zur Klippe zu führen schien. Er senkte die Geschwindigkeit, bog ab und merkte, daß er auf einen Paß zusteuerte, der durch die Hügel führte.
    Er war überrascht. Newmans Karte zufolge lagen weiter südlich ein paar Dörfer und das

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