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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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ist, daß jemand viel für unsere Sache getan hat.«
    »Sie meinen, ich muß mir das Recht verdienen?«
    »Vielleicht werden eines Tages alle Juden das Recht haben, in Palästina zu leben. Aber solange die Quoten bestehen, muß es Auswahlkriterien geben.«
    Sie war versucht zu fragen: mit wem muß ich schlafen? Aber sie hatte ihn schon einmal falsch eingeschätzt. Trotzdem glaubte sie, daß er sie irgendwie ausnutzen wolle. »Was muß ich tun?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht mit Ihnen handeln. Ägyptische Juden dürfen nicht nach Palästina, außer in Sonderfällen, und Sie sind kein Sonderfall. Andere Möglichkeiten gibt es nicht.«
    »Worauf wollen Sie also hinaus?«
    »Sie können nicht nach Palästina, aber Sie können hier für unsere Sache kämpfen.«
    »Woran hatten Sie gedacht?«
    »Als erstes müssen wir die Nazis besiegen.«
    Sie lachte. »Ich werde mein Bestes tun!«
    Er ging nicht auf ihre Bemerkung ein. »Wir halten nicht viel von den Briten, aber jeder Feind Deutschlands ist unser Freund. Deshalb arbeiten wir im Moment mit dem britischen Geheimdienst zusammen. Ich glaube, daß Sie ihm helfen könnten.«
    »Um Gottes willen! Wie?«
    Ein Schatten fiel über den Tisch, und der junge Mann blickte auf. »Ah!« Er schaute Elene wieder an. »Ich möchte Ihnen meinen Freund Major William Vandam vorstellen.«
     
    *
     
    Er war ein hochgewachsener, kräftiger Mann. Seine breiten Schultern und muskulösen Beine waren die eines Athleten. Nun war er jedoch fast vierzig und erschlaffte schon ein wenig. Er hatte ein rundes, offenes Gesicht und drahtiges, braunes Haar, das sich vielleicht kräuseln würde, wenn es über die Einheitslänge hinauswachsen dürfte. Er schüttelte ihr die Hand, setzte sich und schlug die Beine übereinander. Dann zündete er sich eine Zigarette an und bestellte Gin. Seine Miene war streng, als halte er das Leben für sehr ernst und lehne jede Albernheit ab.
    Elene glaubte, er sei ein typischer, steifer Engländer.
    Der junge Mann von der Jewish Agency fragte ihn: »Was gibt’s Neues?«
    »Die Ghasala-Front hält stand, aber es wird sehr heftig gekämpft.«
    Vandams Stimme überraschte sie. Englische Offiziere sprachen gewöhnlich mit dem gedehnten Ton der Oberklasse, der für gewöhnliche Ägypter Überheblichkeit symbolisierte. Vandam sprach präzise, aber leise, mit abgerundeten Vokalen und etwas guttural. Elenehatte das Gefühl, die Spur eines Provinzakzentes zu bemerken.
    Sie beschloß, ihn zu fragen. »Woher sind Sie, Major?«
    »Dorset. Weshalb fragen Sie?«
    »Ihr Akzent hat mich darauf gebracht.«
    »Der Südwesten von England. Sie sind sehr aufmerksam. Ich glaubte, keinen Akzent zu haben.«
    »Er ist nur ganz schwach.«
    Vandam steckte sich eine zweite Zigarette an. Elene beobachtete seine Hände. Sie waren lang und schmal und schienen nicht zu seinem Körper zu passen. Die Nägel waren sorgsam manikürt, und die Haut war weiß, abgesehen von den bernsteinfarbenen Nikotinflecken.
    Der junge Mann verabschiedete sich. »Major Vandam kann Ihnen alles erklären. Ich hoffe, daß Sie mit ihm zusammenarbeiten werden. Es ist sehr wichtig.«
    Vandam schüttelte ihm die Hand und dankte ihm. Der junge Mann ging hinaus.
    »Erzählen Sie mir von sich«, forderte der Major Elene auf.
    »Nein. Erzählen Sie mir von sich.«
    Er zog eine Augenbraue hoch, leicht verblüfft, ein wenig belustigt und plötzlich gar nicht mehr steif. »Einverstanden«, sagte er nach einem Moment. »Kairo ist voll von Offizieren und Soldaten, die Geheimnisse kennen. Sie sind über unsere Stärke, unsere Schwächen und unsere Pläne unterrichtet. Der Feind möchte diese Geheimnisse erfahren. Wir können sicher sein, daß die Deutschen jederzeit Leute in Kairo haben, die Informationen für sie sammeln. Es ist meine Aufgabe, sie daran zu hindern.«
    »Sehr einfach.«
    Er überlegte. »Einfach, aber nicht leicht.«
    Elene merkte, daß er jedes ihrer Worte ernst nahm. Vielleicht lag es daran, daß er humorlos war, aber esgefiel ihr trotzdem: Männer behandelten ihre Konversation im allgemeinen wie die Hintergrundmusik in einer Cocktailbar, wie ein angenehmes, aber im Grunde unwichtiges Geräusch.
    Er wartete. »Sie sind an der Reihe.«
    Plötzlich hatte sie den Wunsch, ihm die Wahrheit zu sagen. »Ich bin eine lausige Sängerin und eine mittelmäßige Tänzerin, aber manchmal finde ich einen reichen Mann, der meine Rechnungen bezahlt.«
    Er schwieg, doch er wirkte verblüfft.
    »Schockiert?« fragte

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