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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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doch nicht leicht für eine Frau.«
    »Ich habe darum gekämpft.« Sie lächelte immer noch, doch Vandam entdeckte einen grollenden Unterton. »Wie ich höre, sind Sie auch ein wenig unkonventionell.«
    Vandam hielt sich selbst für ganz und gar konventionell. »Wieso denn das?« fragte er überrascht.
    »Weil Sie Ihren Sohn allein aufziehen.«
    »Ich habe keine Wahl. Wenn ich ihn nach England zurückschicken wollte, wäre ich nicht dazu in der Lage. Man bekommt nur eine Passage, wenn man Invalide oder General ist.«
    »Aber Sie wollen es auch gar nicht.«
    »Nein.«
    »Genau das meine ich.«
    »Er ist mein Sohn. Ich will nicht, daß er bei einem anderen aufwächst, und er auch nicht.«
    »Das verstehe ich. Nur ... manche Väter würden es für ... unmännlich halten.«
    Er zog die Augenbrauen hoch, und zu seiner Überraschung lief sie rot an. »Sie haben vermutlich recht. So habe ich die Sache noch nie betrachtet.«
    »Ich schäme mich, weil ich neugierig gewesen bin. Möchten Sie noch etwas zu trinken?«
    Vandam sah in sein Glas. »Ich glaube, ich sollte hineingehen, um einen echten Drink ausfindig zu machen.«
    »Viel Glück.« Sie lächelte und wandte sich ab.
    Er schritt über den Rasen auf das Clubhaus zu. Sie war eine attraktive Frau, und sie hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß sie ihn besser kennenlernen wollte. Warum, zum Teufel, war sie ihm so gleichgültig? All diese Leute waren der Meinung, daß sie gut zueinander paßten.
    Er ging hinein und gab dem Barkellner seine Bestellung: »Gin, Eis, eine Olive und ein paar Tropfen sehr trockenen Wermut.« Der Martini war nicht schlecht, und er trank zwei weitere. Wieder dachte er an Elene. Es gab tausend Frauen wie sie in Kairo, griechische, jüdische, syrische, palästinensische und ägyptische. Sie waren nur so lange Tänzerinnen, bis sie irgendeinen reichen Lebemann auf sich aufmerksam gemacht hatten. Die meisten von ihnen hatten wahrscheinlich den Wunsch, zu heiraten und ein großes Haus in Alexandria oder Paris oder Surrey zu führen, aber sie wurden fast immer enttäuscht.
    Sie alle hatten zarte, braune Gesichter und geschmeidige Körper mit schlanken Beinen und kecken Brüsten. Vandam fand, daß Elene sich von den anderen abhob. Ihr Lächeln war bezaubernd. Daß sie in Palästina auf dem Landarbeiten könnte, erschien ihm kaum vorstellbar. Immerhin hatte sie einen Versuch gemacht und sich erst dann bereit erklärt, für Vandam zu arbeiten. Aber vermutlich war sie nicht anders als die anderen Tänzerinnen. Vandam interessierte sich nicht für diese Sorte Frauen.
    Die Martinis begannen zu wirken. Er hatte Angst, den Ladys gegenüber ausfallend zu werden, bezahlte seine Rechnung und ging hinaus.
    Er fuhr zum Großen Hauptquartier, um sich die letzten Nachrichten geben zu lassen. Wie es schien, hatte der Tag nach schweren Verlusten auf beiden Seiten – allerdings schwereren bei den Briten – ausgeglichen geendet. Es ist so verdammt entmutigend, dachte Vandam. Wir haben eine sichere Basis, guten Nachschub, überlegene Waffen und mehr Männer. Wir planen sorgfältig und kämpfen umsichtig, aber wir gewinnen nie etwas. Er fuhr nach Hause.
    Gaafar hatte Lammfleisch mit Reis zubereitet. Vandam nahm beim Dinner noch einen Drink zu sich. Billy unterhielt sich mit ihm. Die heutige Geographiestunde hatte sich mit dem Weizenanbau in Kanada befaßt. Vandam hätte es vorgezogen, wenn die Schule dem Jungen etwas über das Land beibrachte, in dem er lebte.
    Nachdem Billy ins Bett gegangen war, saß Vandam allein im Wohnzimmer, rauchte und dachte über Joan Abuthnot, Alex Wolff und Erwin Rommel nach. Sie alle bedrohten ihn auf ihre Weise. Als es draußen dunkel wurde, erschien ihm das Zimmer drückend eng. Vandam füllte sein Zigarettenetui und ging hinaus.
    Die Stadt war jetzt genauso lebendig wie zu jeder anderen Tageszeit. Viele Soldaten, manche von ihnen sehr betrunken, drängten sich auf den Straßen. Es waren harte Männer, die in der Wüste gekämpft, den Sand, die Hitze, Bomben und Granaten ertragen hatten. Ihnen kamen die Einheimischen oft undankbar vor. Wenn ein Ladenbesitzer zu wenig Wechselgeld herausgab, ineinem Restaurant zu hohe Preise verlangt wurden oder ein Barkellner die Bedienung verweigerte, fiel den Soldaten ein, daß ihre Freunde bei der Verteidigung Ägyptens in die Luft gejagt worden waren. Dann begannen sie, sich zu prügeln, Fenster einzuschlagen und Möbel zu Kleinholz zu machen. Vandam begriff, weshalb die Ägypter undankbar waren: Ihnen

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