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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Fords und des verschwundenen Fahrers zu erzählen. So würde Captain Newmanfrüher oder später davon hören. Newman, obwohl unschlüssig, was von der Sache zu halten sei, würde sich doch mit Sicherheit veranlaßt sehen, das Rätsel zu untersuchen.
    Wolffs Stimmung trübte sich, als ihm klar wurde, daß damit sein Plan, sich unbeobachtet in Ägypten einzuschleichen, gescheitert sein konnte.
    Er würde das Beste daraus machen müssen. Noch hatte er Zeit, den Zug zu erreichen. Er würde Cox im Foyer des Hotels abschütteln und – wenn er sich beeilte – noch etwas essen und trinken können, bevor der Zug abfuhr.
    Cox war ein kleiner dunkelhaariger Mann mit einem britischen Provinzakzent, den Wolff nicht einordnen konnte. Er schien ungefähr in Wolffs Alter zu sein, und da er es nur zum Corporal gebracht hatte, hielt Wolff ihn für nicht allzu intelligent. Er folgte Wolff über die Midan el-Mahatta und fragte: »Sie kennen diese Stadt, Sir?«
    »Ich bin schon einmal hier gewesen«, antwortete Wolff.
    Sie betraten das Grand Hotel. Mit 26 Zimmern war es das größere der beiden Hotels der Stadt. Wolff wandte sich zu Cox. »Vielen Dank, Corporal. Ich glaube, Sie können sich jetzt wieder an Ihre Arbeit machen.«
    »Keine Eile, Sir«, sagte Cox munter. »Ich trage Ihre Koffer nach oben.«
    »Ich bin sicher, daß es hier Träger gibt.«
    »Denen würde ich an Ihrer Stelle nicht trauen, Sir.«
    Die Situation entwickelte sich mehr und mehr zu einem Alptraum oder einer Farce. Er fragte sich wieder, ob dies vollkommen zufällig sei, und hatte die erschreckende Ahnung, daß sie vielleicht alles wußten und nun einfach mit ihm spielten.
    Wolff schob den Gedanken beiseite und antwortete Cox mit so viel Höflichkeit, wie er aufbringen konnte: »Also gut, danke.«
    Er wandte sich zur Rezeption und bat um ein Zimmer. Ein Blick auf die Uhr: noch eine Viertelstunde. Er füllte rasch das Formular aus und gab eine fingierte Adresse in Kairo an; es bestand die Möglichkeit, daß Captain Newman die echte Adresse im Ausweis vergaß, und Wolff wollte keinen Hinweis zurücklassen.
    Ein nubischer Page führte sie nach oben zu dem Zimmer. Wolff gab ihm an der Tür ein Trinkgeld. Cox legte die Koffer auf das Bett.
    Wolff griff zu seiner Brieftasche. Vielleicht erwartete auch Cox ein Trinkgeld. »Corporal«, begann er, »Sie haben mir sehr geholfen ...«
    »Gestatten Sie mir, Ihre Sachen auszupacken«, sagte Cox. »Der Captain hat befohlen, nichts den Arabern zu überlassen.«
    »Nein, danke«, lehnte Wolff mit fester Stimme ab. »Ich möchte mich sofort hinlegen.«
    »Legen Sie sich nur hin«, beharrte Cox großzügig. »Es wird nicht lange ...«
    »Nicht öffnen!«
    Cox hob den Kofferdeckel. Wolff schob die Hand in die Jacke und dachte: Verdammter Kerl. Jetzt bin ich aufgeflogen. Ich hätte den Koffer abschließen sollen. Ob ich es leise tun kann? Der kleine Corporal starrte auf die säuberlichen Stapel neuer englischer Pfundnoten, die den kleinen Koffer füllten. Er sagte: » Jesus, haben Sie ’ne Menge Kohle!« Während er vortrat, fiel Wolff ein, daß Cox wohl noch nie in seinem Leben so viel Geld gesehen hatte. Cox begann sich umzudrehen. »Was wollen Sie mit all dem ...«
    Wolff zog das gefährlich geschwungene Beduinenmesser hervor, es glänzte in seiner Hand, als seine Augen die von Cox trafen. Der zuckte zusammen und öffnete den Mund, um zu schreien, doch da schnitt schon die rasiermesserscharfe Klinge tief in das weiche Fleisch seiner Kehle, sein Angstschrei wurde zu einem blutigen Gurgeln,und er starb. Wolff spürte nichts als ein Gefühl der Unzufriedenheit.

2
    E S WAR MAI, und der Chamsin blies, ein heißer, staubiger Südwind. William Vandam stand unter der Dusche und litt unter dem deprimierenden Gedanken, daß dies der einzige Zeitpunkt des Tages sein würde, an dem er sich frisch fühlte. Er drehte das Wasser ab und rieb sich rasch trocken. Sein Körper schmerzte an vielen Stellen. Er hatte am Tag zuvor Cricket gespielt, zum erstenmal seit Jahren. Der Nachrichtendienst des Generalstabs hatte mit Mühe eine Mannschaft zusammenbekommen, um gegen die Ärzte des Feldlazaretts zu spielen – Spione gegen Quacksalber, wie sie es genannt hatten. Vandam, als Fänger an der Spielfeldgrenze, hatte sich die Lunge aus dem Hals gerannt, da die Mediziner die von den Nachrichtendienstlern geworfenen Bälle über den ganzen Platz schlugen. Nun mußte er zugeben, daß er nicht bei guter Kondition war. All der Gin oder auch die Zigaretten

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