Der Schluessel zum Glueck
ansehen konnte.
„Sie glaubt wirklich, dass du die Richtige für Will bist.“ Janey riss den Deckel von ihrem Erdbeer-Joghurt. „Komm schon, Jilly, was soll der Hut?“
Jilly gab auf und nahm ihn ab.
„Ach du liebe Güte“, entfuhr es Jane.
„In sechs Wochen bin ich wieder ganz die Alte.“
„Wie ist das passiert?“
„Hast du einen Monat Zeit?“
Jane beugte sich vor. „Erzähl schon. Alles. Bitte. Dazu sind Freundinnen doch da.“
„Wir müssen bald zurück, sonst…“
„Sie wissen, wo wir sind. Es geht um Will, nicht wahr? Und zufällig bin ich mit seinem Bruder verheiratet.“
Jilly errötete. „Ja, das bist du wohl.“
„Früher oder später wirst du dich aber entweder mir oder Celia anvertrauen müssen – und Celia ist auch mit einem von Wills Brüdern verheiratet.“
Jilly nahm eine Pommes und legte sie wieder hin. „Ach, Janey. Ich weiß einfach nicht…“
Ihre Freundin runzelte die Stirn. „War Will etwa derjenige, der…“
„Was?“ Jilly zeigte auf ihre Stirn. „Das hier?“
Janey war blass geworden. Sie nickte stumm.
„Nein!“ rief Jilly. „Natürlich war das nicht Will.“ Allein seinen Namen auszusprechen tat weh. Sie schluckte. „Er glaubt nur, dass er daran schuld ist.“
Jane legte eine Hand auf Jillys. „Komm schon. Du solltest es mir erzählen.“
Also berichtete Jilly, wie Will und sie zuerst überhaupt nicht miteinander klargekommen waren, wie ihr der Ast auf den Kopf gefallen war, wie Mavis ihr im Traum erschienen war. Sie ließ auch nicht aus, dass Missy verschwunden war und Mavis ihr gezeigt hatte, wo sie die Katze finden konnte. Und dann erzählte Jilly von den schönen Zeiten – von Weihnachten, dem Truthahn und dem Baum, von Wills Geburtstag…
„Ihr habt miteinander geschlafen, nicht wahr?“ erkundigte sich Jane ruhig.
„Ja“, gab Jilly zu und erzählte von dem Hund und davon, wie sie in die Schlucht gefallen war und wie danach alles anders geworden war. Wie Will auf Distanz gegangen war, sie jedoch vor ihrer Abfahrt geküsst und sie gebeten hatte, ihn anzurufen, sobald sie zu Hause war.
„Und was ist jetzt?“ fragte Janey danach.
„Keine Ahnung.“
Janey lächelte. „Vielleicht hat Caitlin sogar Recht, was dich und Will betrifft. Und vielleicht glaubst du das selbst auch.“
„Meinst du?“
„Natürlich. Sogar Mavis hat doch versucht, euch beide zusammenzubringen.“
„Nun hör aber auf. Das ist unheimlich.“ Jilly griff nach ihrem Burger, legte ihn jedoch gleich wieder hin. „Wo ist er eigentlich? Noch in den Bergen? Hat jemand ihn angerufen? Weiß er, dass er gerade eine Nichte oder einen Neffen bekommt?“
Jane löffelte ihren Joghurt. „Ich vermute, er ist noch in der Hütte. Und ja, er weiß es. Ich glaube, Caitlin hat ihn mindestens hundert Mal angerufen und eine Nachricht hinterlassen. Schließlich hat sie Aaron dazu gebracht, es auch noch mal zu probieren, und da hat Will sich endlich gemeldet.“
„Aber er kommt nicht?“
„Jilly, eine Geburt ist nicht gerade das, was einen Junggesellen dazu bringt, die fünfhundert Meilen zwischen seiner Gebirgshütte und dem Krankenhaus auf sich zu nehmen.“
„Er kommt also nicht…“
Jane warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. „Jilly, wenn es um die Liebe geht, muss einer von beiden aufstehen und darum kämpfen. Das habe ich von Caitlin.“
„Soll das jetzt ein Scherz sein?“
„Nein. Meine Schwiegermutter hat durchaus ihre lichten Momente.“
„Du meinst, ich soll um Will kämpfen?“
„Allerdings. Sag ihm, was du für ihn empfindest. Von Angesicht zu Angesicht.
Und bilde dir nicht ein, dass dir die Gelegenheit dazu so einfach in den Schoß fällt.“
David Aaron Bravo kam um zehn Minuten nach Mitternacht am ersten Tag des neuen Jahres zur Welt. Als Mutter und Kind in ihrem Zimmer lagen und die Besucher sie sehen durften, bat Celia die Schwester, ihr Jane und Julian zu schicken.
Jilly ergriff Celias Hand, sah die Liebe und den Stolz, mit dem ihre Freundin ihr Baby betrachtete, und unterdrückte nur mit Mühe ein Schluchzen.
Celia hob den Blick. „Jilly, was ist passiert?“
Jilly tastete sich über die Stirn. „Das hier, meinst du? Ach, das ist nichts. Erst ist mir ein Ast auf den Kopf gefallen, dann bin ich in eine Schlucht gestürzt.“
„Aber es ist alles in Ordnung?“
Jilly warf Jane einen Blick zu. „Natürlich.“
„Janey, hast du schon mit ihr gesprochen?“ wandte sich Celia an die gemeinsame Freundin.
Jilly strich über die winzigen
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