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Der Schluss-Mach-Pakt

Der Schluss-Mach-Pakt

Titel: Der Schluss-Mach-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Norris
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läuft«, erklärte Zac. »Es findet sich immer eine Möglichkeit, wie man so etwas übersteht und herausfindet, was schiefgelaufen ist.«
    Seine Worte hallten in meinem Kopf wider. Weil man nicht einfach so jemanden sitzen lässt, wenn es mal nicht ganz so gut läuft. Einfach abhauen – das war das, was ich selbst am besten konnte. Es war zu schwer, sich durch die schwierigen Zeiten zu kämpfen.
    »Jedenfalls war es auch nicht immer so, und ich hoffe einfach nur, dass es auch wieder aufwärts geht. Sie lässt sich von ihrer Mom viel zu sehr unter Druck setzen, und das stresst sie total. Ein Mensch braucht auch mal Zeit, um ein wenig Spaß zu haben, statt immer nur zu lernen und erfolgreich zu sein.«
    Fast kam es mir so vor, als wären diese Worte an mich gerichtet, auch wenn ich genau wusste, dass er von Hannah sprach. »Ich hab auch mal Spaß«, meinte ich.
    Zac tippte auf die Sitzbezüge aus Plastik. »Ja, klar, du hast bestimmt haufenweise Spaß, Avery James. Was treibst du denn morgen so, schweißt du dein Sofa in Folie ein?«
    Ich boxte ihn in die Seite. »Wenn du nicht aufpasst, dann schweiße ich dich in Folie ein. Regel Nummer zwei: Mach dich niemals über meine Sitzbezüge lustig. Und jetzt raus aus meinem Wagen, geh endlich lernen.«
    »Ja, Madam.« Damit öffnete Zac die Tür und stolperte praktisch aus dem Wagen, wobei er seinen Rucksack hinter sich her zerrte. Er beugte sich noch einmal runter und guckte grinsend zu mir rein. »Danke fürs Mitnehmen.«
    Ich lächelte zurück. »Gern geschehen. Aber wenn du noch einmal Witze über die Bezüge machst, dann kannst du das nächste Mal laufen.«
    »Ich mache es mir zu meiner persönlichen Mission, dass ich dich dazu bringe, diese Sitzbezüge rauszuwerfen«, meinte Zac.
    Ich schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
    »Wir werden schon sehen.«
    Plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich ja auch eine Mission hatte, für die ich bezahlt wurde. Die ganze Zeit, während Zac bei mir im Auto gesessen hatte, hatte ich kein einziges Mal daran gedacht, mit Zac zu flirten. Ich war echt mies im Ausspannen von Freunden anderer, und wenn sich daran nicht bald was änderte, konnte ich Costa Rica vergessen.
    »Hey«, rief ich ihm hinterher. Als er sich noch einmal zum Fenster runterbeugte, sagte ich: »Wenn du wieder mal einen Auftritt hast, dann sag mir doch Bescheid. Ich würde dich gern mal als Comedian auftreten sehen.«
    Sein Grinsen breitete sich übers ganze Gesicht aus. »Abgemacht.« Und damit hüpfte er über den Rasen davon und schwang dabei seinen Rucksack vor und zurück. Als er bei der Haustür angekommen war, drehte er sich noch einmal um und winkte mir zu, ehe er ins Haus verschwand.

Dreizehn
    »Reichst du mir bitte die Kartoffeln«, grunzte Ian in meine Richtung. Er weigerte sich, mich dabei anzusehen, und murmelte nur ein leises »danke«, als ich ihm die Schüssel hinhielt.
    Mein Bruder und ich hatten seit der Szene im Einkaufszentrum nicht viel miteinander gesprochen. Ich hatte Dad nichts davon erzählt, dass Ian ein Muttertagsgeschenk für Trisha hatte kaufen wollen. Denn ich wusste einfach nicht, wie ich es ansprechen sollte. Ich konnte ja schlecht sagen: »Hey, Dad, ich glaub, du hörst besser auf, dich mit deiner Freundin zu treffen, denn Ian tut so, als wäre sie seine Mom. Das ist nicht gut für ihn.«
    Ich wünschte, ich hätte eine Idee, wie ich meinen Bruder schützen konnte. Ich war derart damit beschäftigt gewesen, mich selbst von allen anderen abzuschotten, dass ich ganz vergessen hatte, Ian das auch beizubringen.
    »Wie läuft es mit deinem Kunstprojekt?«, fragte ich, ein weiterer Versuch, die Sache zwischen uns wieder zu kitten.
    Ian zuckte mit den Schultern. »Viele Fotos. Das ist alles.«
    Ich lächelte. »Ich würde sie wahnsinnig gerne sehen.«
    Misstrauisch beäugte er mich, als würde er mir das nicht so recht abnehmen. Ich lächelte weiter, während ich meine Gabel mit der Faust krampfhaft umklammert hielt. Nach einem kurzen Augenblick wandte Ian sich wieder seinem Essen zu, ohne noch ein Wort zu sagen.
    Meine Schultern sackten nach vorn. Ich streckte die Hand aus und korrigierte die Position meines Tellers auf dem grün karierten Tischset, bis er genau in der Mitte stand.
    »Wie läuft’s bei der Arbeit?«, fragte ich an Dad gewandt.
    »Alles wie immer«, meinte er. »Wegen der Hitzewelle stagnieren wieder die Verkäufe. Keiner hat Lust, rauszugehen und groß aktiv zu sein bei den Temperaturen.«
    »Das wird vielleicht bald wieder

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