Der Schluss-Mach-Pakt
nichts Ernstes«, erwiderte Zac. »Das widerspricht ja dem ganzen Konzept der Comedy. Aber ja, das würde ich gerne werden. Ich trete sogar hin und wieder im Rose Castle auf. Meinem Dad würde das überhaupt nicht gefallen, deswegen weiß er auch nichts davon.«
»Ich wusste ja gar nicht, dass im Rose Castle auch Comedyvorführungen stattfinden.«
Zac nickte. »Ist aber so. Jeden Samstagabend.«
Wie war es möglich, dass ich davon nichts wusste, wo ich doch so oft in dem Laden war?
»Willst du das für immer vor ihm verheimlichen?«, fragte ich. »Du wirkst ja nicht gerade glücklich bei der Vorstellung, irgendwann als Schlüsselmacher zu arbeiten.«
»Vielleicht nicht für immer«, gab Zac zu, »aber zumindest für die kommenden vierzig Jahre oder so. Mein Dad hat einen ganzen Haufen Stress. Der Laden läuft nicht besonders gut, und er kriegt immer wieder Angebote von irgendwelchen Bauunternehmern, die ihm das Grundstück gern abkaufen und den Laden niederreißen würden.«
Wir waren bei Zac zu Hause angekommen, daher hielt ich am Randstein an. Im Haus brannten ein paar Lichter und warfen goldene Vierecke auf den dunklen Rasen.
»Tut mir leid«, sagte ich.
Zac starrte auf das dunkle Haus, den Mund leicht verzogen. »Mein Dad denkt, der Laden ist so was wie ein Familienerbstück oder so. Er will ihn einfach nicht aufgeben, und er hofft, dass ich ihn übernehme und weiterführe. Aber ich bin nun mal nicht unbedingt der Sohn, den er sich erträumt hat. Mein Dad ist der Ansicht, mir fehle es an Zielstrebigkeit und Ehrgeiz.«
»Dir«, sagte ich, und dabei drehte ich mich zu ihm um, »fehlt es garantiert nicht an Ehrgeiz. Wir sind jetzt seit zwei Wochen Geschäftspartner, ich hab doch gesehen, wie ehrgeizig du bist. Du bist sogar so ehrgeizig, dass ich überhaupt nicht mithalten kann.«
Zacs Augen funkelten im Licht der Straßenlaterne auf der anderen Straßenseite. »Das solltest du mal meinem Dad erzählen. Oder Hannah.«
Als er jetzt schon wieder von Hannah anfing, verblasste mein Lächeln sofort wieder. »Sie findet auch, dass du nicht ehrgeizig genug bist?«
»Hannah ist der Ansicht, ich betrachte das Leben als einen Witz und könne nichts ernst nehmen.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich finde ja, dass sie die Dinge immer viel zu ernst sieht. Sie macht sich dauernd Gedanken darüber, die Beste zu sein in allem. Nichts für ungut, ich weiß ja, dass das für dich auch wichtig ist, aber es gibt doch noch mehr im Leben, weißt du? Es interessiert Hannah nicht, was es bedeutet, Erste zu sein, ihr geht es allein um den Ruhm.«
»Kann ich dich mal was fragen?«, erkundigte ich mich. »Geht mich ja vielleicht nichts an, und du musst mir auch nicht antworten, aber ich muss einfach fragen.«
»Okay«, meinte Zac langsam, wobei er mich neugierig beäugte.
»Warum bist du eigentlich mit Hannah zusammen?« Ich hätte diese Frage wohl zu keinem anderen Zeitpunkt zu stellen gewagt, doch hier im dunklen Wagen, wo weit und breit niemand war außer uns beiden, da musste es jetzt einfach raus. »Ihr zwei seid euch so gar nicht ähnlich, und sie ist … echt ganz anders als du.« Ich verkniff mir all die Worte, die mir einfielen, die Hannah wunderbar charakterisiert hätten. Sie war ja schließlich immer noch Zacs Freundin.
Zac tippte sich mit den Fingern aufs Knie. »Ich denke, wir tun uns gegenseitig ganz gut. Hannah drängt mich immer, mich mehr anzustrengen. Ich schweife leicht ab, bei all den Ideen, die mir so kommen, und sie hilft mir dabei, mich selbst zu organisieren und mich auf eine Sache zu konzentrieren. Und ich schätze, ich helfe Hannah, nicht die ganze Zeit so ernst und ehrgeizzerfressen zu sein. Das haut recht gut hin. Oder zumindest tut es das manchmal.«
»Nur manchmal?«
»Keine Ahnung. In letzter Zeit ist irgendwas komisch.« Er machte eine derart lange Pause, dass ich schon dachte, er würde gar nichts mehr sagen. Doch dann fuhr er fort: »Sie ist auf einmal so unglaublich ernst und verbissen, noch viel schlimmer als früher. Ständig sagt sie in letzter Minute Verabredungen mit mir ab, um zu lernen.«
»Das klingt mir aber nicht so, als wäre sie eine gute Freundin«, sagte ich.
Zac zuckte erneut mit den Schultern. »Sie ist nicht immer so schlimm.«
»Du solltest nicht zulassen, dass sie dich so behandelt«, erklärte ich ihm. »Warum machst du nicht einfach mit ihr Schluss, wenn sie so zu dir ist?«
»Weil man nicht einfach so jemanden sitzen lässt, wenn es mal nicht ganz so gut
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