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Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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verließ den Raum. Es bestand so gut wie überhaupt keine Möglichkeit, um den Anruf bis zu ihm zurückzuverfolgen. Zwei Jahre war es her, seit er für die Strom & Licht gearbeitet hatte, und ihr Personal wechselte jährlich um fünfundsechzig Prozent, folglich konnten die falschen Daten von einer halben Million Leute stammen. Bis sich Hochwürden Lazarus durch den Irrgarten der untereinander gekoppelten Kreditinstitut-Computer einen Weg zur Klarheit gebahnt und den Bandwurm gestellt hatte, der soeben ausgeschlüpft war, konnte er ganz gut in Lumpen herumlaufen und Hunger leiden.
    Geschah ihm recht!
Zeitraffer
    Während einer kurzen Unterbrechung der Tätigkeit, indessen eine Krankenschwester der davon betroffenen Person die Kehle ausspülte, um ihre Stimme wiederherzustellen, sah Hartz auf seine Armbanduhr. »Auch wenn diese Aufgabe langwierig ist«, meinte er leise, »es ist klar, daß Sie nicht oft mit solcher Schnelligkeit arbeiten können. jedenfalls nicht alle Tage ganztätig.«
    Freeman widmete ihm sein gewöhnlich totenschädelhaftes Lächeln. »Dann wäre ich ja noch dabei, ihn über seine Erfahrungen als Lebensstil-Berater auszufragen. Beachten Sie jedoch bitte, daß wir, sobald wir wußten, wo wir nachzuforschen hatten, alle Daten über seine früheren Personifizierungen speichern konnten. Was er getan hat, wissen wir. Nun müssen wir herausfinden, wie er sich dabei fühlte. In manchen Fällen ist der Zusammenhang zwischen einer Schlüsselerinnerung und seiner gewöhnlich starken Reaktion einigermaßen klar, und Sie hatten wirklich Glück, daß wir gerade heute auf eine so günstig gelagerte Verbindung gestoßen sind.«
    »Sie meinen seine starke Identifikation mit dem Mädchen, das aus Panik weglief? Eine Parallele mit seinem eigenen gehetzten Dasein?«
    »Es geht um mehr. Viel mehr, muß ich leider sagen. Bedenken Sie den Fluch, den er diesem Mann namens Fluckner an den Kopf geschleudert hat, und das, was ihm für dies Verhalten den Anlaß bot. Das entsprach vollkommen der Einstellung eines Hochwürden Lazarus. Was wir aufdecken wollen, ist nun, in welchem Maß es sein tatsächliches Ich widerspiegelte. Schwester, wenn Sie fertig sind, möchte ich gerne weitermachen.«
Umzugstag, warm und bedeckt
    Ich muß, ich MUSS es lernen, mich zu beherrschen, auch angesichts einer solchen Schmähung aller Menschlichkeit wie.
    Was zum Teufel…? Mit einem Schnaufen schrak er aus einem komaartigen Schlaf. In der vorherigen Nacht hatte er stundenlang wachgelegen, weil Fluckners Drohung in seinem Gedächtnis nachhallte, und heute auf eine Schlaftablette zurückgegriffen. Es dauerte geraume Zeit, bis ein schwerwiegender Sachverhalt in sein umnebeltes Bewußtsein vordrang. Das Summen des Kompressors war verstummt!
    Er wälzte sich herum und schaute auf die batteriebetriebene, erleuchtete Uhr am Kopfende seines Betts. Sie zeigte 7 Uhr 45 an. Dennoch gab es hinter den Fenstern seines Wagens nichts als Dunkelheit zu sehen, obwohl die Sonne schon ziemlich hoch am Himmel stehen mußte, und der Wetterbericht hatte auch für die nächste Zeit schönes Wetter vorausgesagt; außerdem war die Plastikhaut seines Dachs in gedehntem Zustand sehr durchsichtig. Folglich war die Stromversorgung ausgefallen, die Kuppel war zusammengesunken. Mit all ihren zweiundzwanzigeinhalb Tonnen Gewicht.
    Er schwang seine Füße vom Bett, fühlte sich nicht nur wegen seiner Nacktheit schrecklich bloß, und tastete nach dem Kopf der am nächsten stehenden Lampe, um seine Schlußfolgerung zu bestätigen. Die Dunkelheit legte sich augenblicklich aufs Gemüt; und was noch schlimmer war, die Luft war bereits schlecht geworden - zweifellos von den Ablagerungen aus Schmutz, Fettigkeit und stinkiger Feuchtigkeit, die lediglich eine unmerklich dünne Schicht bildete, solange die Kuppel aufgeblasen war, sich jetzt aber zu einer Lage verdichtet hatte, die den Dreckkrusten eines Abflußrohrs gleichkam. Prompt blieb das Licht aus.
    Ein Streik? Wenig wahrscheinlich; die wenigen Arbeiter in Schlüsselpositionen, die soviel Macht besaßen, um die automatisierte Energieversorgung der Nation lahmzulegen, warteten stets mit dem Streiken, bis Frost und Schnee auftraten. Ausfall durch Überlastung? Noch unwahrscheinlicher. Seit 1990 hatte es im Sommer keinen Stromausfall gegeben. Anscheinend hatte man es den Leuten mittlerweile doch abgewöhnen können, Energie als so frei erhältlich wie Luft zu betrachten. Gewiß, seit 1990 war eine ganze neue Generation aufgewachsen -

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