Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schockwellenreiter

Der Schockwellenreiter

Titel: Der Schockwellenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
Feuerhölle. Heißer als die Oberfläche der Sonne.« Der Fahrgast lachte meckernd. »Möchten Sie noch immer näher ran?« Nachdrücklich schüttelte der Fahrer den Kopf. »Ich auch nicht. So, da fliegt er. Machen Sie kehrt und fahren Sie nach Süden. Hat aber keine Eile.«
    Später sahen sie einen hell glosenden Widerschein an der niedrigen grauen Wolkendecke, die über der Stadt lag.
Gut ausgestattet
    Pflichtgetreu legte Dr. Jake Treves an jedem Kontrollposten einer Bundeslandgrenze den Beamten eine Reihe von Dokumenten vor: seine eigene ID, seine Berufsbescheinigung, seine Sondererlaubnis als Forschungsbiologe, Exemplare von unter Tierschutz befindlichen Tierarten bundesweit zu transportieren, sowie seinen Frachtbrief für speziell diese Beförderung. Jedesmal ergab sich eine Unterhaltung der nachstehenden Weise.
    »Sie haben tatsächlich einen Berglöwen in diesem Wagen?«
    »Mm-hm. Er hat natürlich ein Beruhigungsmittel bekommen und ist im Moment ungefährlich.«
    »Sagen Sie mal, ich habe noch nie einen lebendigen Berglöwen gesehen, kann ich wohl.?«
    »Freilich.« Dazu aufgefordert, die Klappe von einem Guckloch zu heben, erblickten die Beamten ein älteres, aber noch sehr geschmeidig gebautes Exemplar von felis concolor , etwas schläfrig, aber wachsam genug, um sofort verärgert die Zähne zu zeigen. Außerdem bemerkten sie einen starken Katzengeruch. Aus einem Verstäuber. Sehr brauchbar, um in Gefangenschaft lebende Großkatzen zur Fortpflanzung anzuregen.
    »Huuu-pfui! Hoffentlich haben Sie in der Fahrerkabine eine Entlüftung.«
    Und um neugierige Personen zum Fortlaufen zu bringen.
Konzil der Vollendung
    Für eine Weile war Bagheera um Ted Horovitz' moosgrünes Büro gestrichen und hatte Natty Bumppo gesucht, dessen Duftnoten sich überall fanden, aber alle ausgewachsenen Hunde befanden sich noch auf Patrouille. Nun lag er ruhig an Kates Seite, während sie ihn sanft hinterm Ohr kraulte; gelegentlich stieß er ein Schnurren der Zufriedenheit darüber aus, wieder mit ihr vereint zu sein. Das Problem, was geschehen sollte, sobald er entdeckte, daß er sich unter mehr als hundert Hunden aufhielt, die kaum kleiner waren als er, harrte noch der Lösung.
    Ted musterte die Versammlung von Einheimischen: Josch und Lorna Treves, Suzy Dellinger, Süßwasser, Brad Compton. »Ich weiß, daß Nick und Kate eine Menge Fragen an uns haben«, sagte er laut und lebhaft. »Aber bevor wir uns damit befassen, hat jemand von euch Fragen an sie. Vielleicht könnt ihr euch kurz fassen. Ja, Süßwasser?«
    »Nick, wie lange kann es dauern, bis sie dein Täuschungsmanöver mit dem parthenogenetischen Bandwurm durchschaut haben?«
    Nick breitete seine Hände aus. »Keine Ahnung. Leute wie Aylwin Sullivan und seine Spitzenkräfte dürften die Wahrheit bereits ahnen. Worauf ich jedoch setze, ist folgendes. Nun, da sind zwei Faktoren, mit denen ich rechne. Erstens habe ich wirklich einen Wurm fabriziert, mit dem sie nicht fertigwerden können. Zweitens, der Wurm macht genau das, was ein parthenogenetischer Bandwurm täte, könnte man ihn erzeugen, und das spielt unter ihren Gesichtspunkten selbstverständlich eine Rolle. Nun gibt es da ein Recherchen-Theorem in der n-Wert-Mittelmaß-Analyse, das zu der Annahme berechtigt, es müsse auf einer bestimmten Stufe der Weiterentwicklung des Datennetzes möglich werden, ihm funktionsfähige Programme zu extrahieren, die nie eingespeist worden sind.«
    »Oha, oha!« Brad Compton patschte seine fleischigen Hände zusammen. »Sauber, das ist ja sauber! Das nennt man das Jungfernzeugungs-Theorem, habe ich recht? Und du hast ihnen eine hübsche falsche Spur dorthin gelegt.« Er lachte gedämpft und klatschte nochmals in die Hände.
    »Das ist das Wesen des Ganzen. Die Idee ist nicht von mir, ich habe sie ausgeliehen. Damals im Zweiten Weltkrieg haben die Alliierten diesen Trick erstmalig ausgeheckt. Sie ließen ihre Wissenschaftler Gerätschaften bauen, die so aussahen, als müßten sie absolut zu irgend etwas gut sein, steckten sie in verbeulte Metallgehäuse, fuhren sie auf Schießplätze und beschossen sie mit erbeuteter feindlicher Munition. Dann sorgten sie dafür, daß die Nazis diese Apparate fanden. Ein solches Stück Unfug konnte ein Dutzend Leute von hochqualifiziertem Forschungspersonal wochenlang beschäftigen, bis sie zu entscheiden wagten, es handele sich um keine nagelneue Geheimwaffe.« Die Anwesenden zeigten verhaltene Belustigung. »Auf jeden Fall«, ergänzte Nick, »ist

Weitere Kostenlose Bücher