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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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mehr?«
    »Sie alle sind jetzt nichts anderes mehr«, sagte Jarmillo, »als Viehbestand.«
    7.
    Hinter den Lagerhäusern befand sich ein steinerner Hafendamm, der in eine hölzerne Pier überging, von der eine Reihe von Molen in die Bucht von San Francisco hinausragten. Die Anlage ging auf die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zurück, war nicht so gut erhalten wie die anderen Hafenanlagen der Stadt und ungeeignet für die neueren Generationen von Containerschiffen. Daher stand sie auf der Abrissliste, falls der derzeitige wirtschaftliche Rückgang jemals von einer Hochkonjunktur abgelöst werden sollte, die die Ausgaben für eine neue Hafenanlage rechtfertigte. Und tatsächlich wirkte die ganze Anlage im Moment wie ausgestorben, und nirgends schien ein Frachtschiff angelegt zu haben.
    Rostende Laternen mit gesprungenen, schmutzigen Scheiben verströmten ein kaltes bläuliches Licht, das überall auf dem Hafendamm die Nacht durchbrach, und der Schatten, der von einem Lichtkegel in den anderen glitt, war Chang mit seinem Geld und seinen Geheimnissen.
    Carson O’Connor schloss bis auf weniger als sechs Meter zu ihm auf und sah Chang wanken, atemlos und angreifbar. Er bog von der Pier ab und folgte einer der Molen in die Bucht und einen plötzlich aufziehenden Nebel hinaus.
    Die kühle Nacht am Ufer war nicht wärmer als die Kälte über dem Wasser. In den Stunden der Flaute vor dem Morgengrauen wurde der Nebel folglich nicht durch eine Temperaturdifferenz landeinwärts gezogen, sondern blieb über der Bucht hängen und beschränkte sich auf sie, wie ein Umhang mit Kapuze, Ärmeln und vielen Falten. Chang verschwand in einer der Taschen.
    Das Licht der Laternen, die in großen Abständen dastanden, wurde durch die dichten Nebelschwaden nicht ganz geschluckt, doch ihr Schein wurde beträchtlich vermindert. Der Nebel brach das Licht auf eine seltsame Weise, die den inneren Kompass, auf den sich Carson verließ, zusätzlich irritierte.
    Die Sichtweite nahm abrupt ab, ging auf drei Meter zurück und verringerte sich dann noch mehr. Die Mole war fast zehn Meter breit.
    Wenn sich Carson dicht an dem Geländer auf der rechten oder auf der linken Seite hielt, konnte Chang am Geländer auf der gegenüberliegenden Seite zur Küste zurückkehren, sechs oder sieben Meter außerhalb ihrer Sichtweite.
    Sie konnte versuchen, sich in der Mitte der Mole zu halten, und hoffen, dass ihr eine Gestalt, die entlang des Geländers auf einer der beiden Seiten in Bewegung war, auffallen würde. Aber der dichte Nebel raubte ihr die Orientierung, und sie hatte keinen Anhaltspunkt, der sie auf einem geradlinigen Kurs halten würde.
    Im Übrigen war mit ziemlich großer Sicherheit anzunehmen, dass Chang sich auf genau dieser Mole eilig von der Küste entfernt hatte, weil er mit einem Boot hier eingetroffen war und die Absicht hatte, mit demselben Transportmittel von hier zu verschwinden. Er würde ebenso wenig einen Haken schlagen, wie er über eines der Geländer klettern und ins Wasser springen würde.
    Tief in der Düsternis blieb Carson stehen, hielt den Atem an und lauschte. Anfangs hörte sie nichts, dann nur das Glucksen sanfter Wellen, die durch die Pfähle rollten, auf denen die Mole ruhte.
    Zweifellos näherte Michael sich ihr von hinten, aber leise und nicht mehr im schnellen Laufschritt. Sie blickte zurück, sah aber weder die Gestalt eines Mannes noch einen Schatten in dem dichten Weiß, das alles verbarg.
    Sie stieß den angehaltenen Atem aus und bewegte sich vorsichtig vorwärts. Nach vielleicht sechs Metern blieb sie wieder stehen und hörte immer noch nichts anderes als das anscheinend belustigte Wasser in der ruhigen Bucht.
    Die Luft roch nach Salz und Seetang und Teeröl, und der Nebel fühlte sich kühl in ihrem Mund an, als sie einatmete.
    Als sie weiter draußen auf der breiten Mole ein drittes Mal stehen blieb, hörte sie einen schwachen Aufprall und ein verstohlenes Knirschen. Im ersten Moment schienen die Geräusche unter den Bohlen, auf denen sie stand, hervorzukommen.
    Das Klirren von Metall, das auf Metall traf, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die rechte Seite der Mole. Sie suchte sich einen Weg durch den Nebel, erreichte das Geländer und folgte ihm in die Bucht hinaus, bis sie die Stelle fand, an der sie auf einen Landungssteg traf. Die abwärts geneigten Planken waren nass und glitschig, nicht nur vom Nebel, sondern auch von Schwämmen und Flechten, die sich auf dem lange Zeit unbenutzten Steg angesiedelt

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