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Der Schoepfer

Der Schoepfer

Titel: Der Schoepfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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jeder etwas Selbstgemachtes beisteuerte. Das gesellige Beisammensein des heutigen Abends würde das letzte seiner Art sein.
    Zwei Minuten nachdem Erskine geparkt hatte, bog ein Chevy-Pick-up von der Schnellstraße ab und parkte rechts neben ihm.
    Erskine stieg aus seinem Wagen, während zwei Männer aus dem Chevy stiegen. Es waren Ben Shanley und Tom Zell, die beide im Stadtrat saßen.
    Weder Shanley noch Zell sagte etwas zu Erskine Potter, und er sagte auch nichts zu ihnen, als er die Eingangstür des Rasthauses aufschloss und sie einließ.
    Sie betraten das Gebäude auf Höhe eines Zwischengeschosses, von dem aus man auf das Hauptgeschoss hinunterblicken konnte. Dort gab es Nischen mit Sitzgruppen, die hohe Rückenlehnen hatten, gepolstert und mit dunkelblauem Kunstleder bezogen waren. Sechs Stufen führten zu dem tieferen und größeren Teil des riesigen Raumes.
    Die Bar, ein gewaltiger Brocken aus poliertem Mahagoni, stand auf der rechten Seite, am Ende des rechteckigen Hauptraums. Gegenüber der Bar befand sich auf der linken Seite hinter zweiflügeligen Doppeltüren ein privater Speiseraum, der bis zu vierundzwanzig Personen Platz bot.
    Zwischen der Bar und dem privaten Speiseraum standen vierzig quadratische Tische, jeder mit vier Stühlen. Auf den Tischen standen Salz- und Pfefferstreuer, Ketchupflaschen, Senfflaschen und rubinrote Glasgefäße, in denen Kerzen brennen würden, wenn das Lokal seine Türen öffnete.
    Die erhöhte Bühne mitten an der Rückwand lag hinter der Tanzfläche. Mitternachtsblaue Samtvorhänge trennten die Hinterbühne von der Bühne ab, und dahinter befanden sich zwei Garderobenräume und zwei kleine Badezimmer. Dieser gesamte Bereich war ausschließlich den Künstlern vorbehalten.
    In den öffentlich zugänglichen Räumen gab es keine Fenster.
    »Sechs Wege führen aus diesem Raum hinaus«, sagte Erskine Potter, als er mit den beiden Stadtverordneten auf der Tanzfläche stand. »Die Vordertür, durch die wir hereingekommen sind.« Er drehte sich um und deutete in die jeweilige Richtung: »Die Tür zum Flur mit den Toiletten. Von dort gibt es auch einen Notausgang. Die Tür zum Küchenflur. Doppeltüren zu dem privaten Speiseraum, der selbst auch einen Notausgang hat. Die Tür hinter der Bar führt zu einem Flur für das Personal. Und hinter diesen Vorhängen führt der Bühnenausgang direkt auf den Parkplatz. Einige Türen sehen nach hübschem Holz aus, aber es sind stählerne Brandschutztüren mit einer Verkleidung in Holzoptik. Wenn diese Türen erst einmal abgeschlossen sind, kann keiner sie eintreten, um herauszukommen.«
    »Wie viele werden hier sein?«, fragte Tom Zell.
    »Hundertzwanzig bis hundertfünfzig.«
    »Wird unter ihnen einer von uns sein?«
    »Der Pastor. Reverend Kelsey Fortis.«
    »Wie viele Baumeister werden wir haben?«, fragte Ben Shanley.
    »Drei.«
    »Nach welcher Strategie gehen wir vor?«
    »Ergreift die jüngsten und kräftigsten Männer zuerst, und zwar schnell«, sagte Erskine Potter, »bevor sie Widerstand leisten können. Dann die anderen Männer.«
    »Werden sie Widerstand leisten?«, fragte sich Shanley. »Kirchgänger?«
    »Vielleicht ein wenig. Aber mit den Männern werden wir schnell fertig. Die Frauen werden instinktiv versuchen, die Kinder rauszubringen, sowie es losgeht, aber sie werden verschlossene Türen vorfinden.«
    »Dann ergreifen wir die Frauen«, sagte Tom Zell.
    »Ja.«
    »Und lassen die Kinder bis zum Schluss übrig.«
    »Ja. Eliminiert die Kräftigen zuerst, macht mit den Schwächeren weiter, und nehmt euch dann die Schwächsten vor. Wenn sämtliche Erwachsenen weiterverarbeitet sind, können wir die Kinder an uns bringen und sie den Baumeistern eines nach dem anderen präsentieren, je nach Bedarf.«
    15.
    In dem hübschen kleinen Haus verbrachte Jocko eine Stunde damit, die Treppe hinauf- und hinunterzuklettern. Rauf, runter, rauf, runter.
    Manchmal sang er, während er hinaufraste und sich wieder nach unten stürzte. Oder er pfiff. Oder er dachte sich Reime aus: »Jocko frisst zum Mittagessen täglich Katzenbabys auf. Nicht eins, er ist auf sie versessen, wenn er sie frisst, dann gleich zu Hauf! Kinder gibt’s zum Abendessen, die frisst er erst und spuckt sie aus, dann werden sie noch mal gefressen – o Graus!«
    Normalerweise blieb Jocko auf dem Treppenabsatz stehen. Um Pirouetten zu drehen. Manchmal wurde ihm von den Pirouetten übel. Aber er liebte es, sich rasend schnell im Kreis zu drehen.
    Jocko aß in Wirklichkeit keine

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