Der schottische Seelengefährte (German Edition)
von ihr löste und ihr das Bündel in die Hände legte.
„Aber.....“ verwirrt brach sie ab.
„Woher....“ versuchte sie es noch einmal. Sie war völlig perplex.
Iain grinste wie ein kleiner Lausbub, dem ein guter Streich gelungen war.
„Ein kleines Vögelchen hat es mir gezwitschert. Pack schon aus.“ Ungeduldig deutete er auf das kleine in Tuch gewickelte Päckchen.
Kopfschüttelnd starrte sie auf ihre Hände.
„Na warte Mairi, wenn ich dich in die Finger bekomme“. Doch eine herzliche Wärme stieg in ihr auf, als sie an ihre beste Freundin dachte, die ihr in den letzten Tagen so selbstlos geholfen hatte und nun auch noch für eine Überraschung für Mary selber sorgte.
Langsam löste sie die dünne Lederschnur, mit der das Tuch umwickelt war und faltete das Tuch vorsichtig auseinander und schnappte nach Luft. In ihren Händen lag eine passende Brosche zu ihrem Ehering. Eine filigrane Distel war aus zarten Silberfäden geformt und mit Smaragden und kleinen Diamanten ausgefüllt. Dieses schmucke Kleinod war wunderschön und die Steine funkelten im Kerzenlicht. Mary war ganz ergriffen und konnte nur sprachlos auf diese Kostbarkeit in ihren zitternden Händen starren, es verschlug ihr glatt die Sprache.
„Gefällt es dir nicht?“
Unsicherheit schwang in Iains Stimme mit, da Mary bisher noch gar nichts gesagt hatte. Langsam hob sie den Kopf und blickte ihn ergriffen an.
„Es ist wunderschön“ hauchte sie, während sich ihre Augen vor Rührung mit Tränen füllten und sie hastig versuchte, sie wegzublinzeln. Erleichtert wischte Iain ihr sanft die Tränen von den Wangen.
„Eigentlich wollte ich dich nicht zum Weinen bringen sondern zum Strahlen.“
Mary hob eine Hand, legte sie in Iains Nacken und zog ihn zu sich heran.
„Vielen Dank für das kostbare Geschenk“ wisperte sie an seinen Lippen und küsste ihn so leidenschaftlich, dass Iain sofort hartwurde. Genüsslich erwiderte er den Kuss und drückte sie zurück aufs Bett. Mary hielt ihn wie in einer Schraubzwinge fest umklammert, hob ein Bein und schlang es um seine Hüfte. Sie spürte seine Härte und presste sich begehrlich an ihm, was Iain ein lautes Stöhnen entlockte. Widerwillig löste Iain sich von ihr und schaute in ihre vor Leidenschaft dunklen Augen.
„Sagtest du eben nicht, dass wir dafür keine Zeit hätten?“ und neckte sie leicht an ihrem Ohr.
„Mhm mhm.“
Nach einem letzten Knabbern an ihrem entzückenden Hals erhob sich Iain langsam, setzte sich auf und machte Anstalten aufzustehen. Entrüstet stützte sich Mary mit beiden Ellbogen auf.
„Du kannst doch nicht einfach den Motor anschmeißen und dann ins Leere laufen lassen.“
Iains Augenbraue fuhren hoch. Breit grinsend stand er auf.
„Ich weiß zwar nicht ganz genau, was das heißt, kann es mir aber denken.“
Auf einen empörten Ausruf ihrerseits setzte er bittend hinzu.
„Bitte hab Verständnis, aber ich muss hier raus. Ich habe das Gefühl, das die Wände immer näher kommen und mich einquetschen.“
Seufzend stand Mary auf und ordnete ihr Kleidung. Sie kannte das Gefühl und konnte ihn gut verstehen. Nur der Zeitpunkt hätte etwas besser gewählt sein können. Aber sie war ja selber Schuld, schließlich hatte sie ihn ja zuerst geküsst. Sanft drückte sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen.
„Du hast Recht, es wird Zeit. Vielen Dank noch mal für die wunderschöne Brosche, ich werde sie in Ehren halten.“ Dann steckte sie ihr neues Geschenk an ihrem Kleid fest, nahm ihn bei der Hand und führte ihn aus der Tür zur Halle hinunter.
Iain fiel auf, dass es ungewöhnlich still war als sie die Treppe hinuntergingen. Aber er dachte sich nichts weiter dabei. In Gedanken war er noch bei dem vorherigen Geschehen und er nahm sich vor, Mary heute Nacht für das eben Entgangene ausführlichst zu entschädigen. Auf den letzten Stufen angekommen, ertönte auf einmal eine Flöte. Iain blickte aus den Gedanken gerissen auf, sah in die große Halle und war sprachlos. Festlich geschmückt, wie er sie noch nie gesehen hatte und bis auf den letzten Platz voll mit seinen Clanleuten, die – sangen! Ungläubig zwinkerte er mit den Augen und schüttelte den Kopf. Würde er es nicht mit eigenen Augen sehen und vor allem hören, würde er es nicht glauben. Seine gestandenen Krieger reihten sich um ihn. Die Meisten fühlten sich offensichtlich unwohl und wichen seinen Blicken aus, doch tapferhielten sie bis zum letzten Ton durch. Einige wischten sich nun sogar erleichtert den
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