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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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ganze Zeit ungeduldig gezappelt hatte, kam von hinten an sie herangeschlichen und zupfte Mary am Ärmel.
    „Jetzt?“ flüsterte er aufgeregt.
    Mary hatte ihn stark in die Vorbereitungen einbezogen und es war eine pure Freude zu sehen, wie sich aus dem schüchternen und traurigen Jungen ein aufgewecktes Kerlchen entwickelt hatte. Sie hatte ihm die Verantwortung für ihr Spiel gegeben und entsprechend aufgeregt war er nun. Mary blickte in die Runde über die Tische und stellte fest, dass die meisten mit dem Essen fertig waren. Deshalb nickte sie ihm zu und wie der Blitz schoss er davon. Keine Minute später führte er einen Trupp junger Knaben an, die jeweils einen Stuhl trugen und sie nun in die Mitte der Halle aufreihten. Seine Position innerhalb der Jungen war stark gestiegen, nachdem sie festgestellt hatten, dass Simon selbstbewusster geworden war und sich nicht mehr von ihnen ärgern ließ, sondern sie mittlerweile verbal an die Wand argumentieren konnte. Sein gutes Verhältnis zur Lady des Burgherrn tat sein übriges. Nun dirigierte er seine Kumpels, wie sie die Stühle anzuordnen hatten. Es ging so schnell, dass ersichtlich war, dass er das mit ihnen im Vorfeld geübt hatte. Zum Schluss verbeugte er sich vor Iain und Mary und stellte sich an das Ende der Stühle. Alle Augen blickten fragend zum Podest, wo Mary aufgestanden war. Sie gab dem Barden ein Zeichen, der in die Mitte zu den Stühlen eilte. Mittlerweile war es still wie in einer Kirche, alle waren gespannt, was nun kam. Durch die Vorbereitungen der letzten Tage ahnten sie, dass es nur wieder Mylady sein konnte, die etwas Ungewöhnliches vorbereitet hatte.
    Mary zitterten leicht die Knie, als sie da oben stand und in die erwartungsvollen Gesichter blickte.
    Lieber Gott, lass alles gut gehen flehte sie innerlich. Sie räusperte sich kurz, blickte in Iains fragendes Gesicht und drehte sich wieder den Leuten zu.
    „Bei uns zu Hause ist es Tradition, an Geburtstagen auch Spiele zu veranstalten. Deshalb habe ich eines vorbereitet und hoffe, dass ihr auch so viel Spaß daran findet, wie wir.“ Ihre Stimme wurde sicherer, je weiter sie sprach.
    „Das Spiel heißt „Reise nach Edinburgh“ und ich brauche elf Personen, die mitspielen wollen.“
    Fragend blickte sie in die Runde. Keiner meldete sich, jeder schaute nur ratlos den anderen an und wartete ab, was passierte. Die Krieger waren aufgrund ihrer Gesangserfahrung vorsichtig geworden, was die Ideen von Mylady betrafen.
    „Wer weiß, was sie diesmal schon wieder ausgeheckt hat“ murmelte einer in der hinteren Ecke seinem Nachbarn vorsichtig zu. „Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie bei den Sassenachs aufgewachsen ist. Da muss der Geist ja Schaden nehmen“ entschuldigte er den seiner Meinung nach schrägen Verstand von Mylady.
    „Lass das nicht den Laird hören, sonst wird es dein Kopf sein, der Schaden nimmt“ raunte sein Tischnachbar warnend zurück. Marys Ideen waren für sie immer, nun ja, sehr ungewöhnlich und keinerwollte sich schon wieder blamieren oder in die Ecke drängen lassen.
    Marys Knie wurden weich, wenn nun keiner mitmachen wollte, war sie geliefert!
    „Na los ihr Feiglinge, wohl Angst vor einem kleinen Spiel, was“ tönte es da von links und Callum trat in die Mitte. Breitbeinig blickte er herausfordernd in die Runde und zwinkerte Mary heimlich zu. Erleichtert schenkte sie ihm ein dankbares Lächeln. Iain wollte auch aufstehen, doch Mary drückte ihn an der Schulter zurück auf den Stuhl.
    „Du bist das Geburtstagskind, außerdem verletzt, deshalb darfst du nur zuschauen.“
    „Kind? Ich glaube, dir ist da was Entscheidendes gen“ grummelte Iain und setzte sich mit verschränkten Armen beleidigt zurück. Tröstend tätschelte sie seine gesunde Schulter.
    „Setz dich zurück und genieße es. Beim nächsten Mal darfst du mitmachen.“
    Mittlerweile hatten sich besagte elf Männer in der Mitte bei den Stühlen eingefunden. Um das Spiel besser erklären zu können, ging Mary zu ihnen.
    „Also, stellt euch vor, ihr müsst nach Edinburgh reisen und die Stühle sind eure Pferde. Es gibt 10 Pferde, ihr seid aber 11 Leute. Deshalb müsst ihr um die Pferde kämpfen.“
    Ein zustimmendes Murmeln brach los.
    „Mit Fäusten oder Schwertern?“ fragte ein Mitspieler.
    „Nein, nicht doch“ rief Mary laut, um sich bemerkbar zu machen, „weder noch. Sobald die Musik anfängt, geht ihr hintereinander um die Stühle herum, und wenn die Musik aufhört, setzt ihr euch so schnell wie

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