Der schottische Seelengefährte (German Edition)
Honigkuchen vollgestopft hatte, um ihrer Sucht zu frönen, war vorbei. Sie hatte selber erkannt, dass, jesicherer sie sich hier nun fühlte, umso weniger benötigte sie den Zuckerkick.
„Die Bienen brauchen nun keine Überstunden mehr zu machen“ neckte sie Iain in Anspielung auf seine Beschwerde, dass sie die Anzahl der Bienenstöcke wegen ihres hohen Konsums an Honigkuchen erhöhen müssten.
Woraufhin Iain nur hintergründig erwiderte: „Mir fällt auch so noch eine andere, genauso genussvolle Art und Weise ein, Honig zu schlecken. Lass sie nur fleißig Nektar sammeln, es wird schon nichts umkommen.“ Seiner heißer Blick ließ sie unruhig auf ihrem Platz hin und her rutschen und die Menschen um sie herum traten in den Hintergrund. Doch heute waren sie die Hauptpersonen, so dass an Privatsphäre gar nicht zu denken war.
Elizabeth lachte laut auf Mary schaute gespannt zu ihr hinüber. Nach Elizabeths blühendem Aussehen zu urteilen und wie das junge Paar sich verhielt, führten sie trotz einer durch Bündnisabsprache zustande gekommenen Heirat eine glückliche Beziehung. Elizabeth hatte sich kurz nach ihrer Ankunft mit Mary in ihre alte Kammer zurückgezogen. Dort musste Mary einem ausschweifenden Bericht über Elizabeths ach so wundervollen Ehemann lauschen. Kein Mann sah besser aus, hatte bessere Manieren, war talentierter - in allen Bereichen! -, war rücksichtsvoller und aufmerksamer als ihr süßer Adam. Mary schmunzelte innerlich und war sehr erleichtert über die guten Entwicklungen.
Überglücklich strahlte sie nun mit Adam um die Wette und blickte gespannt in die Runde.
„Wir werden Eltern“ brach sie plötzlich hervor.
„Aber das ist ja wunderbar“ freute sich Mary und sprang auf und schloss sie in ihre Arme.
„Wir wollten heute eigentlich noch nichts sagen, weil es doch eure Hochzeitsfeier ist. Doch ich hatte das Gefühl sonst zu platzen.“ Elizabeth schäumte über vor Freude.
„Eins von hoffentlich vielen kleinen Rackern in der nächsten Zeit“ sinnierte Mairi und blickte ganz unschuldig zu Iain und Mary. Mit hochrotem Kopf zog Mary ihren belustigt blickenden Mann hoch. Bevor er eine taktlose Bemerkung machen konnte, zog sie ihn ein Stück von den anderen weg.
„Komm, lass uns tanzen, ich brauche ein wenig Bewegung.“
Irritiert ließ sich Iain weiterziehen.
„Ist dir das Thema Kinder etwa peinlich?“
Mary druckste ein wenig herum und zog ihn einfach weiter, was Iain immer mehr beunruhigte.
„Nein, ganz und gar nicht Aber ich möchte nicht, dass mir in nächster Zeit alle eher auf meinen Bauch als in mein Gesicht starren. Denn es wird noch eine Weile dauern, bevor sich Nachwuchs einstellen wird.“
Abrupt blieb Iain stehen.
„Woher willst du das wissen? Vielleicht hast du ja bereits empfangen, untätig waren wir nun wirklich nicht.“
Marys Gesicht wurde noch eine Spur röter.
„Ich kann nicht schwanger sein, weil ich kurz bevor ich meine Reise nach Schottland angetreten habe, mir noch eine 3-MonatsSpritze habe geben lassen.“
„Eine was?“
Mary zog ihn hastig etwas Abseits, damit sie nicht im Weg standen und keiner mithören konnte.
„Eine 3-Monats-Spritze. Das ist ein Serum, das verhindert, dass man schwanger wird. Und wie der Name schon sagt, dauert die Wirkung 3 Monate.“ Auf Verständnis hoffend blickte sie in Iains ungläubiges Gesicht.
„Das ist wider die Natur.“ Iain war fassungslos.
Mary holte tief Luft und mahnte sich zu Geduld.
„Iain, lass uns bitte nicht darüber streiten. Das Thema ist auch in meiner Zeit nicht unumstritten. Fakt ist jedoch, es wird noch ein paar Wochen dauern, bis die Wirkung vorbei ist, dass kann ich jetzt nicht mehr ändern.“
Sie rückte näher an Iain heran und legte ihm eine Hand auf seine heftig arbeitende Brust. „Ich will unbedingt Kinder mit dir haben. Einen Jungen, der genauso bockig schaut wie du, wenn er seinen Willen nicht bekommt, eine Tochter, die dich um den Finger wickeln und dir vorzeitig graue Haare bescheren wird.“
Sie hob die Hand und legte sie um sein Gesicht.
„Eine Freundin hat mich kürzlich mal gefragt, warum ich noch keine Kinder habe. Meine Antwort damals war, dass man dafür notwendigerweise einen Mann bräuchte. Und bis dahin war mir kein Mann begegnet, der mich in meiner ablehnenden Haltung hinsichtlich Kinder schwanken ließ. Keiner, von dem ich den Eindruck hatte, dass er Kinder als Segen statt als Pflicht ansehen würde. Keiner, von dem ich überzeugt war, dass er sich tatsächlich
Weitere Kostenlose Bücher