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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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enttäuscht. Duncan schob die Tür weiter auf. An einen Steinabsatz schloss sich eine Treppe an. „Noch ein Geheimgang?“
    „Es scheint so.“ Ihre Enttäuschung war unüberhörbar. „Ich war mir sicher, wir würden hinter der Tür ein geheimes Gemach finden.“
    „Offensichtlich haben wir uns geirrt.“
    „Und jetzt? Mir bleiben nur noch wenige Tage, um meinen Vater zu retten, und wir haben die Bibel immer noch nicht gefunden.“ Sie verschränkte die Arme und drehte sich fort.
    Sie mochte versuchen, ihre Gefühle vor ihm zu verbergen, aber ihre bebenden Schultern verrieten alles. Auch wenn er ihr nicht zu nahe kommen wollte, konnte er sie in ihrem Leid nicht alleine lassen. Lord Caelin war ein guter Mann, einer, für dessen Rettung er alles riskieren würde.
    „Wir werden die Bibel finden“, sagte er und zog sie an sich.
    Sie gab sich seiner Umarmung hin, dabei zitterte sie. „Wenn das doch nur so sicher wäre!“
    Er spürte ihr Herz ungleichmäßig gegen seine Brust schlagen, bei ihrem ängstlichen Tonfall fühlte er Beklommenheit in sich aufsteigen. „Aye, das ist richtig. Aber wir werden nicht aufgeben.“
    „Nein.“ Ihr Tonfall verriet eine ruhige Entschlossenheit, eine Stärke, die jetzt auch in ihren Augen aufschien - trotz der Müdigkeit, die sie beide verspürten. „Wir werden sie finden.“ Sie löste sich von ihm, sammelte sich und nickte ihm dann zu. „Lass uns gehen.“
    Nur noch die Kerze, die Duncan hielt, erhellte mit ihrem unruhigen Licht den Gang, als er die Tür hinter ihnen zuschob. Vor ihnen entschwanden die Stufen in die Finsternis.
    „Wohin mag die Treppe führen?“, meinte Isabel.
    Duncan zuckte mit den Schultern. „Das werden wir gleich herausfinden.“ Sie folgten den Stufen nach unten, jede Windung lieferte sie tiefer der Umgebung aus Stein und Mörtel aus. Als es immer weiter hinabging, ohne irgendwelche Abzweigungen, breitete sich in Duncan ein Gefühl der Entmutigung aus. Er zweifelte daran, ob dies der richtige Weg war.
    Ein seltsame Empfindung befiel ihn; die Dunkelheit wirkte auf ihn lebendig, als würden aus einer unbekannten Welt Tausende kleiner Augen ihren Weg verfolgen. Machtlos registrierte er den Schauer, der ihm den Rücken hinablief.
    „Duncan?“
    Er schüttelte die lächerliche Wahrnehmung ab, sie wären nicht alleine. „Aye?“
    „Hätten wir nicht langsam schon an einer Tür vorbeikommen müssen?“
    „Das sollte man eigentlich denken.“
    Ein kühler, übel riechender Luftzug verstärkte seinen Verdacht, wohin sie die Treppe führte.
    Er betete, er möge sich irren.
    Doch mit jedem Schritt wurde der faulige Geruch intensiver, und so hatte er wenig Zweifel, was hinter der Tür lag, die sie endlich am Fuß der Treppe entdeckten.
    „Verdammt“, murmelte er.
    „Was hast du?“
    „Psst!“ Er presste ein Ohr gegen die steinerne Tür. Unterdrücktes Stöhnen vermischte sich mit dem tropfenden Geräusch von Wasser. Glücklicherweise hörte er keine Wachen. Offenbar hatte Frasyer hier die Bewachung nach Isabels Flucht nicht verstärkt. Er verzog das Gesicht. Warum hätte er es auch machen sollen? Nur ein absoluter Dummkopf kehrte an diesen Ort zurück.
    Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt. Obwohl er nur sah, was er ohnehin erwartete, hatte er doch bis zuletzt gehofft, sich getäuscht zu haben.
    „Duncan, wo sind wir?“
    Ihr nervöser Tonfall ließ ihn wünschen, er könne ihr eine andere Auskunft geben. Seufzend schob er die Tür weiter auf. „Sieh selbst.“
    Sie schaute durch die Türöffnung. Sogar in dem schwachen Licht konnte er noch erkennen, wie sie bleich wurde. „Gott, nein!“
    Rasch zog er die Tür wieder zu. Die Kerze flackerte wild auf.
    „Warum führt dieser Weg von Frasyers Gemach direkt zum Verlies?“, fragte Isabel. „Das verstehe ich nicht.“
    Duncan nickte, ebenso ratlos wie sie. „Ich auch nicht.“
    „Wenn wir nur schon früher davon gewusst hätten.“
    „Was wäre dann gewesen?“
    „Nachdem du mich befreit hattest, hätten wir auf diesem Weg in seine Räumlichkeiten gelangen können.“
    „Das hätten wir“, stimmte er ihr zu, „aber deine Vermutung, die Bibel wäre in Frasyer Schlafgemach, hat sich ja mittlerweile ohnehin als falsch erwiesen.“
    Isabel fühlte sich schuldig, und sie drehte sich weg.
    „Was ist mit dir?“
    „Ich hätte es wissen sollen“, flüsterte sie, wütend wegen ihrer Unkenntnis. „Ich habe drei Jahre lang hier gelebt, und dennoch kenne ich dieses Schloss kaum. Außer den Toren

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