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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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und Wegen, die jedem vertraut sind.“
    Duncans Miene war versteinert. Er sagte nichts, aber sie konnte seine Gedanken erraten. Diesem vorwurfsvollen Blick war sie schon mehrfach begegnet auf ihrer Suche nach der Bibel. Er war überzeugt, dass ihre Vorstellungen als Frasyers Geliebte nur dessen Bett galten, nicht solchen banalen Dingen wie der Frage, wie sie den Rebellen helfen könnte. Wenn er doch nur die Wahrheit wüsste!
    Egal was ihre Gründe waren, es verringerte ihre Schuld kein bisschen, dass sie über den Aufbau der Burg nicht bis in jede Einzelheit Bescheid wusste. Nur darum war Duncan beinahe
    gestorben. Als Unterstützerin der schottischen Aufständischen hätte sie jeden Winkel von Moncreiffe Castle erforschen müssen, um ihre Erkenntnisse ihrem Bruder mitzuteilen.
    Entmutigt meinte sie: „Wir sind im Kreis gegangen. Bei der Suche nach der Bibel sind wir nicht ein Stück vorangekommen.“ „Da irrst du dich. Immerhin wissen wir jetzt, wo die Bibel nicht ist.“
    Es versetzte ihrem Herz einen Stich. Erbittert lachte sie auf. „Und was haben wir davon? Du wurdest verletzt. Und wir haben mehrere Tage verloren, das ist alles. Und noch immer hat Frasyer alle Macht über meinen Vater und bestimmt, was mit ihm geschieht.“
    „Isabel...“
    „Uns bleibt nur noch wenig Zeit, um die Bibel zu Lord Monceaux zu bringen. Nur habe ich nicht die geringste Idee, wo sie versteckt sein könnte. Genauso gut kann Frasyer sie mit sich genommen haben. Und falls er dich hier antrifft, Duncan, dann Gnade dir Gott! Er wird nur allzu gern die Gelegenheit ergreifen und dich umbringen.“
    Duncan schaute sie nun weniger hart an. „Er wird uns nicht finden.“
    „Leere Worte“, ächzte sie. Unerträglich lastete auf ihr die Erkenntnis, dass alle, die sie liebte, verwundet oder getötet wurden. „Genau in diesem Moment dringen seine Ritter vielleicht in den Geheimgang ein, nachdem sie unsere Pferde vor dem Eingang gefunden haben.“
    „Das bezweifle ich. Als ich dir gefolgt bin, hat es geschneit, sodass ich bei dem zunehmenden Sturm Schwierigkeiten hatte, deine Spur überhaupt auszumachen. Dabei war ich nicht weit hinter dir. Falls die Ritter uns erst nach ihrer Nachtruhe gefolgt sind, werden unsere Spuren verweht gewesen sein.“
    „Du hast recht“, sagte Isabel beruhigt. „Ich habe mich eben von der Enttäuschung mitreißen lassen.“
    „Es ist auch momentan nicht einfach für dich.“
    „Das ist es für uns alle nicht. Symon hat so vielen Menschen etwas bedeutet. Ich kann noch immer nicht glauben, dass er tot
    ist.“ Aber wenn sie ihren Gedanken nun erlaubte, zu ihm zu schweifen, würden ihre Schmerzen nur größer. Dafür hatte sie später Zeit. „Was ist mit der Bibel? Wo kann sie sein?“
    Duncan lehnte sich gegen die Wand und rieb sich über die tiefen Sorgenfalten, die seine Stirn durchfurchten. „Wir haben bereits in mehreren Zimmern vergeblich gesucht, die wir also jetzt ausschließen können. Wir sollten im Verlies beginnen und uns dann nach oben Vorarbeiten.“
    „Und wie? Wir brauchen eine Verkleidung, um wie beim letzten Mal an den Wachen vorbei zu gelangen.“
    Er seufzte. „Wir müssen wieder zurückgehen.“ Duncan stieß sich von der Wand ab. „Wenn wir in Frasyers Zimmer nichts finden, dann sicherlich in einem der anderen Zimmer auf seinem Stockwerk.“
    Isabel nickte zustimmend.
    Duncan hielt die Kerze in die Höhe und drehte sich zur Treppe. „Eine Sache verstehe ich jedoch nicht.“
    „Was denn?“
    „Wozu braucht Frasyer eine geheime Verbindung zwischen seinem Gemach und dem Verlies?“ Er nahm die ersten Treppenstufen.
    Isabels Brauen zogen sich zusammen. Sie schloss zu ihm auf. „Das begreife ich auch nicht. Schließlich wird er nicht ausgerechnet im Verlies einen versteckten Raum für sich und seine Geheimnisse eingerichtet haben.“ Sie verstummte. „Aber wenn doch?“ Duncan blieb stehen und drehte sich zu ihr. Der Hoffnungsschimmer in seinen Augen gab ihren Wünschen neue Nahrung.
    „Vielleicht hat der Earl wirklich einen Raum hier, in dem er alles versteckt, was niemand finden soll“, meinte sie. „Wenn dem so ist, dann könnte dort auch die Bibel sein.“
    Duncan mahnte vor allzu großen Hoffnungen: „Möglicherweise gibt es einen anderen Grund für diesen Geheimgang.“ Zum Beispiel konnte Frasyer so tief gesunken sein, dass er aus einem Versteck beobachtete, wie die Gefangenen im Verlies bestraft wurden.
    „Aber nichts anderes ergibt einen Sinn.“
    „Obwohl ich mir

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