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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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Isabels Ankündigung. Selbst wenn sie die Unschuld von Lord Caelin beweisen konnten und er freikam, wollte sie zu Frasyer zurückkehren.
    Nein, schwor er sich, das würde sie nicht. Nicht ohne eine Erklärung! Nach diesem Kuss durfte sie ihn nicht länger anlügen. Er eilte zur Geheimtür. Die Bibel hatte er sich unter den Arm
    geklemmt, die freie Hand hielt er schützend vor die Kerzenflamme. Wieder im Schutz des Tunnels zog er die Tür hinter sich zu. Der goldene Kerzenschein erleuchtete die Dunkelheit. Isabels Augen verrieten ihre Besorgnis. Sorgte sie sich etwa um ihn? Verlangte sie wirklich nur deshalb von ihm, sie alleine zurückzulassen?
    Er stieg die ersten Treppenstufen hinauf. „Komm mit.“ Es herrschte eine gespannte Atmosphäre zwischen ihnen, durchbrochen nur vom Scharren ihrer Schritte, die sie aufwärts führten.
    „Warum mag Frasyer zurückgekehrt sein“, fragte Isabel.
    „Dafür kann es viele Gründe geben.“
    „Was sollen wir machen, wenn sie unsere Pferde gefunden haben?“
    Die Chance, es überhaupt bis zu den Pferden zu schaffen, war sehr gering. Und noch geringer war die Chance, es bis zu Lord Monceaux zu schaffen. Dennoch weigerte sich Duncan aufzugeben.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete er ehrlich. Er sah die Konturen einer Tür, die nicht weit vor ihnen aus der Schwärze aufgetaucht waren. „Wir sind wieder am Schlafgemach“, murmelte er und presste ein Ohr gegen das Holz.
    Stille.
    Mit größter Vorsicht öffnete er die Tür und schaute durch den Spalt. Wieder zog es ihm den Magen zusammen, als er Frasyers Bett sah. „Niemand da.“ Er trat in den großen Raum, Isabel folgte ihm. Sie gingen um das Bett herum zu dem anderen geheimen Ausgang.
    Im Gang hallten Schritte. Die Tür zum Nebenzimmer wurde zugeschlagen.
    Isabel erschrak. „Er kommt.“
    „Beeil dich!“ Duncan schob den Ausgang auf und drängte sie hindurch, dann folgte er ihr und schloss ihn, gerade noch rechtzeitig, ehe auch die Tür zum Schlafgemach krachend zufiel.
    „Verflucht!“ Frasyers Stimme füllte laut das Zimmer. „Bin ich denn nur von Unfähigen umgeben?“
    „Entschuldigen Sie vielmals, Mylord“, erwiderte jemand mit
    verängstigter Stimme. „Die Wächter waren sicher, dass die Spuren am Lager von einem Knaben stammten.“
    Isabel rang nach Luft. Duncan legte ihr eine Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf.
    Sie nickte ihm zu.
    „Oder von einer Frau“, meinte Frasyer wütend.
    „Mylord, wie ich schon bemerkt habe, wissen wir nicht sicher, von wem die Spuren stammen. Wegen des starken Schneefalls konnten die Leute ihrem Verlauf nicht folgen. Darum haben sie auch nicht herausgefunden, wer das Pferd gestohlen hat.“ „Unter den Augen von vier Rittern!“
    „Die Ritter haben ihre Strafe erhalten, Mylord.“
    „Nun, sie sollen noch sechs Peitschenhiebe mehr bekommen. Ich kann Unfähigkeit nicht ertragen.“ Eine lange Pause, dann fügte er noch hinzu: „Bei niemandem.“
    „Ja, Mylord.“
    „Fort!“
    Im Zimmer erklangen schnelle Schritte. Die Tür vom Vorzimmer zum Flur fiel zu.
    Duncan sah, wie bleich Isabel war, und zog sie an sich. „Bleib ganz ruhig“, flüsterte er ihr zu. „Sie werden uns nicht entdecken.“ Jemand klopfte jetzt fest an die Schlafzimmertür.
    „Herein“, erklang Frasyers gebieterische Stimme.
    Die Tür scharrte leicht über den Boden, als sie geöffnet wurde. Schritte näherten sich. „Mylord, ein Bote ist soeben eingetroffen, mit der Meldung, dass Lord Caelin an Lord Monceaux übergeben wurde.“
    Isabel erstarrte in Duncans Armen.
    „Und was hat Lord Monceaux gesagt?“, erkundigte sich Frasyer.
    „Noch nichts, Mylord. Man hat ihn nicht angetroffen. Wie dem Boten versichert wurde, wird man uns benachrichtigen, sobald der Lord zurück ist.“
    „Wenn die Nachricht von Lord Monceaux eintrifft, möchte ich so schnell wie möglich Bescheid erhalten.“
    „Ja, Mylord.“
    „Du kannst gehen.“
    Als Duncan hörte, wie sich die Tür zum Flur schloss, flüsterte er Isabel zu: „Die Abwesenheit von Lord Monceaux gibt uns noch ein paar Tage mehr Zeit, bevor über das Schicksal deines Vaters entschieden wird.“
    „Nein. Als man meinen Vater gefangen nahm, hat Frasyer bestimmt, ihn innerhalb von vierzehn Tagen zu hängen.“ Isabels Stimme drohte zu brechen. „Und diesen Befehl wird man nur dann nicht ausführen, wenn Lord Monceaux nicht vor dem Tag zurückkehrt, an dem die Hinrichtung spätestens stattfinden soll.“
    Duncan öffnete den Mund, um ihr die

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