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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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Küsse gespürt und sein Körper nach dem verlangt hatte, was ihm zustand. Zugleich aber berührte sie sein Herz, berührte es tiefer, als es für ihn gut war. Wenn es um Isabel ging, gab es scheinbar so vieles, das sich nie änderte.
    „Wir sollten den Beutel mitnehmen, um die Bibel darin zu transportieren“, schlug Duncan vor.
    Isabel erwiderte seinen Blick, bevor sie wegschaute. Aber in ihren Augen hatte er einen Hauch von Bedauern entdeckt.
    In seinem Magen rumorte es unbehaglich. „Was ist mit dir?“
    „Wir müssen aufbrechen.“
    „Ja. Aber es ist nicht zu übersehen, dass dich noch ein anderer Gedanke umtreibt. Sag mir, was du hast!“
    Sie biss sich auf die Unterlippe und sah ihn nervös an. „Da ich jetzt die Bibel habe und auch ein Pferd, kannst du zu deinen Brüdern heimkehren.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Wenn ich mich hätte davonschleichen wollen, dann wäre ich schon längst nicht mehr da. Ich dachte, du kennst mich.“ Er lachte schneidend. „Und ich dachte, ich kenne dich. Offensichtlich ist beides falsch.“
    „Duncan.“
    „Wenn du glaubst, dass ich ...“
    „Nein“, fiel ihm Isabel ins Wort. Dies war der Augenblick, an dem sie sich endgültig von ihm trennen musste. Auch wenn sie es nicht wollte, hatte sie keine andere Wahl, als ihn mit lauter Vorwänden davon zu überzeugen, ohne sie aufzubrechen. Vorwände, die ihn verletzen würden.
    „Du bist verwundet und solltest dich noch im Bett liegend davon erholen. Stattdessen bist du mit deinen Brüdern zu Wallace geritten. Wem wolltest du damit etwas beweisen?“, drang sie in ihn. Ihre Sorge war nicht gespielt, und ihre Verärgerung wegen seines Leichtsinns trieb sie weiter an: „Und als du anschließend zurückgekommen bist und gesehen hast, dass ich nicht mehr da bin, da hättest du dich nur um dich, nicht um mich kümmern sollen. Aber du musstest mir folgen und dabei dein Leben erneut aufs Spiel setzen. Nur warum? Wegen Symon, wie du behauptest?“ Sie bedeutete ihm zu schweigen, als er etwas sagen wollte. „Dein Versprechen gegenüber Symon, mir bei der Flucht aus dem Verlies zu helfen, ist jetzt vollkommen bedeutungslos.“ Sie war machtlos gegen das Zittern in ihrer Stimme, als sie hinzufügte: „So wie die Pläne, die wir einst für unser Leben hatten.“
    Seine Kiefer mahlten.
    „Ich gehöre Frasyer, nicht dir.“ Schnell sprach sie weiter: „Glaube bloß nicht, unser Kuss im Turm wäre mehr als nur ein Zeichen unseres Verlangens gewesen. Eines Verlangens, das jeder Mann und jede Frau unter diesen Umständen verspürt hätte. “ Sie hasste sich für das, was sie als Nächstes sagen wollte. Doch sie musste Duncan anlügen, den Mann, den sie auf ewig liebte. „Ich war einsam, und du warst bei mir. Wäre statt deiner Seathan da gewesen und hätte er mich an sich gezogen, dann hätte ich ihn geküsst. Und wenn er mich gebeten hätte“, sie schluckte schwer, „dann hätte ich mit ihm das Bett geteilt.“
    Duncans Miene verdüsterte sich derart bedrohlich, dass sie einen Schritt zurückwich. Aber wenn sie nicht den Schlusspunkt setzte, dann würde er allein aus Stolz bei ihr bleiben. „Ich möchte mit Frasyer zusammen sein. So einfach ist es. Verstehst du mich, Duncan? Ich brauche dich nicht, um die Bibel von hier fortzubringen. Geh!“
    Seine grünen Augen glühten dunkel vor Wut. Isabel wich einen weiteren Schritt zurück. Sie hatte ihn rücksichtslos gequält, aber nur so konnte sie sicher sein, dass er von ihr abließ.
    „Du reitest ohne jede Begleitung zu Lord Monceaux?“, fragte er. Sein Tonfall war so ruhig, dass sie erschauerte. „Und du hast keine Angst vor Frasyers Leuten, die nach dir suchen?“
    Sie reckte das Kinn empor. „Ich bin mir sehr wohl der Gefahren bewusst, die auf meiner Reise auf mich warten.“
    „Und du behauptest, zwischen uns ist alles vorbei?“
    „Ja.“
    Ihre Bestätigung traf ihn wie eine Dolchspitze. Doch spürte er, etwas stimmte nicht.
    Duncan beobachtete sie genau, jeden Atemzug, die Bewegung ihrer Augen. Schließlich bemerkte er ein leichtes Zittern ihres Mundes. Jetzt verstand er. Sie log ihn an. Er zog sie an sich, sein männlicher Stolz war befriedigt.
    „Lass mich“, flüsterte sie. Die Spur des Verlangens in ihrem Ton bestätigte ihn.
    Seine Adern pochten zorngeschwollen, weil sie ihre Gefühle für ihn verleugnete. Hielt sie ihn für einen Narr? Er zog sie hoch zu sich, bis sie auf Zehenspitzen stand und ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt

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