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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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das ihm verriet, ob Frasyers Männer hier auf sie warteten. Die meisten Bäume waren kahl, und selbst die Tannen, unter denen sie die Pferde versteckt hatten, boten keinen vollständigen Schutz. Stunden waren vergangen. Der Wind konnte jede Spur im Schnee schon längst verweht haben.
    Als er am Ausgang war, drückte er sich an den kalten Fels, um dessen Schatten möglichst auszunutzen. Sein prüfender Blick fiel zunächst auf ein Gebüsch, das sich nur wenige Schritte entfernt aus dem weißen Feld erhob. Er überzeugte sich, dass ihm dort keine Gefahr drohte, dann ließ er seine Augen über das schneebedeckte Feld gleiten.
    Und erstarrte.
    In einiger Entfernung zeichneten sich im Schnee Spuren ab, offenbar waren dort Frasyers Leute entlanggeritten. Die Spuren reichten bis in die Nähe ihres Fluchttunnels, allerdings deutete nichts darauf hin, dass hier eine genauere Suche stattgefunden hatte. Ein Fehler, zweifellos, doch wie Duncan vermutete, konnten sie sich einfach nicht vorstellen, dass Isabel sich noch einmal in die Nähe von Moncreiffe Castle trauen würde.
    Erleichtert kehrte er in den Tunnel zurück und winkte sie zu sich. „Komm.“
    Sie tauchte im Licht auf. Ihr Gesicht wirkte angestrengt, und doch lag in jedem ihrer Schritte jene unerschöpfliche Hoffnung, die sie immer weiter trug. Ihre Stärke zog ihn an, trotz aller Bedenken, die er gegen sie hegte und die erneut in ihm erwachten. Er fragte sich, wie sie zu Frasyer stand. Aber was sie im Augenblick brauchten, waren keine Fragen, sie brauchten mehr Zeit.
    Als sie die Pferde erreichten, half Duncan ihr in den Sattel. Die Bibel band er an seinen Sattel, dann schwang auch er sich hinauf.
    „Wir folgen dem Verlauf des Waldes, bis wir in sicherer Entfernung sind“, sagte er. „Wenn wir quer über das Feld reiten, besteht nicht nur die Gefahr der Entdeckung, falls man in der Nähe eine Wache aufgestellt hat. Wir hinterlassen außerdem eine zu offensichtliche Spur.“
    Isabel kniff die Augen zusammen und folgte mit dem Blick den Abdrücken, die Frasyers Leute hinterlassen hatten. „Was glaubst du, wann sie hier vorbeigekommen sind?“
    „So deutlich, wie die Spuren zu erkennen sind, kann es noch nicht lange her sein. Und da der Wind den Schnee immer wieder neu verweht, lässt sich schwer beurteilen, wie oft die Männer ihre Runde drehen.“
    Sie nickte zustimmend.
    Er verlor sich in ihrem Anblick, ließ seinen Blick auf dem festen Umhang mit der Kapuze ruhen und stellte sich die Kleider darunter vor und darunter wiederum - er wischte den Gedanken an ihren nackten Körper beiseite. „Wir werden uns mit beiden Pferden auf den Weg machen, aber sag mir, wenn dir kalt wird. Um uns gegenseitig zu wärmen, können wir auf einem Tier reiten.“
    „Ich habe schon eine größere Kälte als diese hier ausgehalten. “ Sie warf ihm einen überraschend neckischen Blick zu. „Zum Beispiel, als ich zur Burg deines Bruders gegangen bin, um Hilfe für dich zu holen.“
    Er lächelte, dann wurde er wieder ernst. „Vor uns liegt ein harter Weg von zwei Tagen. Wir können nur halten, um den Pferden eine kleine Rast zu gönnen und uns selbst ein wenig zu stärken. Ansonsten nicht. Und die ganze Zeit werden uns die Kälte und die Aussicht auf die vielen Meilen, die wir zurücklegen müssen, begleiten. Sollte die Kälte für dich zu viel werden, werden wir unterwegs ein Lager aufschlagen oder vielleicht irgendwo Zuflucht suchen, damit du nicht erfrierst. Schwör mir, Isabel, dass du es mir sagst, wenn du es nicht mehr aushältst!“ „Aye“, entgegnete sie. „Ich schwöre.“
    Duncan nickte, wobei er ihr nicht völlig traute. Mit sanftem Druck trieb er sein Pferd zum Wald. Auch wenn sie im Schutz des Waldes langsamer vorankamen, duften sie sich keiner weiteren Gefahr aussetzen.
    Isabel dirigierte ihr Pferd um einen Baumstumpf, der fast völlig vom Schnee verdeckt wurde, und fragte: „Werden wir Rothfield Castle vor morgen Abend erreichen?“
    „Falls wir keinem von Frasyers Männern begegnen und das Wetter so bleibt wie im Moment, wäre das nicht unwahrscheinlich.“
    Die Stunden vergingen unvorstellbar langsam. Der Schnee dämpfte den Hufschlag der Pferde, und die kahlen Bäume boten ihnen einen gewissen Schutz. Wenn es sich ergab, hielten sie sich hinter Tannen oder Felsbrocken. Doch früher oder später mussten sie den Schutz aufgeben und die offene Ebene überqueren.
    Aus der Ferne näherten sich drohend schwarzgraue Wolken, und die Temperatur fiel weiter.

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