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Der Schrei des Eisvogels

Der Schrei des Eisvogels

Titel: Der Schrei des Eisvogels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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gewinnendes Lächeln an Dora, die völlig baff aussah, und fuhr fort.
    »Natürlich war ich schon vorher mit einer Enkeltochter gesegnet, die für mich und für Old Hall stets ein Fels in der Brandung gewesen ist, eine Gehilfin, eine Freundin. Ohne sie … nun, ich weiß nicht, wo wir heute ohne sie stünden.«
    Girlie hatte ihre Pfeife angezündet und verbarg ihre Gefühle hinter einer Rauchwolke. George Creed nahm ihre Hand, um all diejenigen, die es noch nötig hatten, auf das vorzubereiten, was als nächstes kommen würde.
    »Und so konnte ich mich, nachdem sie mir von meiner Beziehung zu George erzählt hatte, mit ihnen beiden freuen, als sie mir auch von ihrer Beziehung zu George erzählte. Denn sie eröffnete mir, dass sie sich lieben und heiraten wollen.«
    Das Dorf spendete noch mehr Applaus, und Dora sah noch verblüffter aus. Doch das Lächeln, das sich um die schmalen Lippen des Squires gelegt hatte, verflog rasch wieder, und die Zuschauer waren auf die bevorstehende schlechte Nachricht gefasst.
    »Doch all diese guten Neuigkeiten haben mir auch Kummer bereitet, denn natürlich brachten sie mich, nachdem ich sie verdaut hatte, auf die Frage, wer Old Hall einmal erbt. Ich hatte schon vorher mit dem Problem gerungen. Meine Enkelin hat in jeder Hinsicht bewiesen, dass sie fähig ist, Old Hall zu führen, und dass sie es verdient. Sie hat ihr Leben lang gewusst, dass sie es nie erben würde, doch das hat sie nicht davon abgehalten, für die Familie vollen Einsatz zu zeigen. Und so habe ich vor einigen Jahren angesichts ihrer großen Verdienste mit mir gekämpft, ob nicht die Zeit gekommen wäre, mit dem ehernen Gesetz der männlichen Erbfolge zu brechen, die Nachfolgeregelung außer Kraft zu setzen und sie zu meiner Erbin zu machen. Ihr seht, wie offen ich mit euch darüber spreche.«
    Letzteres war wohl an die Zuhörer aus dem Dorf gerichtet, doch für einen Moment kam es Pascoe so vor, als wanderte der feste Blick des Alten zum zweiten Eckmann hinüber, mit dem er in so innigem Austausch zu stehen schien.
    Jetzt wandten sich die Augen ruckartig wieder der Menge zu, und er fuhr fort: »Doch ich kam zu dem Schluss, dass ich, der ich nur deshalb Squire geworden war, weil meine Vorfahren sich so streng an diese Tradition gehalten hatten, nicht das Recht hatte, daran zu rütteln. Gesetz, Brauch und das Geburtsrecht hatten mir bereits einen Erben zugeteilt, und ich würde ihm großes Unrecht zufügen, wenn ich ihn aus einer persönlichen Laune heraus enterbte.«
    Guy versuchte, ernst auszusehen, wirkte aber nur blasiert. Ein paar seiner farbenprächtigen Anhänger fingen an zu klatschen, wurden jedoch von den anderen, die ein besseres Gespür für die Stimmung des Anlasses hatten, zur Ruhe gebracht.
    »Doch jetzt«, führte der Squire weiter aus, »stelle ich fest, dass ich einen männlichen Nachfahren in direkter Linie habe. Mehr noch, einen Nachfahren, der sich bald noch enger mit der Familie verbinden wird, indem er meine geliebte Enkeltochter heiratet. Der Kampf ist erneut entfacht worden, und Sie ahnen vielleicht, um wieviel heftiger als das letzte Mal.«
    »War immer leichter, sich ungewollter Töchter zu entledigen, indem man sie in den Bergen aussetzte«, murmelte Digweed.
    Wield antwortete nicht. Er konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf das Drama, das sich hinter dem Tisch abspielte.
    »Aber im Grunde wusste ich, dass sich nichts geändert hatte. Die Gesetze der Ehelichkeit sind so stark wie, ja sind sogar ein Bestandteil des Erstgeburtsrechts. Ich möchte Ihnen heute Einblick in meine Gedanken geben, weil es mir ein Bedürfnis ist, Ihnen auch verständlich zu machen, was in meinem Herzen vorgeht. Vor Ihnen allen möchte ich diesen Mann, George Creed, mit Freude und mit Stolz als meinen Enkel anerkennen. Doch zugleich muss ich schließlich auch …«
    Er hielt inne. Guy der Erbe hing ihm an den Lippen. Auch die Bewohner von Enscombe waren voll gespannter Erwartung, wenngleich, wie deutlich an ihren Gesichtern abzulesen war, keiner freudigen.
    »Jetzt kommt’s«, zischelte Digweed. »Das Gesicht von morgen. Gott steh uns bei.«
    Der Squire blickte jetzt ganz ungeniert in Richtung zweiter Eckmann, als hoffte er, wie ein Monarch vergangener Zeiten, dass in diesem letzten Moment ein Streiter für die gerechte Sache herangeprescht käme und die Familienehre verteidigte. Doch der Eckmann wusste auch keinen Rat, der Squire zuckte die Achseln und drehte sich wieder zu Guy um. Erst jetzt war ihm jedes

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