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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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Salz in der Suppe: Ein wenig verbessert den Geschmack, zu viel und Sie müssen sie wegschütten. (Ein Text lässt sich zum Glück leichter retten.)
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Die Ausnahme zu dieser Regel und gleichzeitig ein Tipp:
    Indem Sie einzelne Wörter fett setzen, erleichtern Sie das Überfliegen des Textes. Deshalb eignet sich dieses Mittel für alles, was man am Bildschirm liest wie E-Books, Blogs und Websites.
Auf den Punkt gebracht
Listen, Zwischenüberschriften und Kästen können einen Text auflockern und die Lesbarkeit erhöhen.
    Die Fettung einzelner Wörter sollten Sie sparsam und hauptsächlich bei Texten für den Bildschirm einsetzen.

    Abwechslung durch Satzzeichen
    Ein weiteres Mittel gegen Eintönigkeit und Langeweile sind unterschiedliche Satzzeichen:
Komma,
Punkt,
Semikolon,
Gedankenstrich,
Klammern,
Doppelpunkt,
Fragezeichen.
Ausrufezeichen – sie wirken aber in der Regel übertrieben.
    Punkt und Komma benutzen Sie regelmäßig; aber wie wäre es hin und wieder mit einem Semikolon – oder einem Gedankenstrich? Auch Fragen lockern einen Text auf und können das Interesse der Leser wecken.
    Vorsicht bei Ausrufezeichen! Sie wirken schnell dramatisch und unseriös! Wenn überhaupt, sollten Sie sie extrem sparsam und wohlüberlegt einsetzen.
    Letzteres gilt auch für Anführungszeichen.
    Sonderfall „Gänsefüßchen“
    Von Anführungszeichen hielt der Schriftsteller Anton Tschechow gar nichts: „Gänsefüßchen benutzen zweierlei Arten von Schriftstellern: die ängstlichen und die ohne Talent. Erstere erschrecken vor der eigenen Courage und Originalität, die zweiten, die irgendein Wort in Gänsefüßchen setzen, wollen damit sagen: Sieh mal, Leser, was für ein originelles, kühnes und neues Wort ich gefunden habe!“
    Anführungszeichen (Gänsefüßchen) sind für die wörtliche Rede und für Zitate gedacht. Ansonsten sollten Sie sie so wenig wie möglich benutzen.
    Dasselbe gilt für das Wort „sozusagen“ – oft ist es nicht mehr als ein Füllwort.
    Beide – das Wort und die Anführungszeichen – zeigen häufig, dass jemand über eine Formulierung nicht ganz glücklich ist oder aber der eigenen (bildhaften) Sprache nicht traut. In solchen Fällen sollten Sie entweder einen treffenderen Begriff suchen, der keine Krücken benötigt.Oder Mut zur Metapher haben und dem intelligenten Leser zutrauen, sie zu verstehen.
    Manchmal erfüllen die Gänsefüßchen und das Wort „sozusagen“ überhaupt keinen Zweck und können entfallen.
    Hier drei Beispiele
    „Migration ist sozusagen eine Grundbedingung der geschichtlichen Entwicklung des Menschen.“
    „Mit einer neuartigen Hemmstoffklasse wollen die Wissenschaftler die Malaria-Erreger regelrecht ‚aushungern’.“ (Mehr Mut zur bildhaften Sprache und weg mit den Gänsefüßchen.)
    „Die ‚Rückeinwanderung’ empfindlicher Flechtenarten verläuft hier langsamer als andernorts.“ (Streichen!)
    Ich benutze die Anführungszeichen in diesem Buch auch dazu, ein Wort, das ich bespreche, zu kennzeichnen, um Ihnen, dem Leser, das Verstehen zu erleichtern. Sie dienen also in diesem Fall – hoffentlich – der Klarheit.
Auf den Punkt gebracht
Unterschiedliche Satzzeichen können einen Text beleben. Ausrufezeichen und Anführungszeichen sollten Sie nur sparsam und wohlüberlegt einsetzen.

    Schreiben Sie anschaulich
    Abstrakte Ideen langweilen Leser und strengen sie an. Was Menschen lieben, sind anschauliche Texte.
    Und was macht Geschriebenes anschaulich?
konkrete, spezifische Bezeichnungen. Schreiben Sie „Eiche“, nicht „Baum“, „Dackel“, nicht „Hund“, „Auto“, nicht „Fahrzeug“, „Kugelschreiber und Bleistifte“, nicht „Schreibwerkzeuge“.
Beispiele. Sie machen vieles verständlicher, und zwar schneller als lange Erklärungen. (Denken Sie an die vielen Beispielsätze, die ich in diesem Buch verwende.)
Bilder und Vergleiche. Sie sorgen dafür, dass wir uns etwas besser vorstellen können. Ein Bild (eine Metapher) ist zum Beispiel die Redensart „das Pferd von hinten aufzäumen“. Ich habe sie in abgewandelter Form in dem Kapitel „Sätze: am besten kurz halten“ verwendet, um etwas über die Satzstruktur zu veranschaulichen. Ein Vergleich beginnt mit „wie“, etwa in dem Ausdruck „schnell wie ein Pfeil“.
Geschichten. Erzählen Sie Fallgeschichten, Anekdoten oder etwas, das Sie selbst erlebt haben. Unser Gehirn liebt Geschichten und merkt sie sich besonders gut.
Zitate. Damit meine ich einerseits Aussagen von Beteiligten oder Experten.

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