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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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Medikamente
Mittel der Wahl,
die …“
Wenn sich ein langes Attribut zwischen Artikel und Substantiv drängt, können Sie diese Beschreibung in einen Relativsatz verlagern.
Also nicht „Eine verständliche Sprache ist ein wichtiger Beitrag zu
dem
von Bürgern, Verbänden, Wissenschaftlern und Politikern aller Parteien angestrebten
Bürokratieabbau“, sondern „Eine verständliche Sprache ist ein wichtiger Beitrag zu
dem Bürokratieabbau,
den Bürger, Verbände, Wissenschaftler und Politiker aller Parteien anstreben“ .
!
Wenn Sie unsicher sind, ob ein Satz zu lang oder zu kompliziert ist, lesen Sie ihn sich laut vor. Wenn Sie dabei ins Stocken geraten oder merken, dass Ihnen die Luft ausgeht, betrachten Sie das als Warnzeichen.
Auf den Punkt gebracht
Beachten Sie die 6-Wörter-/12-Silben-Regel und vermeiden Sie Schachtelsätze.

    Fangen Sie einfach an
    Nehmen wir an, Sie stoßen in einer Zeitsachrift auf einen Artikel, der so beginnt:
    „Das Universitäts-Brustzentrum hat seine Vorreiterrolle in der Diagnose und Therapie von Frauen mit Brustkrebs erneut durch die Re-Zertifizierung nach ISO 9001 und die Fachgesellschaften bestätigt. Beim Brustkrebs entscheidet vor allem die Interdisziplinarität des jeweiligen Zentrums über das Wohl der erkrankten Frau.“
    Sind Sie neugierig? Haben Sie Lust weiterzulesen? Haben Sie überhaupt auf Anhieb verstanden, worum es geht? Vermutlich nicht. Und nun zeige ich Ihnen, wie der Text weitergeht:
    „Für eine Frau, die an Brustkrebs erkrankt, ist es von entscheidender Bedeutung, wo sie sich behandeln lässt.“
    Das klingt interessant (und potenziell lebenswichtig!) – und man versteht es auf Anhieb. So einfach und klar hätte der Artikel beginnen können und sollen.
    Ob ganzer Text, Absatz oder Satz –
fangen Sie einfach an!
    Der Anfang entscheidet, ob Sie den Leser ködern oder abschrecken. Beginnen Sie einen Satz nicht mit einem schwierigen Wort, einen Absatz oder Text nicht mit komplizierten Sätzen oder Gedanken.
    Nehmen wir diesen Satz als Beispiel: „Die funktionelle Konnektivität zwischen Amygdala und dem anterioren Cingulum im Frontalkortex ist, was uns interessiert.“
    Weniger abschreckend, trotz gleicher Fremdwortdichte ist die Alternative: „Was uns interessiert, ist die funktionelle Konnektivität zwischen Amygdala und dem anterioren Cingulum im Frontalkortex.“
    Merken Sie den Unterschied? Ich habe absichtlich ein Beispiel mit vielen Fachbegriffen gewählt, um Ihnen zu zeigen, dass man als Leser auch, oder gerade, in einen schwierigen Satz besser hineinkommt, wenn die ersten Wörter einfach sind. (Natürlich könnte man jetzt hingehen und zumindest „funktionelle Konnektivität“ übersetzen, aber darum geht es mir hier nicht.)
    Noch ein Beispiel gefällig? Ich wollte kürzlich eine Pressemitteilung so beginnen: „Krimis erfreuen sich bei Lesern und Zuschauern großer Beliebtheit. Kein Wunder, dass sich die Ladies‘ Crime Time in Mannheims Kabarett-Theater Klapsmühl‘ zu einer Art Institution entwickelt.“
    Daraus machte eine aufmerksame Kollegin durch beherztes Streichen im ersten Satz: „Krimis erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein Wunder, dass ...“
    So kommt man leichter in den Text, stimmt’s?
    Diese wahre Geschichte verdeutlicht außerdem: Lassen Sie, wenn möglich, jemanden Ihre Texte gegenlesen. Denn beim zehnten oder zwanzigsten Überfliegen sehen Sie gar nicht mehr, was Sie geschrieben haben. Mehr dazu im Kapitel „Überarbeiten – so geht’s“ .
    Aller Anfang ist schwer? Nicht bei den Texten von Schreib-Profis.
Auf den Punkt gebracht
Machen Sie dem Leser das Leben leicht: Ob Text, Absatz oder Satz – beginnen Sie sie mit einfachen Wörtern und Gedanken.

    Rechtschreibung und Co.: Halten Sie sich dran!
    Auch der interessanteste Text verprellt den Leser, wenn er mit Fehlern gespickt ist.
    Eine grundsätzliche Darstellung von Rechtschreib-, Zeichensetzungs- und Grammatikregeln ist allerdings in einem Kapitel nicht möglich und ist auch nicht das Thema dieses Büchleins. Ich möchte hier auf einige spezielle Probleme eingehen, die mir beim Lesen und beim Redigieren, sprich: in der Praxis, immer wieder begegnen.
    1. Rechtschreibung
    Rechtschreibfehler hemmen den Lesefluss, weil Sie dne Leeser stöhren. Stimmt’s? Und alles, was den Leser stört, verärgert ihn oder verleitet ihn gar dazu, den Text beiseitezulegen und sich anderem zuzuwenden.
    Groß- und Kleinschreibung
    1. Die Sache mit der Anrede in Briefen und anderen Texten

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