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Der Schreibcoach

Der Schreibcoach

Titel: Der Schreibcoach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Glomp
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ist verwirrend. „Du“ darf man groß oder klein schreiben, „Sie“ und das zugehörige „Ihr“ bleiben groß. Manche Menschen überfordert das, sodass Sie sie plötzlich bei Texten, in denen niemand angesprochen wird, die Umschalttaste drücken. Vielleicht empfinden sie (oder Sie) ein fälschlicherweise klein geschriebenes Wort als peinlich. Das würde auch ein zweites Phänomen erklären:
    2. Den groß geschriebenen Superlativ. Sie erinnern sich? Groß, größer, am größten. Gut, besser, am besten. Am größten, am besten – das sind die Superlative der jeweiligen Adjektive und wie die Grundform schreibt man sie klein. Trotzdem sehe ich immer wieder Formulierungen wie „Am Schlimmsten wäre es, wenn …“ oder „Wir treffen uns am Besten …“ (Vielleicht denken die Schreiber dabei an das Schlimmste oder das Beste?)
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Im Zweifelsfall kann es helfen, sich zu überlegen, ob Sie das „am“ zu einem „an dem“ auseinander ziehen können. Beispiel: „Es mangelte am Nötigsten.“ „Es mangelte an dem Nötigsten.“ „Am einfachsten wäre es …“ „An dem Einfachsten wäre es …“
    3. Unbestimmte Zahlwörter werden normalerweise klein geschrieben: viele, alles, wenige, einige/einiges, jeder, keiner. Man darf sie groß schreiben (wie auch „der eine“ und „der andere“), wenn man ihren substantivischen Charakter hervorheben möchte – wie in dem Filmtitel „Das Leben der Anderen“. Kennt man die Anzahl, so schreibt man „der Einzelne“, aber „die beiden“ oder „die drei“ sowie „alle drei“, „die ersten drei“ und „wir sind zu dritt“. (Übrigens schreibt man auch laut Duden „und andere(s)“, abgekürzt „u. a.“, andererseits jedoch „und Ähnliche(s)“, abgekürzt „u. Ä.“) Das ist alles verwirrend, ich weiß. Deshalb bin ich für rigorose Kleinschreibung. In anderen Ländern funktioniert das auch. Aber bis sich dies hierzulande durchgesetzt hat, hilft nur der Griff zum Rechtschreiblexikon oder ein entsprechender Online-Check.
    Einheitlichkeit
    Wenn es zwei oder noch mehr Möglichkeiten gibt, ein Wort zu schreiben, entscheiden Sie sich für eine Schreibweise und bleiben Sie dabei. Nichts verursacht bei einer Redakteurin oder einem Lektor schneller nervöse Zuckungen als ein Wort, das mal so und dann wieder anders geschrieben ist.
    Also nicht einmal „Wissenschafts-Journalismus“ schreiben und dann im selben Text „Wissenschaftsjournalist“. Nicht einmal „soziale Angst“, dann wieder „Soziale Angst“.
    Probleme gibt es nach meiner Erfahrung besonders häufig, wenn man Wörter aus dem Englischen übernimmt odereindeutscht und für sie noch keine bestimmte Schreibweise verinnerlicht hat.
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Bei längeren Texten machen Sie sich am besten eine Liste, in der Sie notieren, für welche Schreibweise Sie sich bei einzelnen Wörtern entscheiden. Ich habe mir zum Beispiel aufgeschrieben, dass der Genitiv von Text in diesem Buch „Textes“, nicht „Texts“ lauten soll. (Es geht beides.) Zum Schluss prüfen Sie dann mit der Suchen-Funktion, ob Sie an irgendeiner Stelle von Ihrer gewählten Version abgewichen sind.
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Zahlen und Ziffern
    So machen’s die Profis in vielen Verlagen und Redaktionen: Sie schreiben Zahlen bis zwölf aus. (Die Ausnahme: Ziffern sind angebracht bei Messwerten und/oder vor abgekürzten Einheiten: 2,50 m, 3,80 €.) Und Profis verwenden in der Regel keine Abkürzungen, schreiben also „zum Beispiel“, nicht „z. B.“. (Texte für den Bildschirm, etwa fürs Internet oder ein E-Book, sind weniger formell und sollten möglichst kurz sein. Da passen Abkürzungen eher.)

    2. Zeichensetzung
    Hier geht es nicht um Regeln der Zeichensetzung im Sinn von: Wann steht wo ein Komma? – sondern um spezielle Probleme (der Typografie), die mir immer wieder in Manuskripten begegnen. Konkret: Wann sollte man die Leertaste bedienen und wann nicht?
Kein Leerschritt kommt vor das jeweilige Satzzeichen, jedoch einer danach bei Komma, Semikolon, Punkt, Doppelpunkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen.
Beim Gedankenstrich bleibt eine Stelle davor und eine danach frei.
Wenn ein Strich im Sinne von „bis“ gebraucht wird, gibt es keinen Abstand zur Zahl davor oder danach (10–30 Jahre).
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Übrigens sind ein Gedanken- und ein Bis-Strich länger als ein Bindestrich. Schauen Sie nach, wie Sie sie mit Ihrer jeweiligen Software(version) schreiben können. Ein Minus-Strich wiederum liegt etwas höher als ein Bindestrich und findet sich bei den

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