Der Schreiber von Córdoba
offiziell keinen Islam mehr in Spanien. Die Moriscos, wie man die christianisierten Muslime jetzt nannte, wurden die nächste Zielscheibe der Inquisition, und man machte vielen Tausenden den Prozess und verurteilte sie. Aber selbst das reichte noch nicht, um Spaniens Streben nach einem reinen Christentum zu genügen. 1609 wurde die Vertreibung aller noch verbliebenen Moriscos aus Spanien beschlossen.
Ironischerweise hat das Goldene Zeitalter Spaniens diese Vertreibungen nicht überlebt. Viele Historiker sind der Ansicht, dass Spanien Jahrhunderte brauchte, um sich von dem enormen Verlust an Können, Stärke und Wissen zu erholen, der mit der Vertreibung der Muslime und Juden einherging (ganz zu schweigen von der Ermordung so vieler Conversos).
Das Heilige Offizium der Spanischen Inquisition wurde erst 1834 vollständig abgeschafft, womit es die langlebigste Inquisition in der Geschichte war. Im Laufe der über 350 Jahre ihrer Existenz beraubte sie Hunderttausende spanischer Untertanen ihres Lebens und ihres Lebensunterhaltes.
Wie die Beamten des Naziregimes in Deutschland machten die Archivare der Inquisition umfangreiche Aufzeichnungen. Aber Histo-riker fragen, wie wir Geständnissen Glauben schenken können, die unter Folter erzwungen oder aus Angst vor schrecklichen Folgen abgelegt wurden, falls die allmächtigen Inquisitoren nicht zu hören bekamen, was sie hören wollten.
Geht man heute durch die gewundenen, geschichtsträchtigen Straßen von Córdoba – eigentlich jeder spanischen Stadt –, wird man unausweichlich Zeuge des gemischten kulturellen Erbes von Spanien. Es lebt noch heute weiter in den Gesichtern seiner Bürger, in seinen Speisen, in Kunst, Musik und Architektur. Sie alle zeigen die faszinierenden Einflüsse der Mauren und der Juden und erinnern uns an die Zeit, ehe das »Spanien der drei Kulturen« unterging.
Danksagung
Für wertvolle Unterstützung beim Schreiben dieses Buches möchte ich den folgenden Organisationen und Personen danken: dem Canada Council for the Arts, dem Ontario Arts Council’s Writers’ Reserve Program, dem Markin-Flanagan Distinguished Writers Program an der University of Calgary, dem Banff Centre for the Arts, der Stadt Ottawa, dem Ottawa International Writers Festival, Dean Cooke, Roberta Major, Doug Little und Louise Thibault-Little, Susan und Edward Norman, Lise Rochefort und Adrian Jones, Dianne Bos und Harry Vandervlist und, bei jedem Schritt, Peter Norman. Und dem außerordentlich großzügigen Stephen Brockwell, der mich nach Spanien geschickt hat.
Mein besonderer Dank für ihr Vorstellungsvermögen, Talent und Vertrauen gilt allen, die zur Verwirklichung dieses Buches beigetragen haben, vor allem Barbara Pulling, Heather Sangster, Shelagh Arm-strong und dem gesamten wirklich hervorragenden Team bei Annick.
Hunderte ausgezeichneter Bücher und Artikel wurden bei der Recherche für dieses Buch verwendet, aber die beiden Bücher, zu denen ich auf der Suche nach Inspiration und Führung immer wieder zurückkehrte, waren The Origins of the Inquisition in Fifteenth-Century Spain von Benzion Netanyahu und The End of Days von Erna Paris.
Meine Recherche wäre nicht möglich gewesen ohne die Stadtbüchereien von Ottawa und Calgary und die Universitätsbibliotheken von Ottawa, Carleton und Calgary.
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Melanie Little
Melanie Little, in Peterborough, Ontario, geboren, hat bereits zahlreiche Preise und Erhungen für ihre Essays und Kurzgeschichten erhalten. Der Schreiber von Córdoba ist ihr erstes Jugendbuch, das u.a. mit dem Young Adult Honour Award der Canadian Library Association, dem Nautilus Silver Award 2009 und dem Independent Publisher Book Award 2009 ausgezeichnet wurde. Bei Hanser erscheint es im September 2012.
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