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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Handschellen an. Ich
nahm die Pistole wieder von seinem Wanst und steckte sie in die Tasche.
    »Abführen«, brummte Lavers , »zur Stadt und in eine Zelle.«
    Sie zerrten Clarence davon,
aber sich gegen die Männer wehrend, blieb er noch einen Augenblick stehen und
drehte seinen Kopf zu mir.
    »Ich habe bisher nichts gegen
Sie gehabt, Bluthund«, rief er schrill. »Aber Sie hatten kein Recht, meinen Baß auf diese Weise zu zertrümmern.«
    »Was wollten Sie denn spielen?«
fragte ich ihn. »Ein Klagelied?« Sie bugsierten ihn nach vorn und über die
Treppe hinauf zu einem der Streifenwagen, die draußen warteten.
    Lavers zündete sich behutsam eine
Zigarre an. »Na, schön, Wheeler, nachdem Sie den dramatischen Teil der
Angelegenheit abgeschlossen haben, können Sie mich ja über die Hintergründe
aufklären.«
    »Dieses Lokal war ein
Rauschgiftzentrum«, sagte ich. »Nicht Wesley Stewart hat das Zeug verkauft,
sondern Clarence Nesbitt . Der Kellner Booth war
ebenfalls beteiligt. Johnny Landis kaufte seine Marihuana-Zigaretten hier und auch
Talbot — wahrscheinlich hat er überhaupt Johnny hier eingeführt.«
    Landis richtete sich auf seinem
Stuhl auf. »Talbot? Mein Butler — ein Rauschgiftsüchtiger?«
    »Es sieht ganz so aus«, sagte
ich. »Warum hätte man ihn denn umgebracht, wenn er nichts von der Sache gewußt
hätte. Der Kellner wurde aus dem gleichen Grund umgebracht — um zu verhindern,
daß er plauderte.«
    »Und was ist mit dem Mädchen?«
brummte der Sheriff. »Midnight O’Hara.«
    »Sie war keineswegs der
Unschuldsengel, der sich in einem Netz verfangen hatte, wie sie vorgab. Sie war
der Kopf, der das ganze Unternehmen organisierte. Clarence und der Kellner
waren lediglich Strohmänner, durch die sie das Zeug an den Mann brachte.«
    »Und weiter?« fragte Lavers .
    »Zuerst war Johnny Landis nur
Kunde«, sagte ich. »Dann jedoch bekam er Rosinen in den Kopf. Er beschloß, sich
mittels Erpressung einen Anteil an den Gewinnen zu sichern. Er war hartnäckig
und gefährlich — und so entschied sich Midnight, ihn ein für allemal aus dem Weg zu räumen. Dazu bediente sie sich ihres
Mädchens für alles, Clarence. Zuerst versuchten sie, Johnny einzuschüchtern,
jedoch erfolglos. Clarence ließ ihm jene Mitteilung zukommen, Sie erinnern sich
noch?«
    »Ich erinnere mich sehr wohl«,
sagte Lavers ungeduldig. »Aber wenn diese O’Hara
diesen Mord geplant hat, was offensichtlich der Fall war, da Clarence
anscheinend nicht den nötigen Grips dazu hatte, wie konnte sie hoffen, damit
wegzukommen?«
    »Sie hoffte auf die
Unmöglichkeit, die Sache aufzuklären«, antwortete ich, »daß man die Pistole
niemals finden würde und daher der Mord weder Clarence noch irgend
jemand anderem nachgewiesen werden könnte. Als wir dann später hart
zupackten, versuchte sie, uns Wesley Stewart als den Rauschgiftübeltäter
zuzuspielen, wodurch sie hoffte, Clarence und sich selber zu entlasten.« Ich
grinste Lavers an. »Im Grunde war sie durch und durch
Frau. Und wer weiß schon, was eine Frau denkt? Außer unter ganz bestimmten
Umständen.«
    »Kommen wir auf Talbot zurück«,
sagte Lavers .
    »Vielleicht hat sich Talbot an
Johnnys Erpressungsversuchen beteiligt«, sagte ich. »Das werden wir nun niemals
erfahren. Aber nachdem Johnny ermordet wurde, machte sich Talbot Sorgen. Er
suchte Booth auf, der ebenfalls in die Sache verwickelt war — vielleicht um
festzustellen, was der Kellner in dieser Angelegenheit zu tun gedachte. Aber
als er hinkam, fand er nur noch die Leiche des Kellners. Von Angst gepackt,
lief er davon, bevor Clarence ihn dort erwischen konnte.
    So jagte also jeder hinter dem anderen
her. Ich versuchte, Talbot zu finden; er versuchte, mich zu erreichen, und
Clarence wiederum versuchte, ihn zu finden. Und schließlich holte er ihn genau
vor meiner Schwelle ein.«
    »Weiter!« sagte Lavers .
    »Clarence war verschwunden,
bevor ich mich nach dem Mörder umsehen konnte — denn ich war durch die Leiche
behindert. Aber ich hatte eine Ahnung, wer ihn umgebracht haben konnte.«
    »Kein logischer Schluß«,
erklärte Hammond laut, »nichts als Vermutungen!«
    Ich sah ihn einen Augenblick
an. »Ich wette, daß Sie noch nie in Ihrem Leben so lange auf waren.«
    Dann erzählte ich Lavers , wie ich Talbots Leiche im Goldenen Hufeisen abgeladen und Wesley Stewart dort getroffen hatte. Wie ich dann Midnight
angerufen und ihr von dem Leichnam erzählt und später die Sache der
Mordabteilung gemeldet hatte. Aber der

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