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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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auch
eine psychiatrische Behandlung vornehmen zu lassen. Aber das hat er abgelehnt.«
    »Wheeler!« Lavers ’
Stimme knisterte. »Was haben Sie denn jetzt vor? Was wollen Sie damit
beweisen?«
    »Daß Landis süchtig ist«,
antwortete ich. »Die ganze Ausrüstung eines Rauschgiftsüchtigen in seiner
Schublade stammte keineswegs von seinem Sohn — sie gehört ihm.«
    »Was wollen Sie damit
beweisen?«
    »Ein Süchtiger braucht einen
Lieferanten«, erklärte ich. »Bei seiner Stellung im öffentlichen Leben konnte es
sich Landis nicht leisten, seine Narkotika von einem x-beliebigen Händler zu
beziehen. Erkannte ihn einer, lief er Gefahr, erpreßt zu werden.«
    »Das ist das tollste
Phantasieprodukt, das ich je gehört habe!« donnerte Landis. »Dafür breche ich
Ihnen noch den Nacken, Wheeler!« Er starrte Lavers finster an. »Und was Sie anlangt, Sheriff, so kann ich Ihnen versichern, daß
ich...«
    »Halten Sie den Mund!« fuhr Lavers ihn an.
    Landis schwieg völlig
entgeistert.
    »Fahren Sie fort, Wheeler«,
sagte Lavers ruhig. »Jetzt will ich alles hören.«
    »Rena hat mir von dem Streit
zwischen Landis und seinem Sohn erzählt, bevor er ihn aus dem Haus warf. Johnny
beschuldigte seinen Vater, sich eine Freundin zu halten. Damit hatte er recht.
Die Freundin war Midnight O’Hara — sprachen wir nicht schon einmal von zwei
Fliegen mit einer Klappe? Sie war nicht nur seine Freundin, sondern betrieb für
ihn auch noch das Goldene Hufeisen als Rauschgiftzentrale. Das
garantierte ihm nicht nur eine sichere, sondern auch eine ständige Belieferung
mit den Rauschgiften, die er brauchte.«
    »Da sie mir die Rauschgifte
besorgte und meine Freundin war«, rief Landis spöttisch, »habe ich sie wohl
erschossen?«
    »Völlig richtig«, antwortete
ich. »Sie haben Talbot mit Rena erwischt und haben ihn bedroht. Damit hatten
Sie ihn in der Hand. Sie zwangen ihn, Ihr Zwischenträger zu sein — Ihnen das
Heroin aus dem Hufeisen zu bringen.«
    »Sie sind total verrückt!«
sagte Landis.
    »Ihren Sohn haben Sie
hinausgeworfen, weil Sie entdeckt haben, daß er Marihuana rauchte«, fuhr ich
fort. »Sie wollten verhindern, daß er entdeckte, er könne das Zeug auch im Goldenen
Hufeisen kaufen. Schließlich wußte er ja, daß die Frau, die es führte, Ihre
Freundin war. Johnny war kein Idiot und konnte selbst den Schluß daraus ziehen,
daß Sie hinter der ganzen Sache stünden.
    Und genau das hat er getan. Er
hat keineswegs etwa versucht, Midnight O’Hara zu erpressen, sondern hat
versucht, Sie über Midnight zu erpressen. Und deswegen haben Sie befohlen, ihn
umzubringen.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß er
seinen eigenen Sohn umgebracht hat?« stieß Lavers ungläubig hervor.
    »Clarence war der Mann, der ihn erschoß «, erwiderte ich, »und er hat, soweit er es
wußte, auf Midnights Befehl hin gehandelt. Aber
Landis seinerseits war es, der Midnight den Befehl dazu gegeben hat.«
    »Und was ist mit den anderen?«
fragte Lavers .
    »Landis wollte kein Risiko
eingehen«, antwortete ich. »Booth, der Kellner, machte ihm Sorgen, und so hat
sich Clarence seiner angenommen. Talbot war ebenfalls durch den Mord an Johnny
beunruhigt. Er verdächtigte Landis. Er wollte den Kellner aufsuchen, um sich zu
erkundigen, wie sich Booth in dieser Angelegenheit zu verhalten gedächte — ob
er uns von der Rauchsgiftsache erzählen sollte oder
nicht. Als er hinkam, stellte er fest, daß Booth ermordet war. So beschloß
Talbot zu versuchen, seine eigene Haut zu retten und zu plaudern. Deswegen hat
er sich mit mir verabredet — und Clarence hat ihn gerade noch zur rechten Zeit
erwischt.«
    »Und was ist nun mit dieser
O’Hara?« fragte Lavers langsam.«
    »Johnny tot, Booth tot, Talbot
tot«, fuhr ich fort. »Wer blieb noch, der Landis gefährlich werden konnte? Doch
nicht Clarence — denn er war ja nichts weiter als ein willenloses Werkzeug, das
seine Befehle von Landis entgegennahm. Wahrscheinlich wußte er gar nicht einmal,
daß es Landis überhaupt gab. Midnight war die einzige, die als Gefahr für ihn
übrigblieb.«
    »Willst du damit sagen, daß er
sie vorsätzlich im Keller ermordet hat?« rief Rena atemlos. »Er wollte dir also
gar nicht das Leben retten?«
    »Diese Lebensrettung war rein
zufällig. Eine zufällige angenehme Beigabe, um sich die Dankbarkeit der Polizei
erringen zu können. Vielleicht würde ihm der Sheriff später sogar eine
Lebensrettungsmedaille verleihen?«
    Ich sah Landis an. »Das muß ich
Ihnen lassen«, erklärte

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