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Der schwarze Ballon

Der schwarze Ballon

Titel: Der schwarze Ballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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Shalom. Als ich dort ankam, war Alex schon entlassen.
    Ich rief noch von dort aus bei BG & B an. Ich wollte wissen, was mit der Kohle war. Emily stellte mich zu Mr. Blonder durch, einem der Partner. Ich sagte: »Emily sagt, Sie sind jetzt für die Verwaltung des Beatrice-Nachlasses zuständig.«
    Blonder sagte: »Das ist richtig, Ms. Mallory.« Eiszapfen an den Stimmbändern. Ich bin offenbar nicht allzu beliebt bei BG & B.
    Ich sagte: »Wann sehe ich das Geld?«
    Er sagte: »Wenn Sie die Erbschaft meinen, dann darf ich Ihnen sagen, daß Sie gar nichts sehen werden. Tut mir leid, Ms. Mallory. Ich habe bereits mit der Ausarbeitung von Zahlungsplänen für die New Yorker Stadtbibliothek und die Historische Gesellschaft begonnen.«
    Ich sagte: »Erkundigen Sie sich bei 911. Sie haben meinen Anruf aufgezeichnet. Ich habe Gladman vor Mitternacht gekriegt. Rufen Sie sie an. Ich hatte noch sieben Minuten.«
    Er sagte: »Ich habe mich mit meinem verbliebenen Partner in dieser Angelegenheit beraten, Ms. Mallory. Wir wissen, daß Sie unseren lieben Freund und geschätzten Kollegen vor Ablauf Ihrer Frist getötet haben, aber zu diesem Zeitpunkt existierte noch kein handfester Beweis für seine Täterschaft. Den gab es erst, als Martha Schreckenspiel ihn um zwei Uhr früh als den Würger identifizierte. Zwei Stunden nach Ablauf der Frist. Ich möchte in diesem Moment nicht auf die juristischen Einzelheiten eingehen — die werden Ihnen in Kürze schriftlich dargelegt werden — aber so viel kann ich Ihnen jetzt schon sagen: Sie werden nicht einen roten Cent sehen, Sie mörderisches Weib.«
    Er legte auf. Ich fragte mich einen Moment lang, ob ich irgendeine rechtliche Grundlage hatte, um dagegen anzugehen, und dann dachte ich plötzlich: Pfeif’ drauf. Ich war irgendwie nicht allzusehr überrascht, daß ich das Geld nicht kriegte. Was mich hingegen überraschte, war, daß ich nicht allzusehr enttäuscht deswegen war.
    Ich machte mich auf die Suche nach Alex.
    Ich fand ihn in seinem Apartment in der Delancey Street, auf seinem gesunden Arm schlafend. Der verletzte Arm hing in einer Schlinge. Ich wollte ihn nicht wecken. Ich vermutete, daß er unter Betäubungsmitteln stand und sowieso nicht in der Lage sein würde, aufzustehen. Ich legte ihm einen Zettel auf den Kühlschrank, auf dem ich ihm mitteilte, daß er um acht Uhr abends zu mir nach Hause zum Abendessen kommen sollte, und daß wir das Geld nicht kriegen würden. Außerdem schrieb ich, daß ich froh sei, daß er noch am Leben war.
    Ich fuhr mit der Subway zur Agentur. Auf dem Anrufbeantworter war eine Nachricht von Skip Giddy. Er sagte, er hätte gehört, was passiert sei, und er könne seinen Boß jetzt wohl doch dazu überreden, mich die Story schreiben zu lassen. Ich rief ihn zurück und sagte ihm, lieber würde ich mir ein Monogramm in den Arsch beißen. Ich schätzte, daß mit der Publicity, die ich dafür kriegen würde, daß ich Gladman überführt hatte, Do It Right der Renner des Monats in der Schnüffelbranche werden würde.
    Ich verbrachte den frühen Abend damit, eine neue Flasche Amaretto zu köpfen und darüber nachzudenken, ob ich mir eine größere Waffe kaufen sollte, als plötzlich der Bote kam. Er überreichte mir einen Umschlag. Ich quittierte ihm den Empfang, und er ging. Der Umschlag enthielt einen Brief und einen Scheck über $ 30 000. In dem Brief stand: »Liebe Wanda, vielen Dank dafür, daß Sie Belles Mörder gefunden haben. Er hat bekommen, was er verdient hat. Nehmen Sie diesen Scheck als Zeichen unseres Dankes entgegen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns gelegentlich mal wieder in Greenwich besuchen würden. Mit herzlichen Grüßen, Anne und Bradley Beatrice.« Keine halbe Million, aber sicherlich ein fürstlicher Lohn für den Schweiß dieser einen Woche. Und genug, um Do It Right für eine Weile flottzuhalten.
    Martha kam ein paar Wochen später aus dem Krankenhaus. Sie war ohne einen bleibenden Hirnschaden davongekommen. Nach Aussage der Ärzte hatten ihre kräftigen Halsmuskeln sie gerettet. Johann vertraute mir später an, daß sie so stark geworden waren, weil sie ihm jeden Morgen einen geblasen hatte. Als sie wieder so weit in Schuß war, daß sie reden konnte, gestand sie, daß sie es gewesen war, die die Spermaballons verschickt hatte. Sie hatte das Gefühl gehabt, sich irgendwie an Johanns anderen Geliebten rächen zu müssen. Das tränenreiche Geständnis fand seinen Höhepunkt darin, daß Johann ihr einen Heiratsantrag machte und

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