Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman
Schwanzflosse und einem Gebiss wie ein Monster!
Ich schüttelte meinen Kopf und schloss lieber die Augen, drückte meine Hände auf die Ohren und versuchte, mich zu beruhigen.
„Das ist alles nicht echt, das ist alles ein Traum, mehr nicht …“
Plötzlich sprach eine dunkle und dumpfe Stimme: „Ich glaube eher, dass du nicht echt bist, Lady.“
Ich schlug die Augen wieder auf, vor mir stand der Ritter.
„Du kannst reden, äh, ich meine in meiner Sprache?“, fragte ich ihn kleinlaut.
„Es ist niemands Sprache, die Sprache ist für sich“, antwortete er gebieterisch. Er packte den Helm an den Seiten und zog ihn sich vom Kopf. Er sah aus wie ein Mensch, nur mit kleinen, nach hinten gedrehten Hörnern. Seine Haare waren tiefschwarz und bis zur Hüfte lang, seine Augen fast weiß. Ein markantes Kinn und ein sinnlich geformter Mund zeichneten sein Gesicht. Er grinste schelmisch, aber nett, und sah wirklich sehr gut aus.
Ich errötete und schluckte leicht, als er seine Rüstung, mit einem Ruck, auszog: ein muskulöser Körper unter einem weißen Hemd, durch das ein großes Tattoo auf dem Rücken schimmerte! Sein Teint war dunkler als gewöhnlich, auch war er von sehr großem Wuchs, ich schätzte ihn auf Ende zwanzig.
„Ich bin Diamon und wie darf ich dich nennen?“, fragte er mich.
Ich stammelte: „Alexis heiße ich, kannst mich aber gerne Lex nennen. Aber wo, zum Teufel, bin ich hier?
Was war das hier und warum bin ich hier? Und überhaupt, ich begreife gar nichts mehr!“ Ich war den Tränen nahe.
Er blickte mich mitleidig an und sagte dann: „Also, erst mal bist du hier in Midgar und wir schreiben das Jahr 3014. Und das vorhin waren Ladgen, miese Viecher und strohdoof.“
Er reichte mir seine Hand, damit ich zu ihm käme. Ich ergriff sie und fing an zu weinen. Er blickte etwas ungläubig und zog mich zu sich. Ich warf mich an ihn und trocknete meine Tränen an seiner Marmorbrust. Er blieb stehen und ließ es geschehen.
2. Kapitel
Das Buch
Ich bemerkte, dass es ihm schwerfiel, seine Gefühle zu zeigen, und schob mich leicht weg von ihm.
„Tut mir leid, ich …, ich konnte nicht mehr. Das ist einfach zu viel für mich, das Ganze. Nicht nur dass mein Leben ein Trümmerhaufen überhaupt schon ist, jetzt auch das noch hier!“, jammerte ich los und sah ihn mit verschwommenem Blick an. Der fiel jetzt auf sein feuchtes Hemd. Ich traute meinen Augen nicht, seine gesamte Brust sowie der Rücken waren mit einem Riesentattoo versehen.
„Was starrst du denn so?“, fragte er mich, leicht genervt. Ich schüttelte nur meinen Kopf und blickte zu dem eigenartigen Pferd.
„Was ist das?“, fragte ich ihn. Er folgte meinem Blick und erklärte mir: „Das ist ein Kelpie, ein Wassergeist!“
Bevor er diesen Satz beendete, zappelte es in meinem Rucksack und zog mich zu Boden. Ich kämpfte krampfhaft mit dem rätselhaften Ding und warf es kurzerhand von meinem Rücken ab.
„Was zum Henker ist jetzt los?“, fragte ich geschockt mich selber. Im Rucksack wuselte und zerrte etwas, Diamon hob ihn auf und öffnete ihn, als wäre es nichts Besonderes. Ein dickes Buch flog heraus und fiel zu Boden.
Ich schaute nicht schlecht, als ich bemerkte, was es für ein Buch war! Es glich genau dem aus der Bibliothek – mit den leeren Seiten.
Doch was war das? Dieses blätterte sich von selber auf, bis zu seinem Anfang. Ich traute meinen Augen nicht, plötzlich schrieb sich, in goldener Farbe, von selbst ein Text!
Als die junge Dame argwöhnisch nach dem Wesen „Kelpie“ fragte, antwortete der eiserne Ritter, dass es ein Wassergeist wäre. Doch es gab mehr, was die Dame wissen sollte: Ein Kelpie findet man an tiefen Flüssen und verspricht Wanderern, die den Fluss überqueren wollen, sie hinüberzutragen. Ist der Wanderer aber erst mal auf dem Rücken des Kelpies, zieht dieser ihn in die Tiefen und verspeist ihn. Ein Kelpie ist ein Fisch-Pferd-Mischwesen, das zwar auch Kinder entführt, diese aber nicht verspeist, sondern unter Wasser aufzieht und für sich Fische fangen lässt. Diese Kelpies können die Flüsse, in denen sie leben, kontrollieren. Dies sollte die Lady sich gut merken.
„Oh mein Gott, dieses Buch schreibt eine Geschichte über mich!“, brüllte ich los. Diamon ließ seinen Blick über den Text gleiten.
„Was heißt hier Geschichte? Dieses Buch ist verhext!“, polterte er los.
Ich grinste in mich hinein, schluckte das Lächeln aber schnell wieder hinunter, als er mich finster anblickte. Ich
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