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Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman

Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman

Titel: Der schwarze Diamant - ein Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ebby Silberfeder
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Stadtbibliothek.
    „Wo waren Sie, was fällt Ihnen ein, sich jetzt noch hier blicken zu lassen? Ich gebe Ihnen einen Job und Sie denken nicht ein Mal daran, pünktlich zu sein!“, schrie mich die Bibliothekarin an. Ich holte gerade Luft, um zu antworten.
    „Los jetzt, schnell, das gibt Überstunden für Sie! Fangen Sie am besten in dem abgesperrten Bereich an und dann arbeiten Sie sich vor!“ Ich nickte nur und schwieg lieber, als mich zu erklären und vielleicht noch auf Diskussionen einzulassen.
    In der Toilette füllte ich den Putzeimer, welcher gleich hinter der Toilettentür stand. Nach einem Spritzer Reiniger warf ich noch den Schwamm und einen Lappen in das heiße Seifenwasser.
    Ich hob den Eimer an und schleppte ihn einen gefühlten halben Kilometer durch die Bibliothek, zum abgesperrten Abteil. Hier war es sehr ruhig, aber auch besonders staubig, überall Spinnweben und Dreck, so weit das Auge reichte.
    Ich war sauer und ließ den Eimer auf den Boden knallen, etwas Wasser schwappte über und benässte den befleckten Mamorboden. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes lagen Hunderte von uralten Büchern und Manuskripten. Ich lief, vom Tisch aus rechts gesehen, zu einem Bücherregal, in dem ein sehr großes und altes Buch lag. Ich zog es vorsichtig aus dem obersten Fach und legte es auf den verstaubten Tisch. Ich schlug die erste Seite auf.
    Vor langer Zeit, als noch die Drachen und Hexen durch die Gegend flogen, lebte ein eiserner Ritter mit Flügeln, welcher auf einem eigenartigen Tier ritt …
    Ich wunderte mich, weil diese Zeilen das Einzige waren, was in dem Buch stand. Ich blätterte noch ein paar Seiten weiter, ohne Erfolg. Kein Text, nur leere Seiten!
    „Komisch, warum ist dieses Buch leer, obwohl es so alt scheint?“, fragte ich mich, ziemlich verwundert.
    Ich widmete mich wieder meiner Aufgabe und hob weitere Bücher vom Regal, als ich plötzlich die Kontrolle über mich verlor und rückwärts auf die Tischkante fiel.
    Ich landete direkt – mit blutigem Kopf und ohnmächtig – auf dem großen leeren Buch …
    Ich öffnete meine Augen und blinzelte in die Sonne, ich fühlte zwischen meinen langen Fingern feuchte Gräser und spürte eine kleine Brise. Ich dachte kurz nach und überlegte, dass ich gar nicht draußen sein konnte. Voll geblendet von der roten Sonne, stand ich auf und rieb mir die Augen. Ich blickte mich um und bemerkte verwundert die vielen gelben Gräser unter meinen Füßen.
    Ich schloss meinen staunenden Mund und schaute mich genauer um: Die ganze Umgebung war vom Blutrot des Sonnenlichtes überzogen. Die Blumen wiegten sich leicht über der gelben Wiese und die Bäume glänzten wie Metall, mit silbrigen Kronen.
    Plötzlich hörte ich dumpfe Geräusche und lautes Trampeln, was näher zu kommen schien. Es wurde immer lauter und lauter, ich bekam es mit der Angst zu tun und versteckte mich hinter einem seltsamen Baum. Am Hügelende erblickte ich eigenartige Wesen, welche auf goldenen Wölfen mit Hörnern ritten. Sie sahen zum Fürchten aus: blaue Gesichter, ernste Mienen und kantige Narben im Gesicht. Ihre Gestalt ähnelte der eines Menschen sehr, doch an ihren Körpern hatten sie Schwänze wie Ratten.
    Meine Augen wurden immer größer, als ich sah, dass sie schwertähnliche Waffen trugen, ein leises Quieken entfloh meinem Mund.
    Dies hörten die Reiter und schrien in einer, für mich unverständlichen, Sprache und zeigten mit ihren langen Krallen auf mich. Ich schrak zusammen und blieb wie angewurzelt stehen.
    Die Geschöpfe ritten auf ihren gehörnten, goldenen Wölfen auf mich zu – wie versteinert blieb ich stehen! Ein Messer kam geflogen, ich kniff meine Augen zusammen. Plötzlich prallte das Messer klirrend an irgendetwas ab, ich öffnete vorsichtig meine Augen …
    Ein Ritter stand neben mir, mit eiserner Brust und Hörnern an Helm und Schuhen. Dieser hatte das Messer abgewehrt und stürmte nun auf die Rattenschwanzgeschöpfe zu. Er schlug dem ersten mit einem Schlag den Kopf von den Schultern, blaues Blut spritzte umher! Dem nächsten versenkte er erst das linke Bein und den Schwanz, dann stieß er ihm mit einem Hieb in die Brust. Der letzte floh auf seinem Reittier.
    Mein Herz blieb fast stehen bei dieser Grausamkeit, ich zitterte am ganzen Leib. Der Ritter drehte sich zu mir und neigte seinen Kopf zu mir herab. Er wandte sich dann leicht nach rechts und nickte irgendwem zu. Ich schaute in die Richtung und erblickte ein hellblaues, pferdeartiges Wesen – mit einer

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