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Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Der schwarze Engel: Horror-Thriller

Titel: Der schwarze Engel: Horror-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Bühne laufen. Was ihr hinterher macht, ist egal. Da könnt ihr ballern wie verrückt, doch zuvor kein Laut. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?
    Die beiden ehemaligen Legionäre nickten.
    Brodkin war zufrieden. Er rieb sich die knochigen Hände. Endlich würde sich seine Rache erfüllen. Jahrelang hatte er gewartet, aber nun entkam ihm das verdammte Weib nicht mehr. Niemand sonst hatte es gewagt, ihm einen Korb zu geben.
    Schwarz wie seine Kleidung war auch der Tabak der Zigarette. Er rauchte nur die starken Stäbchen, drehte sie sich selbst und ließ den Tabak extra aus Übersee kommen. Er trug einen schwarzen Anzug, der in seinem Schnitt längst aus der Mode gekommen war. Das graue Haar hing ihm bis über die Ohren. Die Blicke flackerten unstet, und seine Wangen waren so weit eingefallen, daß die Knochen scharf und kantig hervortraten. Die wimpernlosen Augen lagen tief in den Höhlen, sie wirkten wie kleine Glasperlen. Sein Blick war zwingend, und zwar so, daß sich der Gesprächspartner automatisch unterlegen fühlte, wenn er mit Brodkin redete.
    Ja, Brodkin hatte Macht über die Menschen. Nur bei einer hatte er bisher versagt.
    Deshalb seine Rache.
    Immer, wenn er daran dachte, stieg die heiße Wut in ihm hoch. Aber sie würde dafür büßen!
    Um Punkt Mitternacht sollte Vanessa King sterben! Danach ihr Mann und die Tochter.
    One-Eye-Jackson trank scharfen selbstgebrannten Schnaps. Er hatte extra einige Flaschen mitgenommen. Er brauchte das Zeug. Er kam erst in Form, wenn er eine halbe Flasche von dem Sprit intus hatte.
    Jacques Ruminski kippte Wein. Er konnte den billigen Roten literweise trinken. Seine Leber mußte längst ihren Geist aufgegeben haben, aber das kümmerte Ruminski nicht. Er soff weiter.
    In Schottland allerdings bekam er keinen Wein, und so mußte er mit Whisky vorliebnehmen, was ihm gar nicht schmeckte.
    Brodkin verlangte die Rechnung. Er zahlte schweigend und gab seinen Leuten ein Zeichen, aufzustehen.
    Hintereinander verließen sie den Gastraum. Sie achteten dabei nicht auf den jungen braunhaarigen Mann, der an einem Tisch in der Ecke saß und ihnen nachdenkliche Blicke hinterherwarf.
    Als der Rolls draußen abfuhr, hatte es der Mann plötzlich sehr eilig zu zahlen ...

Kapitel 3
    Vergangenheit
    Man schrieb das Jahr 1955. Ich war damals noch jung, dachte im Traum nicht ans Heiraten und wollte nur die Welt sehen. Ein schlimmer Krieg lag hinter uns. Ich hatte mich in einer Studienarbeit mit dem Thema Zweiter Weltkrieg befaßt und wollte nun die Städte auch mal mit eigenen Augen sehen, über die ich geschrieben hatte. Mein Vater war einverstanden, doch finanziell unterstützte er mich nicht, obwohl er es gekonnt hätte. Ich mußte mich also allein durchschlagen, das heißt, nicht allein. Mein Freund Dennis Draker war noch mit von der Partie. Dennis, ein Spaßvogel, immer zu Streichen aufgelegt und ein Mann, auf den ich mich verlassen konnte.
    Dennis und ich streiften also durch Europa. Ich weiß noch genau, wie wir damals an die rumänische Grenze kamen. Wir hatten uns einen alten Ford geliehen und kamen aus Jugoslawien. Wir fuhren immer dicht an der Donau entlang, die ja ins Schwarze Meer mündet und entlang der rumänischen Grenze fließt.
    Und die Donau brachte Dennis auf eine Idee.
    »Wir fahren nach Rumänien!« rief er plötzlich.
    Ich drehte den Kopf. »Du bist verrückt!«
    »Nein, James.« Er schlug sich auf die Knie. »Rumänien. Da müssen wir einfach hin. Wir sind ganz in der Nähe der Grenze, und Transsylvanien ist auch nicht mehr weit. Du weißt doch, dieses Land hat Geschichte. Blutige Geschichte«, flüsterte er. »Denk nur an Vlad Dracula, den Pfähler. In jeder Ecke lauern da Grauen und Abenteuer. In den Dörfern hängen sie nachts Knoblauch vor ihre Fenster, um sich vor Vampiren zu schützen. Na, wie ist es?«
    Mein Freund Dennis hatte eine wirklich überzeugende und begeisternde Art, einem die Sache schmackhaft zu machen. Er konnte sich regelrecht in eine Idee hineinsteigern. Dabei machte Dennis vom Äußeren her eher einen schüchternen Eindruck.
    Er war ziemlich groß, hatte strohblondes Haar und dies zu einer Bürste geschnitten. In seinem Gesicht gab es Hunderte von Sommersprossen. Er selbst verglich es immer mit einem Sternenhimmel. Dennis lachte viel. Er gewann jeder Situation eine optimistische Seite ab, und er konnte sich für eine Sache begeistern.
    Wie für Rumänien.
    »Dracula, ich sehe ihn schon vor mir«, flüsterte er. »Wie er in seinem langen

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