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Der schwarze Engel

Der schwarze Engel

Titel: Der schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bina Sparks
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zustimmte. Sie musste dort auf dieser Bühne stehen und alle
Leute ansprechen können. Innerlich hüpfte ihr Herz, denn sie war begeistert von
ihrer tollen Idee. Warum nur war sie nicht früher darauf gekommen?
    Sie drängte sich mit Ashley an die
Bar, die überhaupt nicht begeistert aussah, und war selbst schnell genervt von
der engen, lauten Atmosphäre. Party war eben nicht gleich Party. So hatte sie
sich das nicht vorgestellt und eine andere Strategie war gefragt. Also warf sie
Ashley einen Blick zu und äußerte, dass es hier doch ziemlich voll schon sei,
und ob ein gemütliches Abendessen beim Italiener nicht vielleicht entspannender
für sie wäre, immerhin hätte sie viel durchgemacht in letzter Zeit und so viel
Trubel war ihr sicherlich noch viel zu viel.
    Überaus dankbar darüber, dass
Delicia so viel Rücksicht auf sie nahm und ihre Gedanken lesen zu können
schien, stimmte Ashley eilig zu und sie verließen die Bar wieder, um sich
gemütlich in den Italiener zu setzen, der nur ein paar Meter weiter war.
Delicia war ein wenig beleidigt, dass sie ihren Plan, dort von einer Nacht auf
die andere berühmt zu werden, nicht umsetzen hatte können, doch da hatte sie es
sich wahrscheinlich wirklich ein wenig zu einfach gemacht. Sie war wütend auf
sich selbst, für diese naive Hoffnung. Allerdings tröstete sie sich damit, dass
sie den genialen Einfall gehabt hatte, dort mit einer kleinen Tanz- und
Gesangseinlage aufzutreten und so vielleicht noch viel einfacher an ihr Ziel zu
kommen.
    „... nicht wahr?“
    Plötzlich bemerkte sie, dass
Ashley anscheinend schon länger mit ihr redete, und stimmte ihr überschwänglich
zu, während sie ihre Pizza bestellte. Auf einer Welle von Arroganz erklärte sie
ihr, dass man normalerweise als Model so etwas nicht essen dürfte, weil man auf
seine Figur achten müsste, aber dass man sich ab und zu schon einmal eine
Ausnahme gönnen durfte.
    Ashley beteuerte Delicia, wie
schlank sie sei und dass sie sich da wirklich keine Sorgen machen müsste, bei
ihrem wundervollen Aussehen. Das hatte Delicia auch nicht anders erwartet. Es
schien, als würde es Ashley wirklich gut tun, etwas raus zu kommen und mit
ihrer Freundin einen schönen Abend zu verbringen, denn sie taute plötzlich
richtig auf und sprach munter drauf los: „Also, wie man freiwillig in diesen
Klub gehen kann, ist mir unbegreiflich. Da ist es doch so voll und teuer, ich
weiß nicht, wie man daran Gefallen finden kann!“
    Scheinbar völlig gelassen und
beiläufig warf Delicia ein: „Ja, ich kriege schon totales Lampenfieber, wenn
ich nur daran denke, dass ich da demnächst einen Auftritt habe.“
    Ashley bekam große Augen und
fragte unglaubwürdig: „Du hast einen Auftritt da? Wann?“
    Delicia nippte an ihrem Glas Fanta
und sah Ashley nicht an, als wäre es ihr peinlich, darüber zu sprechen: „Ja,
der Besitzer von dem Klub hat mich vor Kurzem angerufen und mich gefragt, ob
ich nicht eine kleine Modelshoweinlage in seinem Klub vorführen mag, die Presse
würde auch kommen. Ich habe erst abgelehnt, weil es eigentlich überhaupt nicht
mein Ding ist, einfach so in solchen Klubs aufzutreten, aber er hat mir dann
erzählt, dass er unbedingt etwas Werbung für seinen Klub machen möchte, weil
der wohl einen ziemlich schlechten Ruf hat, und er wollte den Leuten da einfach
mal etwas bieten und meinte, es würde nichts Besseres geben, als das Model mit
dem goldenen Herzen, oder wie er es bezeichnet hat. Er meinte, dass ich ja
überall Gesprächsthema wäre und die Leute mich gerne sehen wollen würden und er
damit seinem Klub wieder einen besseren Ruf verschaffen könnte. Also habe ich
mich schließlich überreden lassen, er hat mir so leidgetan und ich wollte ihm
helfen.“
    Ashley wusste nicht, was sie sagen
sollte. Still griff sie zu ihrem Wasserglas. Sie bewunderte Delicia, wie sie so
gelassen mit so einem Angebot umgehen konnte, wie sie so bescheiden und auf dem
Boden blieb, wo sie der Star der Stadt war und jeder sie haben wollte und man
sie sogar schon für Auftritte buchte. Aber so war sie eben - sie half den
Menschen und hatte den Auftritt angenommen, nicht aus eigenen Ambitionen oder
um berühmt zu werden - im Gegenteil, sie wollte ihr Talent sogar noch
verstecken - sondern tat es nur, um dem Besitzer einen Gefallen zu tun und ihm
zu helfen, damit sein Klub nicht bankrott ging. Ashely erinnerte sich daran,
dass Delicia stets sagte, dass sie gar nicht berühmt sein wollte und dass ihr
das alles sehr unangenehm

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