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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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gehen?«
    Bartel nickte Maus zu und sah zu dem unter einem vorgehängten Sack verborgenen Höhleneingang. Er kannte weder Engellin noch Maus gut. In einer der Felsengrotten stand eine Truhe mit Kleidungs- und Wäschestücken. Darin war bestimmt auch ein ordentliches Stück Stoff. An der Decke einer der Höhlen hing etliches an Pelz und Leder. Aber wie sollte er das holen, ohne den Eingang zu verraten?
    Er sah, dass Engellin vom Fieber geschüttelt wurde. Sie würde nicht bemerken, was er tat. Und Maus? Der legte ihr prüfend die Hand auf die Stirn. Vor ihm würde er sowieso nichts für lange Zeit verbergen können. Entschlossen schob er den Sack zur Seite und verschwand in der Höhle.
    Bartel liebte die kühle Felsenhöhle. Sie diente als Versteck für seine Beute, aber auch als gut temperierte Vorratskammer. Außerdem kam in einem der Felsengänge der Bach zum Vorschein, so dass er ständig frisches Wasser zur Verfügung hatte.
    Rasch fand er das Gesuchte und kehrte zu den beiden ins Haus zurück. Maus hatte bereits das Feuer neu entfacht und war dabei einen Sud aus den Kräutern herzustellen, die er in Engellins Auftrag gesammelt hatte. Er nahm Bartel das Leinen aus der Hand und breitete es auf dem Heu aus. Dann geleitete er Engellin zum Bett und ließ sie niedergleiten. Bartel stand hilflos daneben und wusste nicht wohin mit seinen Händen. Er fühlte sich plötzlich überflüssig.
    Bartel sah, wie Maus nach Engellins leiser Anweisung das Ziegenleder vorsichtig mit der Messerspitze perforierte. So langsam wurde ihm klar, was sie vorhatte. Er drehte sich zur Seite. Nein, er wollte nicht auf das schauen, was man ihr angetan hatte. Er beschloss, die beiden allein zu lassen und Beate zu besuchen. Wahrscheinlich hatte sie etwas auf dem Herd brutzeln für einen hungrigen Mann wie ihn – und vielleicht noch ein Bier. Unverzüglich wandte er sich zur Tür.
    »Bartel?« Engellins Stimme war klar zu verstehen. Er drehte sich um und sah in ihrer Hand einen kleinen, leicht tropfenden Lederball, der mit dem Pflanzensud gefüllt war. Sie saß breitbeinig auf dem Lager, aber ihre Röcke bedeckten ihre Scham.
    »Was?« Er klang barscher als beabsichtigt.
    »Danke, Bartel«, flüsterte sie heiser. Ihre grünen Augen glommen. Bartel verließ fluchtartig das Haus.

    Die Tür des Nachbarhauses war nur angelehnt. Beate, die pummelige Frau seines Kumpels Burghard, stand gebückt vor einem riesigen Kochtopf, der über der Feuerstelle hing. Er knallte die Tür zu, damit sie ihn hörte. Sie wandte sich flinker um, als man ihr bei ihrer Leibesfülle zugetraut hätte. Dann erhellte ein strahlendes Lachen ihr rundes Gesicht. Der Mund zeigte jede Menge Zahnlücken und braune Zähne.
    »Bartel! Jungchen!« Sie eilte auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. Immer behandelte sie ihn wie ihren Sohn, obwohl sie vermutlich gleich alt waren. Er kannte sein genaues Alter nicht.
    Sie hielt Bartel am lang ausgestreckten Arm vor sich und musterte nachdenklich sein Gesicht. »Was habe ich denn da gehört? Eine neue Frau auf dem Hof?«
    Wie zum Teufel hatte sie in dieser kurzen Zeit davon erfahren? Ihm fiel ein, dass sie bestimmt an den dünnen Wänden gelauscht hatte. »Ja, ich habe eine Frau mitgebracht. Aber sie ist krank und braucht Ruhe!« Eine Warnung lag in seiner Stimme. Was Engellin jetzt am wenigsten benötigte, war eine neugierige Beate, die an ihrem Bett herumlungerte und sie ausfragte. Maus war da und das reichte.
    »Aber ich Armer!« Bartel blickte jammervoll. »Um mich hat sich lange niemand mehr gekümmert und ich habe einen Riesenhunger!« Er blinzelte mitleidheischend.
    Sofort schwang Beates Stimmung um. »Na da hast du aber Glück, dass ich gerade Hirscheintopf koche!« Sie drängte ihn zu dem Holztisch in der Mitte des Raumes, um den einige Schemel standen. »Hinsetzen!«
    Nun war sie in ihrem Element. Da Burghard und sie keine Kinder hatten, liebte sie es, sich Opfer zum Bemuttern zu suchen – eine Rolle, für die er sich gelegentlich gerne zur Verfügung stellte. Sie rührte in ihrem Kochtopf, rannte behände in der kleinen Stube hin und her und redete ununterbrochen.
    Sie erzählte, dass die Dirnen wieder unverschämt gewesen wären, außerdem würde sie wetten, dass die Hure Herlinde schwanger sei. Sie ließ sich darüber aus, dass einige der Gesellen sich nie wuschen, unglaublich faul seien und teilte ihm ihre Bedenken mit, dass es wohl kaum möglich wäre, den Winter über unter einem Felsen zu kampieren. Sie befürchtete

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