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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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mit Tweed und Kane am besten fertig würde. Dieses Schwein Hassan hatte ihr bei einer früheren Gelegenheit gesagt, daß sie Konkurrenz bekommen hatte – daß sowohl Karin Berg als auch Simone Carnot denselben Auftrag erhalten hatten. Das hatte sie geärgert, aber sie hatte sich nichts anmerken lassen. Um die Angelegenheit schneller zum Abschluß zu bringen, hatte er ein regelrechtes Wettrennen zwischen ihnen veranstaltet.
    Ich gehe mal nach unten und sehe, ob ich mir Marin anlachen kann, redete sie mit sich selbst. Morgen fahre ich dann ins Chateau des Avenieres. Schließlich besteht keine Gefahr, daß Tweed mich erkennt.
    »Ihr Zimmer ist jetzt für Sie bereit, Madame«, teilte der Portier des Hotel des Bergues der eleganten blonden Dame mit.
    »Ich werde gleich nach oben gehen«, erwiderte Karin Berg. »Ich habe eine anstrengende Reise hinter mir.«
    »Ach, da ist ein Paket für Sie eingetroffen. Sollen wir es Ihnen aufs Zimmer bringen lassen?«
    »Danke, ich nehme es selbst mit. Aber wenn sich jemand um mein Gepäck kümmern könnte…«
    Als sie allein in ihrem Zimmer war, machte Karin das Päckchen auf. Es enthielt die übliche 9 mm Luger und ein achtschüssiges Magazin, beides in Geschenkpapier verpackt. Sie versteckte die ungeladene Pistole mit dem Magazin unter einem Kopfkissen des Doppelbetts.
    Nachdem sie ein Bad genommen hatte, begutachtete sie sich im Spiegel, bevor sie in einen Pyjama und einen Morgenmantel schlüpfte. Sie hatte immer noch einen schönen Körper, der die Männer verrückt machte, aber sie gab sich keinen Illusionen hin.
    Das wird nicht ewig so bleiben, sagte sie zu sich selbst. Und trotz aller Silikonbehandlungen und sonstigem Schnickschnack stehen die Männer auf junge, knackige Dinger. Daran führt kein Weg vorbei.
    Als Tochter eines schwedischen Vaters und einer serbischen Mutter hatte Karin Berg ihr gutes Aussehen von ihrem Vater, der ein außerordentlich attraktiver Mann gewesen war. Der Umstand, daß er auch nach seiner Heirat noch zahlreiche Affären gehabt hatte, hatte ihre Meinung – und Einstellung – zu Männern aufs nachhaltigste beeinflußt. Sie verachtete sie und wunderte sich immer wieder von neuem, wie leicht sie mit ihnen machen konnte, was sie wollte. Aufgrund eines ernsten, fast strengen Charakterzugs hatte sie eine gänzlich andere Einstellung zu Geld als Tina Langley.
    Karin Berg hatte eine nicht sehr umfangreiche, aber dafür um so sorgfältiger ausgewählte Garderobe. Sie hatte den größten Teil der von Hassan gezahlten Honorare gut angelegt.
    Sie hatte bereits drei Männer getötet – lauter Mitglieder des
Institut
–, aber das sollte ihr letzter Auftrag werden. Danach würde sie untertauchen, eine neue Identität annehmen. Dabei würden ihr ihre Erfahrungen bei der schwedischen Spionageabwehr sehr zugute kommen. Sie würde sich in Rom niederlassen. Sie sprach fließend Italienisch. Und die Steuern in Schweden waren hoch.
    Der Auftrag, Tweed zu beseitigen, bereitete ihr allerdings einiges Kopfzerbrechen. Sie wußte von seiner gescheiterten Ehe, von seiner Frau, die ihn wegen eines steinreichen griechischen Reeders verlassen hatte. Und daß sich Tweed nicht so schnell auf andere Frauen einließ. Er schien sich ganz seiner Arbeit verschrieben zu haben.
    Das wird nicht einfach werden, sagte sie sich, als sie in ihren Morgenmantel schlüpfte.
    Dreihunderttausend Dollar sind eine Menge Geld. Aber werde ich wirklich abdrücken können, wenn er mir in die Augen sieht, was er ganz bestimmt tun wird?
    Simone Carnot, die nur von Zürich nach Genf hatte fliegen müssen, war ein paar Stunden vor Karin Berg eingetroffen. Da sie gern lange aufblieb, schlief sie bis spät in den Tag hinein. Sie war gerade nach einem Spaziergang und einem frühen Abendessen in ihr Zimmer im Hotel Richemond zurückgekehrt.
    Im Spiegel begutachtete sie ihr feuerrotes Haar – ihr auffälligstes Erscheinungsmerkmal. Während des Spaziergangs am Rhoneufer hatten ihr viele Männer hoffnungsvoll nachgesehen. An Aufmerksamkeit gewöhnt, hatte sie ihnen keine Beachtung geschenkt. Statt dessen konzentrierte sie sich ganz nüchtern, fast geschäftsmäßig auf ihre schwierige neue Mission – nicht umsonst hatte sie in Paris sehr erfolgreich eine Agentur für Models geleitet. Wie sollte sie Tweed und Christopher Kane aufspüren?
    Ihr Leben hatte eine dramatische Wende genommen, als sie versucht hatte, ihre Gewinnspanne zu vergrößern, indem sie anfing, Steuern zu hinterziehen. Die Steuerfahndung

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