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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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auftauchen, werde ich dort mal nach dem rechten sehen.«
    »Ich komme mit. Ist Tweed früh zu Bett gegangen? Für seine Verhältnisse früh, meine ich.«
    Newman erklärte ihm, warum Tweed auf sein Zimmer gegangen war und wen er anrufen wollte. Marler runzelte die Stirn.
    »Was hat er vor? Er kommt mir vor wie eine Spinne, die alle gefährlichen – tödlichen – Fliegen in ihr Netz lockt.«
    »Genau das hat er meiner Meinung nach vor.«
    In diesem Moment kam Paula in die Hotelhalle zurück. Kaum hatte sie Platz genommen, tauchte auch Tweed auf.
    »Ladies first«, sagte Tweed mit einem Blick auf Paula, nachdem er sich gesetzt hatte.
    »Ich mußte zwar ziemlich viel telefonieren«, begann Paula daraufhin, »aber schließlich hatte ich Erfolg. Sowohl Karin Berg als auch Simone Carnot befinden sich sozusagen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Karin Berg ist im Hotel des Bergues an der Rhone abgestiegen. Simone Carnot logiert im Richemond. Nehmen Sie sich also besser in acht, Tweed.«
    »Das tue ich doch immer. Doch jetzt meine Neuigkeiten. Paula, nachdem Sie auf Ihr Zimmer gegangen waren, beschloß ich, Arnos Lodge und Willie anzurufen – und beide zu bitten, morgen nach Genf zu fliegen und hierherzukommen.«
    »Dorset geht Ihnen wohl nicht mehr aus dem Kopf, hm?«
    »Dasselbe hat Bob auch gesagt. Arnos Lodge meinte, er hätte sehr viel zu tun, aber er will die Nachmittagsmaschine nach Genf nehmen. Willie entschuldigte sich, meinte, er könnte nicht kommen. Er ist gerade dabei, ein wichtiges Geschäft abzuschließen, bei dem es um enorme Summen geht.«
    »Zwei sehr unterschiedliche Reaktionen«, bemerkte Paula.
    »Die ich höchst interessant finde.«
    Was genau er daran so interessant fand, sagte er nicht.

26
    Tina Langley saß in ihrem Zimmer im Chateau d’Avignon vor dem Spiegel und schminkte sich. Dann begann sie, ihr dichtes kastanienbraunes Haar zu bürsten, wobei sie vor allem ihren Locken große Sorgfalt schenkte. Ihr Teint war sehr hell, was sehr schön mit ihrem roten Lippenstift kontrastierte. Sie lächelte verführerisch, das Lächeln, dem die Männer so schwer widerstehen konnten. Und sie liebten es, mit den Fingern durch dieses Haar zu streichen.
    Sie war schlank und nur da rund, wo es erwünscht war. Sie hatte die hochhackigen Schuhe, die sie größer erscheinen ließen, abgestreift. Sie lagen unter dem Schminktisch.
    Amüsiert dachte sie an Anton, den Bankier. Sie hatte die zwanzigtausend Francs, die er ihr »geliehen« hatte, bereits ausgegeben.
    Es stärkte ihr Selbstbewußtsein, daß sie im Moment zwei Männer an der Leine hatte.
    Sie hatte keinen Zweifel, daß Louis Marin, den sie eben in der Hotelhalle kennengelernt hatte, brennend an ihr interessiert war. Sie war sicher, wenn sie dorthin zurückkehrte, hätte sich Marin bestimmt eine Ausrede für seine Frau zurechtgelegt, warum er noch bleiben mußte, während sie sich bereits schlafen gelegt hatte. Tina brauchte mehr Geld. Sie brauchte immer mehr Geld. Sie hatte einen ausgefallenen Geschmack. Nur Couturierkleider waren gut genug für sie. Sie fluchte, als das Telefon klingelte.
    »Du weißt ja, wer dran ist«, kam Hassans vertraute Stimme aus dem Hörer.
    »Möchte ich doch meinen.«
    »Es ist äußerst wichtig, daß du deine Bekanntschaft mit Tweed und Kane kultivierst.
    Wenn du bei beiden Erfolg hast, beträgt dein Honorar dreihunderttausend. In bar, versteht sich. Hast du schon einen von ihnen aufgespürt?«
    »Bin gerade dabei.«
    »Dann klemm dich etwas mehr dahinter. Hast du das Geschenk bekommen?«
    »Ja. Es kam beim Abendessen.« »Worauf wartest du dann noch?«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Sie fluchte noch einmal. Hassan war ein Schwein, hatte überhaupt keine Manieren. Aber er hatte sehr raffiniert ausgedrückt, was er meinte. »Die Bekanntschaft kultivieren« bedeutete, sie umzubringen. Sie ging zu einem verschlossenen Schrank und nahm die Cartier-Geschenkschachtel heraus, die ein Kurier abgeliefert hatte. Hassan hatte sehr schnell auf ihren Anruf reagiert, in dem sie ihm ihren Aufenthaltsort mitgeteilt hatte. Die Schachtel war voll Blumen.
    Darunter, in Papier verpackt, befand sich eine Luger samt Munition. Sie hatte die Waffe bereits geladen.
    Als nächstes schloß sie einen Koffer auf und nahm ein schwarzes arabisches Gewand mit einem Schleier heraus. Sie trug es nicht gern, aber es war eine gute Tarnung, falls sie nach der Durchführung eines Auftrags beim Verlassen des Tatorts gesehen wurde.
    Sie überlegte, wie sie

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