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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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erzählen.«
    »Aber seien Sie in Ihrer Wortwahl vielleicht etwas diplomatischer. In diesem Shrimpton geht etwas nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Ich werde Warden gleich morgen früh anrufen…«
    »Es wäre mir lieber, wenn Sie ihn jetzt sofort anrufen würden. Dann kann er gleich losfahren und sich in Dorchester ein Hotelzimmer nehmen. Auf diese Weise könnte er sich Shrimpton gleich bei Tagesanbruch ansehen. Ich würde vorschlagen, er gibt sich als Immobilienmakler aus, der in der Gegend Häuser aufkaufen möchte.«
    »Gute Idee. Aber ist diese Angelegenheit auch wirklich so ernst, daß ich deswegen den Termin mit dem Commissioner sausen lassen sollte?«
    »Sie wissen, daß ich nicht zu Übertreibungen neige, Roy. Es geht um den Fortbestand der Nation. Hier haben wir es mit der größten Bedrohung seit Adolf Hitler zu tun.«
    »Sie haben aber auch wirklich eine Art, einen zu überzeugen, Tweed. Durchaus möglich, daß ich Warden begleite.«
    »Wenn dem so sein sollte, erkundigen Sie sich doch ganz unauffällig, ob zwei Honoratioren des Ortes unerwartet von einer Auslandsreise zurückgekommen sind.
    Beide leben etwas außerhalb. Einer ist Arnos Lodge, der andere Captain William Wellesley Carrington.«
    »Bis zu welcher Ebene geht das eigentlich?«
    »Bis zum Premierminister. Das bleibt aber unter uns.«
    »Also gut, Tweed. Ich werde mein Bestes tun. Wo kann ich Sie erreichen?«
    »Im Hotel Beau Rivage in Ouchy. Hier ist die Nummer… Wenn ich umziehen sollte, gebe ich Ihrem Assistenten bei Scotland Yard Bescheid.«
    »Noch eine Frage. Schlafen Sie eigentlich nie?«
    »Nur, wenn es unbedingt sein muß. Tausend Dank, Roy.«
    »Nicht der Rede wert…«
    »Noch einen Schluck Kaffee?« fragte Paula, als Tweed aufgelegt hatte.
    »Im Moment nicht. Mir beginnt langsam der Kopf zu schwirren.«
    »Diesmal werfen Sie ein weitgespanntes Netz aus.« Paula ging zum Bett, auf dem die Landkarte ausgebreitet war. »Von der Slowakei bis nach Dorset. Wie ich sehe, haben Sie das Chateau d’Avignon mit einem Kreuz gekennzeichnet. Ebenso dieses seltsame Haus in der Slowakei. Das sind wohl die Hauptkommunikationszentren.«
    »Richtig.«
    »Geht diese Angelegenheit wirklich bis zum Premierminister?«
    »Kein Kommentar.«
    Als das Telefon klingelte, ging Tweed an den Schreibtisch zurück. Aus dem Hörer kam eine bekannte Stimme.
    »Sind Sie am Apparat, Tweed? Hier Keith Kent. Ich mußte Monica mit Engelszungen beschwatzen, damit sie mir verriet, wo Sie sind. Sie wollten wissen, wem die Ortschaft Shrimpton in Dorset und die umliegenden Ländereien gehören. War nicht einfach herauszukriegen – deshalb die Verzögerung.«
    »Heißt das, Sie haben es herausgefunden?« fragte Tweed ruhig.
    »Der Besitzer ist ein gewisser Conway.«
    »Conway?«
    »Das scheint Sie zu überraschen. Kann ich auch verstehen. Er besitzt eine Firma auf den Kanalinseln. Aber jetzt wird die Sache kompliziert.«
    »Dachte ich mir fast.«
    »Die Firma auf den Kanalinseln, über die sich schwer was rauskriegen läßt, hat Kontakte zu den Cayman Islands. Ich vermute, Geld, das auf die Kanalinseln geschickt wird, wird von dort auf die Caymans in der Karibik weitergeleitet. Und zwar große Summen. Etwas über ein Bankkonto auf den Caymans rauszubekommen ist so gut wie unmöglich.«
    »Es wäre nicht das erste Mal, daß Sie das Unmögliche schaffen.«
    »Kann sein, daß es mir auch diesmal gelingt. Ich habe sehr gute Kontakte zu jemandem dort – aber das wird eine Weile dauern.«
    »Soviel Zeit habe ich aber nicht.«
    »Ich wußte, daß Sie das sagen würden.«
    »Keith, ich brauche eine Kopie von Conways Bilanzaufstellung, weil da sein richtiger Name draufsteht. Ich brauche sie morgen. Nein – heute.«
    »Sie machen es einem wirklich nicht leicht. Ich lasse alles andere liegen und stehen, um zu beschaffen, was Sie haben wollen.«
    »Ich weiß Ihren Einsatz sehr zu schätzen, Keith.« Anschließend sagte er Kent das gleiche, was er Buchanan gesagt hatte: Falls er aus Ouchy abreisen sollte, würde er im Hotel eine Nummer hinterlassen, unter der er zu erreichen wäre.
    »Sie werden bestimmt aus Ouchy abreisen. Ich kenne Sie doch…«
    »Wer ist Conway?« fragte Paula, als Tweed vom Schreibtisch aufstand. »Ich hatte ganz vergessen, daß Sie Keith Kent darum gebeten hatten herauszufinden, wem Shrimpton gehört. Das ist schon eine Weile her.«
    »Einer der beiden Männer aus Dorset – Arnos Lodge oder Willie – hat mal erwähnt, auf den Caymans gewesen zu sein. Dummerweise

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