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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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kann ich mich nicht mehr erinnern, wer von beiden. Wenn wir wissen, wer Conway ist, wissen wir auch, wer diese großangelegte Operation geplant hat.«

35
    Die Ereignisse der kommenden Juninacht sollten einmal als die Schlacht von Ouchy in die Geschichte eingehen.
    Nach außen hin begann der Tag ganz harmlos. Obwohl er die ganze Nacht aufgeblieben war, erschien Tweed frisch und munter zum Frühstück. Er hatte für sich und sein Team einen Ecktisch reservieren lassen, an dem sie nicht belauscht werden konnten. Abgesehen davon waren sie mit Ausnahme einiger früher Zecher an der Bar die einzigen Gäste im ganzen Frühstückssaal.
    »Sie sehen ja optimistisch aus«, bemerkte Newman, bevor er sich über seine Eier mit Schinken hermachte.
    »Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich mal eines klarstellen«, erwiderte Tweed.
    »Selbstzufriedenheit ist unser größter Feind. Unsere Gegner sind mächtig, gerissen und rücksichtslos.«
    »Dann müssen wir eben mit schmutzigen Tricks kämpfen«, meinte Nield.
    »Wir werden bei unseren Mitteln nicht wählerisch sein können«, pflichtete Tweed ihm bei. »Wie Sie alle bemerkt haben, ist Marler nicht bei uns. Er hat bereits gefrühstückt und ist jetzt auf seinem Zimmer. Dort säubert er gerade, will ich mal sagen, seine Ausrüstung. Ein Teil davon wird später an Sie verteilt werden.«
    »Ich kann mir schon denken, wo der Showdown stattfindet«, sagte Paula. »In der Villa am See, die wir uns gestern abend angesehen haben.«
    »Ja, in etwa. Außerdem habe ich eine Reihe roter Barette bekommen. Wenn es so weit ist, wird jeder von Ihnen eines tragen. Diese roten Barette werden Ihnen unter Umständen das Leben retten.«
    »So ist es recht«, stichelte Nield. »Immer schön geheimnisvoll. Bis zum Schluß.«
    »Ich würde vorschlagen«, fuhr Tweed fort, »daß wir uns nach dem Frühstück trennen.
    Jeder von uns wird zu einem Spaziergang auf der Strandpromenade aufbrechen. Auf diese Weise können Sie das Hauptquartier des
Institut
und seine Umgebung schon mal bei Tageslicht studieren.«
    »Vergessen Sie den See nicht«, warnte Paula. »Denken Sie daran, was im Ermitage am Zürichsee passiert ist, als dieser Anschlag auf Sie verübt wurde.«
    Als eine Bedienung an ihren Tisch kam, um ihnen Kaffee nachzuschenken, trat eine kurze Pause in ihrer Unterhaltung ein. Paula wartete, bis sie wieder gegangen war, bevor sie ihren Einwand vorbrachte.
    »Wenn wir alle al ein am See Spazierengehen sollen, werde ich Tweed auf jeden Fall begleiten. Eben erst hab ich noch Tina Langley gesehen, wie sie sich an der Bar ein paar Drinks hinter die Binde gekippt hat.«
    »Tweed erklärt sich widerstrebend einverstanden«, sagte Tweed. »Zumal Paula mir ohnehin unbemerkt folgen würde.«
    »So gehen Sie geschickt einem Streit aus dem Weg, den Sie sowieso nicht gewinnen würden«, erklärte Paula.
    Tweed erzählte, daß er Willie und Arnos Lodge anzurufen versucht hatte. Aber wie sich herausstellte, waren beide spurlos verschwunden. Seinen Besuch bei einem anderen Hotelgast verschwieg er. Ebensowenig erwähnte er den mysteriösen Mr. Conway. Er spielt nie alle seine Trümpfe aus, dachte Paula. Was er wohl noch für Überraschungen parat hat?
    »Nutzen Sie den Morgen für ein leichtes Fitneßtraining«, fuhr Tweed fort. »Am Nachmittag ruhen Sie sich im Hotel aus. Heute abend werden Sie alle Ihre Kräfte brauchen. Wir treffen uns Punkt neun Uhr in meinem Zimmer. Dann werden Sie alles erfahren. Außerdem bekommen Sie bei dieser Gelegenheit Ihre rote Kopfbedeckung.
    Das gilt auch für Sie, Paula.«
    »Ich fand immer schon, daß mir so ein rotes Käppchen ausnehmend gut stehen müßte«, konterte sie in dem Bemühen, der Besprechung etwas von ihrem Ernst zu nehmen. »Und überhaupt, ist das heute nicht wieder ein herrlicher Tag?«
    Die hohen Glastüren, die ins Freie führten, waren offen, und sie hatten einen großartigen Blick auf den kleinen Park des Hotels und den Hafen dahinter. Draußen auf dem See segelten kleine weiße Dreiecke in Richtung Frankreich. Wie eine Vision vom Paradies, dachte Paula. Am anderen Ufer erhob sich die imposante Kulisse der französischen Alpen. Auf den Gipfeln lag kein Schnee. Infolge der lange andauernden Hitzewelle waren auch die letzten Reste geschmolzen.
    »Ein denkwürdiger Tag«, bemerkte Tweed.
    »Der Spaziergang am See entlang wird sicher sehr schön.«
    »Aber«, warnte Tweed, »es wird auch eine denkwürdige Nacht werden.«
    Schlecht gelaunt nahm Vitorelli in seinem

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