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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sich das Kräfteverhältnis zu verschieben. Wir haben den Orden in die Defensive gedrängt. Genau das war meine Absicht. Der harte Kern der Terroristentruppe aus dem Chateau d’Avignon, der nach Ouchy geschickt wurde, ist inzwischen tot. Bis auf Big Ben. Und sein Versuch, die restlichen Mitglieder des
Institut
in die Luft zu jagen, ist gescheitert.«
    »Was haben Sie als nächstes vor?«
    »Wir treiben die restlichen Mitglieder des Ordens immer weiter nach Osten. Es würde mich nicht wundern, wenn Simone Carnot und Karin Berg jetzt in Wien wären. Den Engländer, den Kopf der Organisation, aus der Fassung zu bringen dürfte allerdings etwas schwieriger werden.«
    »Sie meinen, Arnos Lodge oder Willie. Oder vielleicht auch Christopher Kane.«
    »Oder jemanden, von dem wir noch nichts wissen. Jemanden, der in Dorset lebt.«
    »Auf Christopher Kane trifft das nicht zu.«
    »Kane hat sich im Norden Dorchesters ein kleines Cottage gemietet. Das hat mir Monica erzählt, als ich kürzlich mit ihr telefoniert habe.«
    »Haben Sie einen Verdacht?« fragte Paula.
    »Tja, kann ich im Moment noch nicht sagen.«
    »Was werden wir als nächstes unternehmen? Einmal abgesehen davon, daß wir uns in diesem Spitzenhotel ein wenig erholen?«
    »Es bringt den Vorteil mit sich, daß es im dichten Straßengewirr der Altstadt liegt.«
    »Aber wenn mich nicht alles täuscht, warten Sie darauf, daß etwas passiert.«
    »Ich warte, daß der Schmetterling wieder fliegt.«

38
    In ihrer Suite im Eden au Lac schlüpfte Tina Langley in ein weniger spektakuläres Kleid. Ausnahmsweise wollte sie einmal nicht auffallen. Nachdem sie sich im Badezimmerspiegel begutachtet hatte, trank sie das kleine Fläschchen Cognac, das sie aus der Minibar ihres Zimmers im Hotel des Bergues in Genf geklaut hatte. Obwohl sie ohne weiteres für ein Kleid ein kleines Vermögen ausgab, nahm sie gern jede Gelegenheit wahr, etwas ohne Bezahlung zu bekommen.
    Sie rief an der Rezeption an. »Es tut mir leid, aber ich habe gerade einen Anruf aus London erhalten, daß ich umgehend nach Hause fliegen soll.«
    »Aber selbstverständlich. Wir werden Ihnen für die Suite nichts in Rechnung stellen.«
    »Sehr freundlich. Könnten Sie mir ein Taxi rufen?«
    Beim Verlassen des Hotels bemerkte sie nicht den kleinen rundlichen Mann, der in der Hotelhalle saß und eine Zeitung las. Kriminalhauptmeister Windlin folgte ihr unauffällig nach draußen, als sie in ein wartendes Taxi stieg. Ein Zivilfahrzeug der Polizei hielt am Straßenrand, und Windlin sprang auf den Beifahrersitz.
    »Hinter diesem Taxi her. Beck wäre nicht gerade begeistert…«
    Nachdem er von Tina Langleys Eintreffen in Zürich erfahren hatte, war Beck sofort zur Tat geschritten. Mit ihrem Foto vor sich hatte er im Baur au Lac, im Baur en Ville, im Dolder Grand und im Eden au Lac angerufen und dem Portier jedesmal eine kurze Beschreibung Tina Langleys gegeben, mit dem Hinweis, sie müßte innerhalb der letzten Stunde angekommen sein, falls sie sich in dem betreffenden Hotel ein Zimmer genommen hatte. Im Eden au Lac wurde er endlich fündig.
    »Ja«, bestätigte ihm der Portier leise. »Eben ist eine Dame, auf die diese Beschreibung zutrifft, hier eingetroffen. Sie ist auf ihr Zimmer gegangen.«
    Darauf hatte Beck auf der Stelle Windlin in das Hotel geschickt. Wie viele korpulente Männer war Windlin überraschend flink. Als das Taxi, dem sie folgten, den Paradeplatz erreichte und Tina ausstieg, sprang er blitzschnell aus dem Wagen. Er stellte sich an eine Straßenbahnhaltestelle und beobachtete Tina, die sich an einem Zeitungsstand eine Zeitschrift kaufte. Als das Taxi verschwunden war, winkte sie einem anderen, und als sie einstieg, saß Windlin bereits wieder neben dem Fahrer des Polizeiwagens.
    »Ganz schön gerissen, diese Frau«, bemerkte Windlin zu seinem Kollegen. »Aber Beck ist auch nicht auf den Kopf gefallen. Weißt du, wem wir folgen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Tina Langley. Ich habe ihr Foto eingesteckt. Die halbe Schweizer Polizei sucht nach ihr.« »Verhaften wir die Frau?«
    »Auf keinen Fall. Wir folgen ihr und halten Beck über Funk auf dem laufenden.«
    In seinem Zimmer im Hotel Zum Storchen eilte Tweed ans Telefon, um abzunehmen.
    Das Hotel gefiel ihm – in der ruhigen, gediegenen Atmosphäre, die dort herrschte, bekam man kaum etwas mit vom hektischen Getriebe Zürichs mit seinen Menschenmassen, seinen rumpelnden Straßenbahnen und seinem dichten Verkehr.
    »Ja?«
    »Hier Beck. Die Jungfrau ist

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