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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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war?«
    »Ja, du hast ihn mir doch selbst gezeigt, als ich das letzte Mal in diesem Hotel war.«
    »Tweed. Jetzt verstehe ich alles. In der Zeitung stand, eine riesige Bombe, die jemand im Hauptquartier des
Institut
versteckt hatte, wurde entschärft. Nach der blutigen Schießerei – sicher handelte es sich um einen Anschlag des Ordens – wurde die Bombe an Bord eines Lastkahns auf den See hinausgebracht. Dort wurde sie an einer tiefen Stelle versenkt und gezündet. Ein Polizeifotograf hat dieses Foto von der explodierenden Bombe gemacht.«
    Er reichte Mario die Zeitung. Unter der dicken Schlagzeile war ein Foto der gewaltigen Fontäne zu sehen, die bei der Zündung der Bombe entstanden war. Mario zog die Augenbrauen hoch.
    »Das muß ja ein riesiges Ding gewesen sein.«
    »Könntest du so eine Bombe bauen?«
    »Mit der nötigen Zeit und dem nötigen Material, einschließlich einer Funkfernsteuerung.«
    »Und mehrere Thermitbomben?« »Brandbomben wären einfacher.«
    »Tweed«, murmelte Vitorelli und wechselte das Thema. Und dann noch einmal:
    »Tweed.« Schließlich fuhr er, wieder in normalem Ton, fort: »Jetzt verstehe ich. Er hat dem Orden eine Falle gestellt. Und Beck, der Chef der Schweizer Bundespolizei, hat ihm dabei geholfen. Sag deinen Leuten, sie sollen herauszufinden versuchen, wo Tweed gerade steckt. Und dann baust du diese Bomben.«
    »Für welchen Zweck? Ich muß wissen, für welchen Zweck.« »Keine Ahnung.
    Zumindest im Moment noch nicht. Benutze einfach deinen Verstand.«
    »Sie haben sie doch nicht etwa aus den Augen verloren?«
    Becks Stimme war schneidend. Er befand sich in seinem Büro im Züricher Polizeipräsidium. Er konnte kaum glauben, was Helmut Keller ihm gerade am Telefon erzählte.
    »Sie hat etwas von einer Zwillingsschwester erzählt. Deshalb dachte ich…«
    »Sie haben eben nichts gedacht! Sie haben sich von Tina Langley so den Kopf verdrehen lassen, daß Sie Ihre Pflicht vernachlässigt haben. Zwillingsschwester! Daß ich nicht lache. Was hatte sie an?«
    Becks Miene wurde zynisch, als Keller ihm Tina Langleys spektakuläres Outfit in allen Einzelheiten beschrieb. Erst jetzt wurde ihm in vollem Umfang bewußt, wie leicht es ihr gefallen sein mußte, Norbert Engel in Wien zu bezirzen und ihn dann zu erschießen.
    »Also gut, Keller, ich lasse Sie durch zwei Männer ablösen. Sie werden in zirka fünfzehn Minuten eintreffen. Geben Sie ihnen das Foto. Wenigstens haben Sie daran gedacht, es sich von ihr zurückgeben zu lassen.« Becks Sarkasmus hatte etwas Vernichtendes. »Sobald Ihre Ablösung eingetroffen ist, fahren Sie nach Hause. Wo, glauben Sie, ist sie hin?«
    »Vermutlich zum Taxistand…«
    »Das läßt sich ohne weiteres nachprüfen. Wir müssen herausfinden, wohin sie gefahren ist. Aber das wird natürlich eine Weile dauern. Sie haben sich natürlich nicht ihren Paß zeigen lassen?«
    »Nein. Ihre Anweisungen lauteten, sie nicht festzunehmen, sondern sie bloß im Auge zu behalten.«
    »Eins haben sie ja wenigstens richtig gemacht. Wenn die Ablösung kommt, fahren Sie, wie gesagt, nach Hause. Sie sind suspendiert.«
    Beck stand auf, ging ans Fenster und blickte auf die Limmat und die Universität am anderen Ufer hinaus. Er war unschlüssig, was er als nächstes tun sollte. Als das Telefon läutete, war es zu seiner Erleichterung Tweed.
    »Wir sind zurück in Zürich. Diesmal wohnen wir allerdings im Hotel Zum Storchen.
    Noch mal vielen Dank für Ihre Hilfe in Ouchy.«
    »Das ist doch nicht der Rede wert. Tina Langley treibt sich wieder in Zürich herum.«
    Er erzählte Tweed von Kellers Anruf. Nachdem er ihm den Vorfall in allen Einzelheiten geschildert hatte, schimpfte er los: »Was hat diese Frau nur an sich, daß sich die Männer so leicht den Kopf von ihr verdrehen lassen?«
    »Das dürfte tatsächlich ihre gefährlichste Waffe sein. Ich bin sicher, auf diesem Gebiet hat sie einige Erfahrung. Es war übrigens eine gute Idee, zwei Männer zum Flughafen zu schicken. Wenn sie Zürich verläßt, wird sie das bestimmt im Flugzeug tun. Wahrscheinlich in Richtung Osten. Das kommt mir sehr gelegen – zumindest solange wir sie nicht aus den Augen verlieren. Ich würde vorschlagen, einer ihrer zwei Männer nimmt sich die Leute in der Abflughalle vor, und der andere hält sich im Hintergrund bereit, um notfalls dieselbe Maschine zu nehmen wie die Jungfrau.«
    »Ich bin sicher, sie hat es noch immer auf Sie abgesehen«, warnte Beck.
    »Ich werde wie ein Mönch leben – und einen

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