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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gerade sagen. Wenn wir also dort angekommen sind, werde ich Beck bitten, am Flughafen sämtliche Buchungen zu überprüfen, die vom Dolder Grand aus erfolgt sind. Außerdem sollen seine Leute nach Tina Langley Ausschau halten.
    Und ich werde Beck eine genaue Personenbeschreibung von Hassan alias Ashley Wingfield durchgeben.«
    »War um haben Sie ihn nicht festgenommen und verhört?« wollte Paula wissen.
    »Es gäbe auf diplomatischer Ebene ernste Probleme. Aber der Hauptgrund ist, daß er auf freiem Fuß bleiben muß, damit ich herausfinden kann, was er vorhat.«
    »Die Szene eben in der Halle des Dolder Grand hatte es wirklich in sich«, sagte Paula.
    »Die anderen Hotelgäste konnten zwar kein Wort von dem hören, was gesprochen wurde, aber sie bekamen trotzdem sehr genau mit, was da lief. Nicht umsonst wurden sie alle plötzlich so still.«
    »Dann hoffen wir mal, auf Hassan hat das Ganze genauso Eindruck gemacht…«
    Es dauerte eine Weile, bis Big Ben den Engländer unter einer der Telefonnummern erreichte, die er erhalten hatte. An sich hätte er ihm den erfolgreichen Abschluß seiner Mission melden sollen.
    »Ja«, meldete sich der Engländer schließlich. »Ich erkenne Sie an der Stimme. Wo sind Sie?«
    »Ich habe mir im Bellevue Palace in Bern ein Zimmer genommen. Ich bin in der Nacht mit dem Motorrad hergefahren. Es ging schief…«
    »Allerdings. Ich habe die Zeitung gelesen. Wer hat überlebt?«
    »Also, ich. Und Les, der Messerwerfer. Er ist in einem anderen Zimmer. Er hat sich…«
    »Still! Sie scheinen den Schock jedenfalls ganz gut verdaut zu haben. Wie sieht es mit Les aus?«
    »Er ist auch okay.«
    »Sie machen jetzt folgendes. Später übernehmen Sie eine andere Einheit. Kaufen Sie sich anständige Kleider, einen guten Koffer. Haben Sie genügend Geld?«
    »Ich habe im d’Avignon den Safe geplündert, bevor wir nach…«
    »Reden Sie nicht soviel. Wenn Sie sich beide was Anständiges anzuziehen gekauft haben, fahren Sie mit der Bahn nach Zürich. Nehmen Sie einen Zug, der ohne Halt durchfährt. In Zürich nehmen Sie sich im Hotel Schweizerhof am Bahnhof ein Zimmer.
    Dort hören Sie wieder von mir.«
    Simone Carnot hatte den Befehl nicht befolgt, den Hassan ihr telefonisch erteilt hatte, als sie noch im Chateau des Avenieres gewesen war. Die Anweisung, zum Beau Rivage in Ouchy zu fahren, hatte ihr zu denken gegeben.
    Im Gegensatz zum Schmetterling war sie zwar nicht gern ständig unterwegs, aber sie konnte es kaum erwarten, Frankreich zu verlassen. Ihr war nicht wohl, solange sie sich hier aufhielt, da der Mord an ihrem Geliebten in Paris immer noch nicht aufgeklärt war. Ohne Hassan etwas davon zu sagen, fuhr sie mit ihrem Leihwagen zum Genfer Flughafen, wo sie den Wagen zurückgab und nach Zürich flog.
    Da sie gleich vom Flughafen im Baur au Lac angerufen hatte, bekam sie dort bei ihrer Ankunft prompt ein Zimmer. Während sie in al er Ruhe ihr flammend rotes Haar bürstete, überlegte sie, ob sie sich bei Hassan melden sollte. Sie hatte lediglich ein paar »Aufträge« für ihn durchgeführt, sprich: zwei Mitglieder des
Institut
umgebracht. Er hatte ihr die hohen Geldbeträge gezahlt, die er ihr dafür zugesagt hatte, und das bestärkte sie in ihrem Gefühl, daß ihr Verhältnis rein geschäftlicher Natur war. Auf gut Glück rief sie im Dolder Grand an.
    Sie begutachtete gerade im Schminkspiegel ihr Aussehen, als sich zu ihrer Überraschung Hassan meldete, nachdem sie nach Mr. Ashley Wingfield verlangt hatte.
    »Simone, wo hast du gesteckt?« fuhr er sie an.
    Sie konnte nicht wissen, daß kaum eine Stunde seit seiner Begegnung mit Tweed und der anschließenden Auseinandersetzung mit Tina vergangen war. Er war immer noch außer sich vor Wut.
    »Ich bin im Baur au Lac…«
    »Was?«
    »Wenn du gerade schlecht gelaunt bist, rufe ich später noch mal an.«
    »Bleib bloß dran!« Hassan riß sich zusammen. »Ich war die ganze Nacht wach. Erzähl, was passiert ist.«
    »Ich bin erst seit kurzem hier. Wenn ich so lese, was heute alles in der Zeitung steht, war es nur klug, nicht nach Ouchy zu fahren. Das hört sich ja furchtbar an.«
    »Darüber sprechen wir jetzt lieber nicht. Danke, daß du angerufen hast. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Laß mich kurz nachdenken.«
    Zunächst stürmten so viele Gedanken auf Hassan ein, daß es eine Weile dauerte, bis er wieder halbwegs klar denken konnte. Der Umstand, daß sich eine weitere Ordensschwester in Zürich aufhielt, während Tweed dort war, stellte

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