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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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paßt, Willie.«
    »Jetzt hören Sie aber mal! Kommen Sie gefälligst herein. Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten?«
    Tweed betrat die Eingangshalle. Sie war mit Parkettboden ausgelegt, und in die prunkvolle Wandtäfelung waren kleine Nischen eingelassen, in denen üppige Blumensträuße standen. Nachdem Willie die Tür geschlossen hatte, führte er seine Besucher zu einer offenen Tür. Dahinter lag der Salon, der sich von der Vorderseite bis zur Rückseite des Hauses erstreckte.
    Der Raum war luxuriös und geschmackvoll eingerichtet. Zahlreiche Antiquitäten, eine Couch, so groß wie ein Bett, mehrere Sessel, eine Hausbar mit Innenbeleuchtung, alle möglichen orientalisch aussehenden Kunstgegenstände – Andenken an Willies Reisen in den Nahen Osten, nahm Newman an. Aber was ihm vor allem ins Auge stach, war die attraktive Brünette, die es sich mit untergezogenen Beinen auf der Couch bequem gemacht hatte. Es waren übrigens sehr wohlgeformte Beine, und sie geizte nicht mit ihren Reizen. Willie übernahm das Vorstellen.
    »Meine Herren, das ist Celia, meine neueste Freundin. Celia, Liebling, das ist Tweed, und das ist Bob Newman.«
    »Was für interessante Freunde du hast, Willie«, bemerkte Celia und sah Newman ganz direkt an. »Wirklich schade, daß ich schon los muß. Noch so eine von diesen schrecklichen Partys, zu der zu erscheinen ich in einem schwachen Moment versprochen habe. Sicher werde ich mich zu Tode langweilen, aber ich habe nun mal zugesagt.«
    Sie trank ihr langstieliges Glas leer, das, vermutete Tweed, Champagner enthielt. Dann stand sie auf und strich dabei ihr blaues Futteralkleid glatt, das etwas in Unordnung gebracht worden zu sein schien. Sie küßte Willie auf die Wange, bedachte die beiden Besucher mit einem hinreißenden Lächeln und verließ mit dem eleganten Gang eines Models den Raum. Gleich darauf hörten sie den Motor des Porsche anspringen, gefolgt von einem kurzen Aufschrei der Reifen, als sie losfuhr.
    »Absolut einzigartig, das Mädchen«, bemerkte Willie.
    »Das sagen Sie sicher bei jeder«, zog ihn Newman auf.
    Einen Sekundenbruchteil bekam Willies Miene etwas Eisiges, doch schon im selben Moment kehrte sein breites Lächeln wieder zurück.
    »Was darf ich Ihnen anbieten?«
    »Für mich bitte einen doppelten Scotch. Pur«, sagte Newman. »Und für mich ein Glas Weißwein«, fügte Tweed, der selten trank, hinzu.
    Er nahm seine Brille ab, putzte sie mit einem sauberen Taschentuch und setzte sich auf die große Couch. Nachdem er die Brille wieder aufgesetzt hatte, sah er sich um. Die zwei Glastüren im hinteren Teil des Salons, die auf einen weitläufigen Garten hinausgingen, waren offen. Tweed stutzte.
    Auf der gepflegten Rasenfläche des Gartens erhob sich ein steinerner Bogen, in den fremdartige Schriftzeichen eingemeißelt waren. Er hatte eindeutig orientalischen Charakter. Als Willie mit einem silbernen Tablett mit den Drinks zurückkam, entging ihm nicht, in welche Richtung Tweeds Blick ging.
    »Den Garten zeige ich Ihnen später. Dieser Torbogen stammt übrigens aus Beirut. Ich habe eine ausgesprochene Schwäche für solche aufwendigen Erinnerungsstücke an meine Auslandsaufenthalte. Cheers!«
    »Cheers!« sagte Newman und nahm in einem der Lehnsessel Platz. »Wirklich sehr apart, Ihre Freundin Celia. Wie heißt sie mit Nachnamen?«
    »Ah!« Willie ließ sich gegenüber Tweed auf die Couchlehne nieder. »Ich weiß genau, was Sie vorhaben. Aber mir machen Sie nichts vor. Ich müßte schön dumm sein, Ihnen ihren Nachnamen zu sagen. Sie ist meine Freundin – zumindest im Moment.
    Trinken Sie aus – damit ich Ihnen nachschenken kann.«
    Tweed fand das Ganze höchst amüsant. Ihm war klar, Newmans Frage hatte nur dem Zweck gedient, Celia vielleicht ein paar Informationen zu entlocken, nicht, ihr Avancen zu machen.
    »Sie fürchten wohl die Konkurrenz«, stichelte Newman.
    Inzwischen hatte er sich einen ersten Eindruck von Willies Persönlichkeit verschafft. Er war jemand, der andere rücksichtslos überfuhr, wenn er es sich leisten konnte. Er respektierte nur Männer, die sich von seiner vordergründigen Forschheit nicht beeindrucken ließen.
    »Meinen Sie?« Willie nahm einen Schluck von seinem Grand Marnier. »Also, ich hätte es sicher nicht so weit gebracht, wenn ich nicht mit ein paar ziemlich üblen Zeitgenossen kurzen Prozeß gemacht hätte – wobei sich das selbstverständlich nicht auf Sie bezieht. Die Sitten werden immer rauher«, fuhr er freundlich fort. »Es

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