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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hochgekrempelten Ärmeln und Cordhosen voller Erdflecken; sie hatten die wettergegerbten Gesichter von Männern, die schon ihr Leben lang im Freien arbeiteten. Newman wandte sich dem alten Mann zu, der neben ihm stand.
    »Ich habe zwei Freunde hier in der Gegend. Habe sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Einer ist Captain Wellesley Carrington. Er ist doch hoffentlich nicht weggezogen.«
    »Der Cap’n.« Es war der Barmann, der antwortete. »Ziemlich feiner Pinkel das. Aber nicht, daß Sie mich falsch verstehen. Er kommt ab und zu auf ein Bier vorbei. Genau wie alle anderen auch. Die Sache ist nur, er ist viel im Ausland. Aber passen Sie auf, wenn Jed mal zu erzählen anfängt, ist er nicht mehr zu stoppen.«
    Newman wandte sich wieder dem weißhaarigen, buckligen Alten zu und bestellte ihm zuerst einmal ein Glas Bier.
    »Nur keine Hemmungen, Jed«, forderte er ihn dann grinsend auf. »Legen Sie ruhig los.«
    »Kann sich vor Frauen kaum erwehren, der Cap’n. Was ich bei dem schon für Schönheiten ein und aus hab gehen sehen. So richtig feine Damen – jedenfalls, wie die angezogen sind. Wie auf so Fotos von irgendwelchen Fotomodellen. Gegen ein kleines Techtelmechtel mit so einer hätte ich nichts einzuwenden.«
    Er zwinkerte anzüglich, worauf der Zapfer, der sich nur höchst ungern von einer Unterhaltung ausschließen ließ, kopfschüttelnd zu ihm sagte:
    »Jetzt bleib aber mal schön auf dem Teppich, Jed – über das Alter bist du doch längst hinaus. Das hättest du vielleicht gern.«
    »Daß du dich da mal nicht täuschst«, erwiderte Jed ungehalten.
    »Aber er wohnt doch noch im selben Haus wie früher, oder nicht?« fragte Newman beiläufig.
    »Klar, Dovecote Manor ist immer noch das Nest, in dem seine Vögelchen ein und aus fliegen«, sagte Jed, sah aber immer noch finster den Barmann an.
    »Ist schon so lange her, daß ich das letzte Mal hier war, daß ich glatt vergessen habe, wie man hinkommt«, sagte Newman.
    »Haben Sie ein Auto? Gut. Wenn Sie jetzt hier zur Tür rausgehen, fahren Sie rechts die Straße aus dem Dorf raus, und etwa nach einer halben Meile kommt rechter Hand das Tor. Weit und breit sonst kein Haus da draußen.«
    »Wie heißen Sie übrigens«, wollte der Zapfer wissen, der gerade ein Glas polierte.
    »Dick Archer«, antwortete Newman rasch. »Ich bin im Computergeschäft.«
    »Da verdienen Sie bestimmt nicht schlecht.« »Zum Leben reicht’s gerade.«
    »Der andere, den wir suchen, ist ein Freund von uns beiden.« Es war das zweite Mal, daß sich Tweed zu Wort meldete. »Arnos Lodge. Ein verdammt kluger Kopf. Und als Chefermittler einer Versicherung habe ich weiß Gott schon mit einigen von der Sorte zu tun gehabt. Das Problem ist nur, wir haben seine Adresse verloren.«
    Bei dieser indirekten Frage sah er Jed an, der auch prompt loslegte, ohne sich um den warnenden Blick des Zapfers zu kümmern.
    »Lodge wohnt immer noch im Minotaur. Hab mal als Gärtner für ihn gearbeitet. Es ist ein großes strohgedecktes Cottage. Fahren Sie am Haus des Cap’n vorbei und nehmen die erste Abzweigung nach rechts. Ist nur ein schmaler Feldweg – gerade breit genug für ein Auto. Das Cottage kommt nach einer halben Meile auf der linken Seite. Können Sie nicht übersehen. Sonst wohnt da draußen nämlich keine Menschenseele.«
    »Arnos war ein paarmal hier«, schaltete sich der Zapfer wieder ein. »Sie haben übrigens völlig recht. Geistig schwebt der in höheren Sphären. Da kommt unsereins manchmal wirklich nicht mehr mit, was der so meint.«
    Tweed merkte, daß seine Taktik funktioniert hatte. Indem er sich als Ermittler einer Versicherungsgesellschaft ausgegeben hatte, hatte er die Bedenken des Zapfers ausgeräumt. Um sich diesen Umstand in vollem Umfang zunutze zu machen, sah er wieder Jed an, als er mit einer etwas heiklen Frage herausrückte.
    »Uns ist aufgefallen, daß die Häuser hier alle irgendwie so verlassen aussehen. Wohnt hier überhaupt noch jemand?«
    »Wie gesagt, das ist hier ein ziemlich verschlafener Ort…« begann der Zapf er.
    »Damit kann unser Freund hier doch nichts anfangen«, schaltete sich Jed wieder ein.
    »Das ganze Dorf gehört einem gewissen Shafto. Er vermietet die Häuser an seine Angestellten. Ich wohne in einem. Kann gut verstehen, was Sie meinen. In ein paar von diesen Häusern gehen höchst eigenartige Dinge vor.«
    »Jed…« warnte der Barmann und hörte auf, das Glas in seiner Hand zu polieren.
    Newman, dem nicht entgangen war, wie schnell der Alte

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