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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Mir war aufgefallen, daß auf dem Flügel im Wohnzimmer ein Foto von ihr stand. Das Foto einer zierlichen, etwa dreißigjährigen Frau, die sich bei Willie unterhakt.«
    »Mir fiel dieses Bild auch auf. Tina ist eine sehr attraktive Frau. Gute Figur, sympathisches Lächeln. Nach so einer Frau würden sich viele Männer die Finger lecken.«
    »Was haben Sie eben gesagt?« Tweed war mit seinen Gedanken woanders gewesen.
    Newman wiederholte, was er gesagt hatte. Tweed sah nachdenklich aus dem Fenster, wo die Sonne über dem Regent’s Park aufging. Es würde wieder ein heißer Tag werden.
    »Habe ich gerade etwas gesagt?« hakte Newman nach.
    »Sie haben wiederholt, was Sie zuvor sagten. Monica, könnten Sie versuchen, Kuhlmann zu erreichen. Er dürfte inzwischen aus Wien nach Wiesbaden zurückgekehrt sein.«
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als das Telefon läutete. Monica sagte Tweed, daß Paula am Apparat war.
    »Was gibt’s, Paula?« fragte Tweed.
    »Wenn es wirklich nicht anders geht, werden wir so weitermachen wie gehabt – im Sacher rumsitzen und Däumchen drehen, meine ich. Allerdings kann ich nicht umhin, mich zu fragen, ob das nicht unverantwortliche Zeitverschwendung ist.«
    Sie hörte sich verärgert an. Tweed merkte, daß sie eine ihrer aufmüpfigen Phasen hatte. Nicht, weil sie ungeduldig war, sondern weil sie spürte, daß sich die Lage zuspitzte. Er hielt viel auf ihr Urteil, deshalb traf er augenblicklich eine Entscheidung.
    »Sind Sie bereit, auf der Stelle abzureisen?«
    »Wir sitzen bereits in den Startlöchern.«
    »Dann fliegen Sie alle nach Zürich. Geben Sie mir bitte kurz Marler? Ich möchte mit ihm sprechen.« »Natürlich.«
    Nach einer kurzen Pause kam Marler an den Apparat. Wie immer machte er keine langen Worte und brachte die Sache sofort auf den Punkt.
    »Wir wollen nicht fliegen. Ich plädiere dafür, daß wir statt dessen mit zwei Mietwagen in die Schweiz fahren. Dafür gibt es gute Gründe.«
    »Einverstanden«, sagte Tweed. »Sie werden im Baur au Lac und im Gotthard wohnen.
    Um die Zimmerreservierung kümmern wir uns.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, wandte sich Marler den anderen in seinem Zimmer im Sacher zu und setzte sie über Tweeds Anweisungen in Kenntnis.
    »Warum nicht mit dem Flugzeug?« wollte Paula wissen.
    »Was haben Sie in Ihrer Umhängetasche, Paula? Eine 32er Browning. Und was habe ich Harry und Pete gegeben?« Marler wandte sich den beiden Männern zu. »Eine Walther und jede Menge Munition. Ich habe ebenfalls eine Walther – und ein Armalite-Gewehr. Damit können wir unmöglich fliegen.«
    »Dann versenken wir eben alles in der Donau«, schlug Paula vor.
    »Ich kenne in Genf einen verläßlichen Waffenhändler.« Marler schüttelte den Kopf.
    »Dem Händler, den ich in Zürich kenne, traue ich nicht. Wir wissen nicht, was uns erwartet, wenn wir in Zürich ankommen. Wenn wir mit zwei Autos fahren, kann ich unsere Waffen mit Klebeband unter meinem Wagen befestigen. Sie und Harry nehmen ein Auto, Pete und ich das andere. Ich weiß, wie wir in die Schweiz kommen, ohne durch den Zoll zu müssen.«
    »Durch ganz Österreich zu fahren wird eine Ewigkeit dauern«, protestierte Paula.
    »Tweed hat dieses Vorgehen abgesegnet.«
    »Folglich können wir uns alle weiteren Diskussionen sparen«, erklärte Butler. »Wir machen es so, wie Tweed gesagt hat.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, pflichtete ihm Paula widerstrebend bei. »Obwohl nicht anzunehmen ist, daß wir unsere Waffen in Zürich brauchen werden.«
    »Darauf würde ich mal lieber nicht wetten«, warnte Marler.
    Nachdem Tweed das Telefonat mit Paula beendet hatte, berichtete er Newman, was passiert war.
    »Kein Wunder, daß sie langsam einen Koller kriegen«, meinte Newman. »Die ganze Zeit im Sacher herumzusitzen.«
    »Ich mußte mich blitzschnell entscheiden. Mein sechster Sinn sagt mir, daß sich in Bälde alles auf Zürich konzentrieren wird. Da kann es nicht schaden, unsere Leute dort zu postieren. Ich mache mir immer noch Sorgen wegen Pierre Dumonts Rede, die überall groß angekündigt wird.«
    »Sie haben Beck gewarnt, und er hat entsprechende Schritte eingeleitet. Ich fahre jetzt in meine Wohnung – ich muß dringend schlafen. Sie wissen ja, Sie können mich jederzeit erreichen, wenn es etwas Neues gibt.«
    Den Rest des Tages erledigte Tweed mit Monica den anfallenden Verwaltungskram, den er zwar haßte, der aber dennoch vom Tisch mußte. Sie arbeiteten bis spät in die Nacht. Er wollte sich gerade auf

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