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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sein Feldbett legen, als Howard in sein Büro kam. Der Direktor hatte die Gabe, immer im ungünstigsten Moment aufzutauchen. Monica schnitt hinter seinem Rücken ein Gesicht, als er es sich in einem Sessel bequem machte.
    Wie üblich war er tadellos gekleidet, diesmal in einem blauen Chester-Barrie-Anzug von Harrods. Er rückte erst die Clubkrawatte über seinem bluten weißen Hemd zurecht, bevor er sich – in bestem Eliteschulenakzent – erkundigte:
    »Irgendwelche Neuigkeiten aus Dorset?«
    »Wir haben uns sowohl mit Willie Carrington als auch mit Arnos Lodge getroffen.«
    Nachdem Howard sich solche Sorgen um ihre Sicherheit machte, beschloß Tweed, seine Neugier wenigstens etwas zu befriedigen. »Allerdings haben wir aus keinem von beiden etwas Brauchbares herausbekommen.«
    »Demnach können wir sie also von der Liste der Personen streichen, die als Empfänger der Geldlieferung in Frage kommen, die ein Kurier nach Dorset gebracht hat?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Wirklich zutiefst besorgniserregend, wie diese großen Geister einer nach dem anderen ermordet werden. Ich kannte Norbert Engel. Sympathischer Bursche.«
    »Das ist etwas, was uns allen Sorgen macht. Im Moment können wir allerdings nur warten, daß etwas passiert, was uns auf die richtige Spur führt.«
    »Wie ich sehe, schlafen Sie sogar in Ihrem Büro. Sie sollten lieber nach Hause fahren.«
    Seufzend erhob Howard sich aus seinem Sessel. »Jedenfalls werde ich das jetzt tun.
    Halten Sie mich auf dem laufenden…«
    Fünf Minuten später läutete das Telefon. Es war Keith Kent.
    »Schon was herausgefunden, Keith?« fragte Tweed.
    »Ich versuche seit Stunden, etwas über Carrington und Lodge herauszubekommen.
    Aber obwohl ich mich dabei auch einiger etwas unkonventioneller Methoden bedient habe, auf die ich sonst nur im Notfall zurückgreife, konnte ich nichts über sie in Erfahrung bringen. Es ist wie verhext…«
    »Das bin ich gar nicht von Ihnen gewohnt, Keith.«
    »Irgend etwas ist faul an der Sache. Aber ich bekomme einfach nicht heraus, womit sie so viel Geld verdienen, um sich diesen aufwendigen Lebensstil leisten zu können. Ich dachte trotzdem, ich sage Ihnen schon mal Bescheid. Auf jeden Fall werde ich es weiter versuchen. Von Aufgeben kann gar keine Rede sein. Ich melde mich wieder, sobald ich etwas Konkretes habe.«
    »Danke, daß Sie angerufen haben. Ich überlasse alles ganz Ihnen.« Nachdem er Kent eine gute Nacht gewünscht hatte, sah Tweed Monica an, die das Gespräch mitgehört hatte. »Was halten Sie davon, Monica?«
    »Einer dieser Männer, oder auch beide müssen eine geheime Einnahmequelle haben.
    Allerdings haben sie ihre Spuren außerordentlich gut verwischt. So etwas tun nur Leute, die eine Menge zu verbergen haben.«
    »Durchaus möglich.«
    Tweeds Miene bekam etwas Nachdenkliches. Das kannte Monica. Deshalb fragte sie ganz vorsichtig: »Woran denken Sie gerade?« »An Zürich.«
    Kurz zuvor hatte Hassan den Engländer angerufen, der die Operation leitete und nur noch einen einzigen Mann über sich hatte: das Oberhaupt eines Nahoststaates, der mit seinen Generälen über sämtliche Entwicklungen hinsichtlich des geplanten Großangriffs auf den Westen stets bestens informiert war.
    »Hier Hassan. Mir ist zu Ohren gekommen, daß eine der Personen auf der Liste mit einem Mal sehr aktiv geworden ist. In Wien ist es deshalb bereits zu einem ärgerlichen Zwischenfall gekommen.«
    »Dann sollte ihn das nächste Mal die richtige Person aufsuchen. Falls sie scheitert, nehmen Sie sich die Person vor, die nach ihm auf der Liste steht. Ich nehme doch an, wir verstehen uns?«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich werde sofort alle nötigen Schritte in die Wege leiten.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung hatte nicht geantwortet, sondern bloß aufgelegt. Hassan schauderte. Es war ihm jedesmal von neuem unangenehm, mit diesem Mann zu sprechen. Seine Stimme war so kalt und bedrohlich. Diesmal war er jedoch aus einem anderen Grund beunruhigt.
Fal s sie scheitert…
    Bisher hatte der Engländer diese Möglichkeit nie in Erwägung gezogen. Bei der Liste, auf die er sich bezogen hatte, handelte es sich um die fünfzehn Mitglieder des
Institut de la Defense.
Hassan konnte sie aus dem Gedächtnis aufsagen. Der Mann, der dort nach Pierre Dumont kam, hatte nur einen Nachnamen. Tweed.
    Was, fragte sich Hassan, war an diesem Tweed so besonders? Er war der erste auf der Liste, vor dem der Engländer Respekt gezeigt hatte – sogar Angst.
    Hassan

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