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Der schwarze Prinz

Titel: Der schwarze Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Netty
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als sie sich in den Thronsaal transportieren wollte, geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Laurin hatte trotz der relativen Enge der Festung Luftkavallerieeinheiten mitgebracht. Hagen hatte seinen befohlen, das Tor zusammen mit der normalen Kavallerie als Letzte zu passieren, weil er sie auf so engem Raum für mehr hinderlich und gefährdet hielt als nützlich. Laurin sah das offenbar anders - denn plötzlich schoss über die Köpfe der Schildträger hinweg eine erste,
    schwer gepanzerte Fleymys mit hoher Geschwindigkeit in die große Halle hinein - dicht gefolgt von mehr als zwei Dutzend weiteren.
    Der Reiter der ersten war Laurin selbst! In voller Rüstung - sein schwarzer Helm der Schädel einer riesigen Schlange mit weit aufgerissenen Kiefern und mehr als fingerlangen Reißzähnen.
    Noch ehe Hagen oder einer der Seinen reagieren konnte, war der Schwarze Prinz bereits inmitten des Saales, flog ein Manöver, das halb Salto war und halb Rolle, und jagte aus einem Maschinengewehr, das er einhändig an der Hüfte hielt, als wöge es nichts und als wäre der Rückschlag nicht existent, eine ganze Salve von hinten in die Reihen der Bogenschützen Hagens.
    Auch ohne dass Svenya es erst noch befehlen musste, schoss Loga nach vorne und nahm die Verfolgung auf. Sein Feuer konnte er hier in der Halle nicht einsetzen, wenn er nicht die eigenen Krieger verletzen wollte. Svenya riss ihre Pistolen aus den Holstern und zielte. Doch Laurin flog die wohl geschicktesten Ausweichmanöver, die sie je gesehen hatte, und sie zögerte, zu schießen - aus dem gleichen Grund, aus dem heraus Loga kein Feuer spie. Nur wenn sie sicher sein konnte, Laurin auch wirklich zu treffen, und keine Gefahr bestand, dass ihre Kugeln an ihm vorbei in die eigenen Reihen gingen, durfte sie abdrücken.
    Loga holte schnell auf, und schon nach wenigen Sekunden waren sie bis auf circa acht Meter an Laurin heran. Svenya begann, ihren Panzer auf Loga auszudehnen. Doch da schossen von zwei Seiten her von schräg oben zwei andere Dunkelelbenkrieger auf ihren Fleymys auf sie zu und eröffneten das Feuer. Loga warf sich herum, konnte den Kugeln aber wegen seiner Größe nicht völlig ausweichen, und Svenya spürte, dass er getroffen wurde. Jetzt erst erkannte sie, dass er sich absichtlich herumgedreht hatte, um zu verhindern, dass die Schüsse sie trafen.
    »Nur Kratzer!«, beeilte er sich, sie zu beruhigen, während es ihr inmitten der turbulenten Flugmanöver endlich gelang, den Panzer um sie beide herum zu schließen. Sie eröffnete das Gegenfeuer auf die beiden Angreifer, die über ihr gekreuzt hatten und sie jetzt wieder von beiden Seiten angriffen. Dabei zielte sie auf die Schnauzen der Fleymys, die, um ihren Sonar nicht zu behindern, bloß lagen. Die Pistolen bellten in ihren Fäusten auf wie wütende Hunde und spuckten den beiden riesigen Fledermäusen Feuer und Blei entgegen. Die rechte schrie schmerzerfüllt auf, wechselte abrupt den Kurs - den wütenden Befehl ihres Reiters ignorierend - und krachte mit voller Wucht in eine der vielen steinernen Säulen, die die Decke der weiten Halle trugen. Noch aus dem Augenwinkel heraus sah Svenya, wie der Dunkelelb aus dem Sattel geschleudert wurde - direkt zu Füßen der Krieger Hagens, die kurzen Prozess mit ihm machten.
    Der zweite Angreifer riss seine ebenfalls verletzte Fleymys in einen steilen Kollisionskurs und rammte frontal in Logas Seite. Der Gargoyle ließ sich von dem Aufprall herumwerfen, packte die Fleymys mit seinen scharfen Klauen an Kehle und Brustrüstung und schleuderte sie mit derselben Drehung und voller Wucht mitsamt ihrem Reiter auf den Felsboden der Halle.
    Loga kam aus der Horizontalrolle heraus ... und Svenya sah, dass Laurin geradewegs auf sie zu flog. Das gesamte Magazin seines Maschinengewehrs schoss er dabei auf sie leer, wobei ihr nicht entging dass er ausdrücklich auf den Gargoyle zielte. Doch auch von dem prallten die Kugeln dank ihres erweiterten Panzers ab wie harmlose Wattebällchen. Laurin warf das Gewehr von sich und zog seine Schwerter. Svenya wollte auf ihn schießen, aber auch ihre Pistolen waren leer. Sie zog Skalliklyfja.
    Svenya konnte nicht einschätzen, wie viel Magie in Laurins Klingen steckte, daher musste sie auf jeden Fall verhindern, dass er damit Loga traf. Wenn sie ihren Panzer durchdrangen, war es durchaus möglich, dass der Gargoyle schwer verletzt wurde.
    Sie ahnte Laurins nächstes Manöver voraus - dass er mit dem Gewehr nur auf Loga gezielt hatte,

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