Der schwarze Prinz
gefunden hast, holst du mich! Greif ihn auf gar keinen Fall alleine an.«
Svenya sah sich um - Hagens Mannschaften schienen die Halle trotz der Luftangriffe wieder unter Kontrolle zu kriegen. Sie nickte, und ehe sie sich transportierte, sah sie noch, wie Laurin und Hagen aufeinander losgingen.
58
Elbenthal - Thronsaal
Im Thronsaal herrschte ein ähnliches Chaos wie in der Casinohalle der Infanterie. Svenya kam hinzu, als sich gerade die Letzten eines Trupps Lichtelben durch den Haupteingang, dessen riesige Torflügel zerschmettert am Boden lagen, nach innen zurückzogen - Verwundete stützend und tragend ... dicht gefolgt von einer Horde Dunkelelben. König Alberich und Raik, der Magier, standen links und rechts von dem Portal und brüllten wie auf ein Zeichen hin unisono die ersten Worte einer Formel, sobald der letzte Nachzügler der Ihren die Schwelle überschritten hatte.
»Loesa Inganga
Synja Gata Fjandmadhr
Pola Atlaga
Hata lidha Skaut.«
Schließe dich, Eingang,
Verweigere Zugang dem Feind,
Halte aus den Angriff,
Zerstöre die, die überschreiten die Schwelle.
Aus Raiks Stab und dem Zepter des Königs blitzte violett funkelnde Energie ins Zentrum des Tores und verteilte sich dort wie ein dicht gesponnenes Netz zwischen den Rahmen, der Zarge und der Schwelle. Gerade noch rechtzeitig! Die Verfolger liefen wie gegen eine Wand. Die, die tatsächlich mit der Energiebarriere in Berührung kamen, schrien schmerzerfüllt auf und wurden zurückgeschleudert, umhüllt von der violett funkelnden Kraft, die von ihnen wie Stromschläge übersprang auf die, die hinter ihnen standen oder rannten.
Für den Moment war der Thronsaal gesichert.
Svenya sah, dass der König leicht wankte, und rannte zu ihm hin. Er hatte eine klaffende Wunde an der linken Schläfe, von der aus Blut über seine Wange und den Kiefer sickerte, und auch unter seinem titangoldenen Brustpanzer glänzte es rötlich, knapp oberhalb der linken Seite der Hüfte.
»Der König ist verwundet!«, rief Svenya Raik zu. »Du musst ihn heilen. Schnell!«
Raik drehte sich zu ihm herum, um zu tun, was Svenya gesagt hatte, doch Alberich winkte ab. »Kümmere dich erst um die anderen!«
Der König selbst humpelte zu einer Gruppe Verletzter, die nah beim Thron untergebracht worden waren, und begann augenblicklich damit, einen nach dem anderen mit seiner Magie zu kurieren. Svenya blieb an seiner Seite und stützte ihn. Sie entdeckte Liff unter den am Boden Sitzenden - eine der beiden engsten Kampfgefährtinnen Yrrs; sie umklammerte mit der Linken einen blutigen Stumpf, der einmal ihre Rechte gewesen war. Alberich machte sich sofort daran, die Wunde zu versorgen.
»Reyja?«, fragte Svenya.
Liff schluchzte und schüttelte den Kopf. »Sie hat es nicht geschafft.«
Svenya musste sich zusammenreißen, um nicht aus verzweifelter Wut heraus irgendwo gegenzutreten.
»Wo ist Oegis?«, fragte sie den König. Sie musste diesem Wahnsinn ein für alle Mal Einhalt gebieten. Wenn Oegis besiegt war, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Hagens Truppen zuerst die Überzahl und dann die Oberhand gewinnen würden.
»Der Drache ist auf dem Weg in die Schatzkammer«, sagte der König. »Er will den Ring!«
»Was?! Auf dem Weg in die Schatzkammer?«
»Ja.«
»König, dort sind die Kinder!«
»Sie sind nicht evakuiert?!«
»Nein, sie haben es nicht mehr geschafft.«
Alberich stieß einen unterdrückten Schrei aus. »Und weil sie jetzt sind, wo ich es für am sichersten hielt, sind sie in Lebensgefahr. Ich muss sofort zu ihnen!«
Die Magiebarriere in der Saaltür bekam einen Riss, und eine Gruppe Dunkelelben stürmte herein. Sofort stellten sich ihnen zwei Mannschaften von Alberichs Leibgarde entgegen, und Schwerter prallten klingend aufeinander. Raik sprang zum Tor, um die Barriere wieder zu versiegeln. Aber alleine schaffte er es nicht, und immer mehr Feinde brachen durch. Svenya eilte zu Raik, um ihm Deckung zu geben. »Ihr werdet hier gebraucht, Majestät«, rief sie dem König zu, während sie einen Dunkelelben abwehrte. »Nur zusammen mit Euch kann Raik das Tor halten und die Verwundeten heilen.«
Alberich humpelte herbei und fügte seinen Zauber der Magie Raiks hinzu. Erst jetzt schloss sich das funkelnde Energienetz wieder. Die Krieger Laurins, denen es gelungen war, durchzukommen, wurden außer Gefecht gesetzt und gefesselt.
»Ich kümmere mich um den Drachen«, sagte Svenya. »Sobald ich ihn gefunden habe, hole ich Hagen zu Hilfe. Zu zweit
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