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Der schwarze Prinz

Titel: Der schwarze Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Netty
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verbergen. Er wusste von der Zuneigung seines Kund-schafterhauptmanns zu Svenya und fand, dass er Offenheit verdient hatte. »Deshalb werde ich unverzüglich einen Suchtrupp aussenden.«
    »Soll ich vielleicht...?«
    »Tut mir leid«, sagte Hagen und schüttelte den Kopf. »Du wirst hier gebraucht.« Hagen sah, dass Wargo etwas einwenden wollte, und fügte rasch hinzu: »Ich werde Yrr damit beauftragen.«
    Die Besorgnis in Wargos Blick wich zu einem kleinen Teil. Selbst er erkannte an, dass Yrr die bessere Jägerin war. »Ich werde sie unverzüglich zu Euch schicken.«
    »Danke«, antwortete Hagen und sah dem Menschenwolf und dem echten hinterher. Er fühlte, mehr als er sah, dass sein Vater neben ihm materialisierte.
    »Du machst dir zu viele Sorgen, Sohn«, sagte der König leise.
    »Vielleicht macht Ihr Euch zu wenige, Vater«, erwiderte Hagen, schenkte aus einem irdenen Krug Met in zwei mit Gold verzierte Hörner und reichte Alberich eines davon.
    »Man hat mich vieles genannt im Laufe der Jahrtausende, doch zu meinem eigenen Leidwesen niemals - nun ja, auf jeden Fall schon viel zu lange nicht mehr - unbekümmert«, sinnierte der König und trank einen Schluck. »Ich habe nur größeres Vertrauen in ihre Macht und Fähigkeiten als du. Das mag durchaus darin begründet sein, dass meine Liebe für sie eine andere ist als die deine.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Nun, mein größter Wunsch ist es, dass sie auf eigenen Füßen steht; dein größter, sie zu beschützen. Und das, obwohl du weißt, dass sie sich am besten entwickelt, wenn sie auf sich selbst gestellt ist. Wäre denn aus dir einer der größten Krieger aller Zeiten geworden, wenn ich dich permanent vor allem Unbill dort draußen beschützt hätte?«
    Hagen stieß ein unwilliges Knurren aus. Sein Vater hatte recht. Aber: »Ich habe einen Schwur abgelegt, die Männer, Frauen und Kinder meines Volkes zu beschützen und für Schwächere einzutreten.«
    Alberich schmunzelte. »Allen anderen ist es ein Geheimnis, doch wir beide wissen, dass sie nicht wirklich zu unserem Volk gehört... und schwach ist sie auch nicht.«
    »Aber auch ihr gegenüber habe ich einen Schwur getan. In der Nacht, als sie zur Hüterin wurde.«
    Alberich nickte. »Ja, du hast ihr Treue und Loyalität geschworen. Und dazu gehört, dass du ihr vertraust. Vertraust, dass sie dazu in der Lage ist, für sich selbst einzustehen.«
    »Das bedeutet aber nicht, dass ich tatenlos bleibe, wenn ich das Gefühl habe, ihr sei etwas zugestoßen. Sie hätte schon vor Stunden zurück sein müssen. Ich lasse nach ihr suchen. Es steht zu viel auf dem Spiel.«
    »Das ist allerdings wahr«, räumte Alberich ein und stellte sein Methorn zurück in die Halterung, als sich von draußen schwere Schritte näherten. Noch ehe sie den Raum erreichten, hatte der König sich bereits wieder in Luft aufgelöst.
    Yrr betrat die Kommandozentrale, gefolgt von Liff und Reyja. Die drei Elbenkriegerinnen waren in voller Kriegsmontur, sanken vor dem General auf das rechte Knie herab und beugten das Haupt.
    »General«, sagte Yrr dabei. »Wargo Wolfsson hat mich davon unterrichtet, dass Ihr Befehle für mich habt.«
    Hagen gab ihnen einen Wink, sich wieder zu erheben.
    »Die Hüterin wird vermisst«, sagte er. »Sie hätte schon vor Stunden von ihrer Mission zurück sein müssen.«
    »Welche Mission?«, fragte Yrr.
    »Das ist geheim«, antwortete ihr Vater. »Alles, was ihr wissen müsst, ist ihr letzter Standort.« Er betätigte einen Knopf auf einer Rechnertastatur, und auf einem der großen Monitore an der Wand erschien eine Landkarte, die die Umgebung von Rügen zeigte. Dort blinkte ein roter Punkt. »Das ist ihr Helikopter. Er steht direkt an den Klippen. Doch ihr eigentliches Ziel liegt hier.« Auf einen zweiten Tastendruck hin erschien ein weiterer leuchtender Punkt.
    »Der Tempel der Ran in Vineta«, erkannte Yrr sofort. »Ist sie den Ranen in die Hände gefallen?«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, antwortete der General. »Doch ebenso wahrscheinlich ist, dass sie auf Laurin und seine Schergen gestoßen ist.«
    »Was hat der da oben zu suchen?«, fragte Yrr.
    »Wie gesagt, das unterliegt strengster Geheimhaltung«, sagte Hagen knapp. »Ich sage es euch nur, damit ihr euch darauf einstellen könnt, es gegebenenfalls nicht nur mit Rans Töchtern zu tun zu bekommen. Nehmt Raik zur Unterstützung mit.«
    »Den Magier?«, fragte Yrr überrascht, und ihr kleines Gesicht verzog sich zu einer unwilligen Miene. Aus irgendeinem

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