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Der schwarze Prinz

Titel: Der schwarze Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Netty
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sobald sie aus dem Kindbett kamen, schlichen sie sich wieder über die Grenze und suchten sich dreizehn andere Männer. Das taten sie dreißig Jahre lang und brachten so beinahe vierhundert Kinder zur Welt. Loki aber vermischte die Milch und den Brei der Kinder heimlich mit seinem Blut, sodass sie wilder wurden als die Kinder Alfheims, roher und gewalttätiger. Und er lehrte sie seine Lügen und schürte ihren Hass gegen Alberich und alle, die ihn schützten.
    Die dreizehn Mütter aber ließ er heimlich umbringen - damit die Erinnerung an die alte Heimat und die Verbundenheit mit ihren Bewohnern mit ihnen verschwand.
    Er nannte seine Elben Dunkelelben, vergrößerte den Hain um seine Festung herum und nannte das Gebiet Schwarzalfheim. Und mit den Jahrhunderten, mit denen die Zahl der Dunkelelben stetig wuchs, vergrößerte er das Land so weit nach Niflheim hinein, bis es schließlich eine ganz eigene Welt geworden war.
    Als Alberich entdeckte, was Loki tat und wie er seine ursprünglich so reinen Geschöpfe korrumpierte, wurde ihm das Herz noch schwerer. Er erkannte, dass Loki sie nur zu einem Zweck züchtete - um sie irgendwann früher oder später nach Alfheim in den Krieg gegen ihre Brüder und Schwestern zu schicken. Seiner Natur folgend, bevorstehenden Kämpfen lieber auszuweichen, als Unschuldige darin zu Schaden kommen zu lassen, suchte er nach einem Ausweg. Doch wohin sollte er noch ausweichen? Muspelheim stand ihm dank seiner Freundschaft zu Surtr offen, aber die Hitze dort war für die Elben noch unerträglicher als schon für die Jötunn. Jötunheim war nach dem Krieg gegen die Aesir ein trauriger, nahezu verlassener Ort und noch weniger gut geschützt als Alfheim. Hel war aufgrund giftiger Gase und stets aktiver Vulkane unbewohnbar, und Vanaheim kam wegen des Bündnisses zwischen den Vanir und den Aesir ebenso wenig infrage wie Asgard selbst. Dem Niflung blieb nur eine Wahl: Seit Surtr und er Midgard fast all seiner Magie beraubt und die Seelen der Krieger aus Walhall sich im Kampf gegen die Elben als unterlegen erwiesen hatten, hatte Odin das Interesse an der Menschenwelt verloren. Einzig Thor, Freyja und Freyr suchten sie noch hin und wieder auf, und einige der Alten Wesen aus den anderen Welten hatten sich dort ein neues Zuhause geschaffen.
    Also schuf Alberich magische Tore, die Alfheim mit Midgard verbanden - so wie das Albbrü-Tor, das du kennst -, und er sandte seine Lichtelben aus, auf Midgard nach neuen Unterschlüpfen zu suchen, für den Fall, dass Alfheim eines Tages angegriffen werden würde.
    Doch Loki erfuhr von Alberichs Plan und sandte gleichermaßen seine Dunkelelben über Bifröst nach Midgard, um die Lichtelben zu bekämpfen, wo immer sie auf sie trafen. Beide Seiten gingen hierzu mit den Menschen die unterschiedlichsten Allianzen ein, und es kam auf der Erde zu den großen Kriegen der Antike, von denen die Geschichtsbücher der Menschen noch heute berichten: Akkad gegen die Gutäer, Ober- gegen Unterägypten, Ägypten gegen die Hethiter, die Griechen gegen Troja, die Qin- gegen die ShanDynastie und so weiter.
    Gleichzeitig schickte er den Großteil seiner Armee über das Nebelgebirge in den Krieg nach Alfheim selbst. Viele Jahrtausende dauerte dieser Krieg und tobte hin und her. Keine der Seiten behielt lange die Oberhand über die andere - weder in Alfheim noch auf Midgard. Also entschloss Loki sich dazu, noch andere dunkle Wesen zu schaffen, um seine Armee zu vergrößern. Er schuf unter anderem die Draugar und die Vargulfrar und züchtete aus Jötunn und Dunkelelben die Jötunn, die du in Laurins Diensten kennengelernt hast.
    So wurden die Verteidigungslinien der Lichtelben immer dünner und den Dunkelelben gelang es, Alberich zu überlisten. Sie verwickelten seine Armee in eine gewaltige Schlacht am Fuße des Nebelgebirges, während Teile ihrer eigenen Armee, die sie extra zu diesem Zweck nach Midgard geschickt hatten, über Alberichs eigene Tore nach Alfheim hineingelangten, dort seine Festung stürmten und seinen Hort und den Ring an sich brachten, um ihn sogleich Loki zu übergeben.
    Loki brachte den Schatz und den Andvaranaut zu Odin, und als Odin den Ring sah, wuchs Gier in seinem Herzen, und er wollte ihn für sich behalten. Er versuchte, Hreidmar zu überreden, sich mit dem Gold und den Juwelen zufriedenzugeben. Doch Hreidmar bestand auf der vollständigen Erfüllung des Schwures, und Odin blieb keine andere Wahl, als ihm den Andvaranaut auszuhändigen.
    Alberich jedoch

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