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Der schwarze Schwan von Scheckenstein

Der schwarze Schwan von Scheckenstein

Titel: Der schwarze Schwan von Scheckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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dreht sich um den Umweltschutz. „
    Jetzt verstand sie und sah Fräulein Böcklmeier an. „Geh, in Gottes Namen!“ sagte die gutmütige Lehrerin. „Aber vorher will ich wissen, was das zu bedeuten hat.“
    „Nachher!“ entschied Stephan, faßte nach Beatrix’ Hand und zog sie aus dem Klassenraum.
    „Du spinnst komplett! Wenn die Horn das erfährt…“, zischte sie draußen und befreite sich von seinem Griff.

    „Was soll ich machen, wenn du nicht ans Telefon gehst? Die Polizei ist da.“
    Sie sahen einander an. Beatrix stand, wie vom Blitz getroffen.
    „Keine Sorge“, fuhr er fort. „Ich hab sie gut versteckt. Sie brauchen nur die Autonummer. Komm jetzt.“
    Nun ging sie mit und ließ sich die Zusammenhänge erklären. Beim ehemaligen Wirtschaftsgebäude konnte Stephan nicht widerstehen – er unterbrach seinen Bericht mit der Frage: „Oder wollen wir zuerst eine Bouillon trinken?“
    Diesmal war es Beatrix, die ihn weiterzog. Bis sie den Polizeiwagen erreichten, was alles Notwendige besprochen.
    Stephan stellte sie vor und bat, bei der Vernehmung dabeibleiben zu dürfen. Die Beamten hatten nichts dagegen, wenn er nicht dazwischenrede. Äußerlich blieb Beatrix ruhig. In freundlichem Ton nahmen die Beamten ihre Personalien auf und ließen sie, ohne auf Einzelheiten einzugehen, bestätigen, was Stephan ausgesagt hatte.
    Beatrix verhielt sich wie ein Ritter. Sie gab kurze, klare Antworten und erklärte unter Beamtenschmunzeln, weshalb er naß gewesen war. Auf die entscheidende Frage am Schluß gab sie die kürzeste Antwort: die volle Nummer des Fahrzeugs!
    Stephan atmete auf. „Du hast sie behalten! Superplusultra! Darauf sollten wir bald eine Bouillon trinken.“
    Ernst sah sie ihn an. Doch am Schluß stand ein Lächeln. „Ich hab mich dumm benommen. Entschuldige!“
    „Ich auch“, bekannte er. Da fiel ihm noch etwas Wichtiges ein. Er bat die Beamten, Fräulein Dr. Horn vorerst nicht zu unterrichten, falls das möglich sei, um Beatrix unnötige Schwierigkeiten zu ersparen.
    „In Ordnung. Das war’s. Du kannst gehen“, sagte der eine Beamte, während der andere die Wagennummer an seine Dienststelle durchgab.
    Beatrix stieg aus und reichte Stephan die Hand. „Heut abend ruf ich dich an!“ flüsterte sie, drehte sich um und rannte zurück in ihre Klasse.
    Die Beamten grinsten, der Motor sprang an.
    „Sind ja tolle Sachen, was ihr da so macht mit euern Streichen!“ meinte der eine auf der Rückfahrt zur Burg.
    „Ihr wärt gute Kriminalisten!“ bestätigte der andere.
    „Ehrensache.“ Stephan lächelte. „Schließlich ist der Vater von meinem Mitschüler Andi in Neustadt Polizeichef.“ Sie sprachen dann nicht mehr viel. Die Beamten hatten ihre Pflicht getan. Stephan nutzte die Pause, um seine Gedanken zu ordnen. Hier war soweit alles gutgegangen, doch drüben erwartete ihn bereits die nächste Notlage. Die allerschlimmste in diesem verflixten Stinktrimester.

Ritterliche Notlage

    Die staatliche Umzingelung der Burg Schreckenstein war aufgehoben. Nur Reifenspuren am Ufer zeugten noch von dem Großeinsatz. Zwölf Fässer voll giftiger Chemikalien hatten die Taucher geborgen. Über die Hälfte davon aus dem Tiefen Graben, einer Absenkung im Seegrund von ungefähr fünf Meter Breite und sieben Meter Tiefe, die sich von Südost nach Nordwest durch den See zog und bei der kleinen Schilfnase endete. Einige der Fässer waren nicht dicht gewesen. Deren Inhalt hatte das Wasser verseucht und bei der Bergung den üblen Geruch verursacht. Der Bergungstrupp hatte sie abtransportiert, doch der Kappellsee war krank.
    Wie in der Klinik bei ansteckenden Krankheiten ein Schild mit der Aufschrift Keine Besuche! Quarantäne! Freunde und Bekannte fernhält, steckte am Ufer ein Pfahl mit Tafel im Wasser, auf dem zu lesen stand: Seuchengefahr! Baden strengstens verboten! Die Chemiker vertraten jedoch die Ansicht, daß sich der See rasch von selber erholen werde.
    Für Mini-Ritter Egons Armbanduhr bestand diese Hoffnung nicht. Zwar war sie gefunden worden, sie hatte jedoch das Bad in der giftigen Flüssigkeit nicht überlebt. Der kleine Egon nahm den Verlust gelassen hin. „Ich wollte mir zum Geburtstag sowieso eine Taucheruhr wünschen!“
    Die Aufregung über das Geschehen hatte sich indessen noch nicht gelegt. Zu viele Fragen waren unbeantwortet – Fragen an Stephan…
    Wolf, der den Schulrekord in Neugier hielt, war einmal mehr der erste gewesen. „Wo haben sie dich denn hingebracht?“ hatte er den großen

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