Der schwarze Thron - Reiter reiter3
sagte Gus niedergeschlagen.
»Klingt, als würde er vielleicht tatsächlich erscheinen – zumindest für einige von uns«, sagte Damian. »Aber das Wichtigste zuerst – Essen!«
Wieso konnte jemand den Patron – wer immer das sein mochte – sehen und andere nicht?, fragte sich Karigan. Aber sie bezweifelte, von Damian eine direkte Antwort darauf zu bekommen.
Sie stiegen ab und ließen die Pferde grasen. Damian versicherte Karigan, dass Kondor und Wolke nicht zu weit davonschlendern würden, und sie glaubte ihm. Kondor rannte und bockte ohne sein Zaumzeug wie ein junges Fohlen, dann fand er eine Stelle, wo er sich im hohen Gras wälzte. Es freute sie, ihn so glücklich zu sehen, und es tat ihr leid, dass sie ihn von der Ebene seiner Geburt wieder wegbringen musste,
wenn der Handel mit Damian Frost abgeschlossen war. Sie entschied, im Augenblick nicht daran zu denken.
Gus und Fergal kramten bereits in Ladys Korb, als Karigan den Unterstand betrat. In der Mitte flackerte auf dem Boden ein kleines Feuer, und ein paar behelfsmäßige Bänke waren darum herumgerückt. Es gab auch ein paar Strohsäcke und umherliegende Ausrüstungsgegenstände, die wohl den Jungen gehörten.
Während Damian Tee kochte, holten Gus und Fergal Würstchen im Schlafrock, Brot, Äpfel – auch für die Pferde – und einen Topf Ziegenkäse heraus.
»Hebt etwas für Jericho auf«, mahnte Damian sie.
Die kalte Luft und der Morgenritt hatten sie hungrig gemacht, und als sie aßen, nahmen sie sich kaum Zeit zu reden. Als sie fertig waren, packte Damian die Reste in den Korb, dann rief er mit einem Pfiff ihre Pferde zurück. Wie er gesagt hatte, waren sie nicht weit entfernt gewesen. Die Reiter legten das Zaumzeug wieder an und sattelten sie, verabschiedeten sich von Gus und ritten durch die Ruinen zurück zur offenen Ebene. Ero folgte ihnen.
»Es gibt einen bestimmten Ort, den die Pferde mögen«, sagte Damian. »Ein Tal mit einem Bach bietet ihnen Schutz vor dem Wind. Ich nehme an, dort werden wir Jericho und die Wildpferde finden. Es ist nicht weit.«
Nach Karigans Berechnungen war das Tal nur ein paar Meilen entfernt. Sie fanden Jericho, der im Schneidersitz im Gras saß und mit einem Fernrohr ins Tal unter ihm schaute. Ero kündigte ihr Eintreffen an, indem er zu dem jungen Mann sprang und seine Ohren leckte. Karigan erkannte, dass es noch einen Grund gab, wieso sie die beiden Jungen nicht unterscheiden konnte – sie waren Zwillinge.
Jericho stand auf, um sie zu begrüßen, und klemmte sich
das Fernglas unter den Arm. Damian reichte ihm den Korb und rutschte von Fuchs’ Rücken. »Wie sieht es aus, Sohn?«
»Gut, Pop. Drei Gruppen haben sich vermischt.« Karigan kannte sich mit Wildpferden nicht gut aus, aber sie sagte: »Das ist ungewöhnlich, oder? Herden, die sich vermischen? «
»Das da sind nicht die üblichen Wildpferde«, erwiderte Damian. Er nahm das Fernrohr und ging zum Rand des Kamms, um ins Tal hinabzuschauen.
Karigan stieg ab, und wieder nahm sie Kondor Sattel und Zaumzeug ab. Seine Ohren waren aufgestellt, und er zitterte leicht. Sie fragte sich, ob er wohl ins Tal rennen wollte, um sich den Wildpferden anzuschließen, aber als er frei war, schritten Wolke und er einfach davon, um am Kamm zu grasen. Hinter ihr hatte Jericho die Reste aus dem Korb gegessen und spielte mit Ero, der sich auf den Rücken rollte und die Beine in die Luft reckte.
Ein großer Welpe , dachte Karigan.
Das Tal zog sich sanft unter ihnen dahin; ab und an war ein Gebüsch im Grasland zu sehen. Am Boden des Tals wand sich ein silbrig-schwarzer Bach zwischen Ried und Rohr vorbei, und einige Bäume hatten hier Schutz vor dem Wind gefunden, um zu wachsen. Am anderen Ende des Tals sah sie die Flecke in der Landschaft, die die Pferde waren.
»Drei Gruppen«, murmelte Damian. »Jericho hatte recht. Die Hengste sind wachsam und wagen es nicht, sich in die Menge zu mischen, aber die Stuten und die Jungen haben genau das getan.« Er reichte Fergal das Fernrohr.
»Warum vermischen sie sich?«, fragte Karigan. »Das verstehe ich nicht.«
»Es ist ein Zeichen, dass sie den Patron erwarten«, sagte Damian. »In diesem vergangenen Jahr ist er öfter erschienen.
Hier ist mehr als Pferdesinn am Werk – vielleicht sollte man es Göttersinn nennen. Wie auch immer, wenn er erwartet wird, mischen sich die Gruppen, so dass er zu ihnen allen kommen kann. Es ist wahrscheinlich so ähnlich, wie wenn ich weiß, wann Grüne Reiter zu mir kommen. Er scheint zu
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