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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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gingen. Damian schüttelte den Kopf und kehrte zu Karigan und Fergal zurück, ließ sich auf den Boden sacken und streckte die Beine vor sich aus.
    »Was jetzt?«, sagte Karigan.
    »Wir warten und sehen«, erwiderte Damian.
     
    Eine Brise kribbelte Karigans Nase, und erst als sie sie rieb, erkannte sie, dass sie selbst wohl eingeschlafen war. Sie blinzelte, öffnete die Augen zu Grashalmen, und der Geruch nach zerquetschtem Grünzeug drang ihr in die Nase. Ihr Schlaf hatte ihr leider nicht das Gefühl von Druck in der Luft genommen. Sie rollte sich auf die Seite, lehnte sich auf den Ellbogen
und bemerkte, dass Fergal ebenfalls eingeschlafen war. Ein Hengstfohlen schubste Fergals Zehen mit der Nase. Es war ein hübsches Tier, cremefarben mit einer flachshellen Mähne. Es würde wahrscheinlich ein wenig dunkler werden, zu einem wunderschönen goldenen Palomino, wenn es älter wurde.
    Direkt hinter Fergal saß Damian im Schneidersitz und grinste.
    Das Hengstfohlen schnupperte weiter um Fergals Beine, berührte mit den Lippen seinen Mantel. Karigan wagte nicht, sich zu rühren oder etwas zu sagen, damit sie das Tier nicht erschreckte und den Augenblick verdarb.
    Das Fohlen erreichte Fergals Kopf und fing an, an seinem Haar zu knabbern.
    Fergal, immer noch mehr schlafend als wach, schlug blindlings danach, als wolle er eine Fliege vertreiben. Das Fohlen riss den Kopf hoch, Haar zwischen den Zähnen. Fergal riss die Augen auf und schrie. Das Fohlen sprang aus dem Stand steil in die Luft. Karigan hatte nie so etwas gesehen und musste einfach lachen. Das arme Fohlen rannte davon und versteckte sich hinter seiner Mutter, wo es den Kopf unter ihrem Bauch durchstreckte, um die Menschen aus einer sicheren Position zu beobachten.
    Fergal rieb sich den Kopf. »Wa-was ist passiert?«
    Karigan lachte zu sehr, um antworten zu können.
    »Die Jungen sind neugierig«, sagte Damian. »Sieht so aus, als würde eins dich mögen.«
    Dem Funkeln in Damians Augen entnahm Karigan, was es bedeutete: dass Fergal mehr als einen »Freund« gefunden hatte. Die Welt funktionierte wirklich seltsam. Fergal wollte nichts mit Pferden zu tun haben, aber jetzt, als Grüner Reiter, musste er sich auf sie verlassen, und eins hatte ihn vielleicht gerade zu seinem Reiter-Partner gewählt.

    Fergals Miene erstarrte. »Ja, mein Vater hätte diese Pferde auch gemocht«, sagte er, »aber aus anderen Gründen.« Er stand auf und stolperte zurück auf den Kamm, um zu Jericho und Ero zu gehen.
    »O nein«, murmelte Karigan und fürchtete, Fergal habe die Pferde gerade endgültig abgewiesen.
    »Ein verwundeter Geist«, sagte Damian, als er Fergal hinterhersah, »aber nicht gebrochen. Mit der Zeit wird er heilen.«
    Das konnte Karigan nur hoffen, auch um des Fohlens willen, ebenso wie für Fergal selbst.
    »Hat er dir je«, fragte Damian leise, »von dem ersten Tier erzählt, das sein Vater ihn zwang zu schlachten?«
    Karigan schüttelte den Kopf, und sie war sicher, dass sie das jetzt nicht hören wollte, weil sie das gesamte Thema so bedrückend fand.
    »Es war ein sanftmütiges Zugpferd namens Randy, das den Wagen des Abdeckers zog«, sagte Damian. »Der alte Randy war wahrscheinlich Fergals bester Freund auf der ganzen Welt – jemand, dem er seine Träume und Geheimnisse erzählen konnte. Jemand, der ihn liebte, ganz gleich, wer er war, und der ihm nicht wehtun würde. Fergal hat eindeutig anderswo nicht viel Zuneigung bekommen, vielleicht mit Ausnahme von ein paar freundlichen Leuten im Dorf, denen er leidtat. Zu Hause ganz bestimmt nicht.«
    Damian schwieg einen Moment, und die Sonne spielte über sein verwittertes Gesicht und vertiefte die Falten und Furchen mit Schatten. »Als Fergals Vater zu dem Schluss kam, sein Junge sei alt genug, um das Familienhandwerk zu lernen, nahm er dessen eigenes Pferd für Fergals erste Lektion. Behauptete, Randy sei zu alt und könne nicht mehr genug ziehen.«

    Karigan wollte sich die Ohren zuhalten, wollte diese quälende Geschichte nicht hören – sie konnte sie sich vorstellen, in allen grässlichen Einzelheiten. Sie musste nur sich selbst und Kondor an Fergals und Randys Stelle setzen, und sie wusste es. Sie wusste es.
    »Sein Vater hat ihn geschlagen, weil er weinte«, sagte Damian.
    »Hört auf«, flehte Karigan. »Bitte erzählt es mir nicht weiter. Ich – ich will es nicht hören.«
    »Ich weiß, Mädel«, erwiderte Damian nicht unfreundlich. »Aber vergiss nicht, dass Fergal es nicht nur hört, sondern lebt . Er

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